Elenium-Triologie
wir Seine Exzellenz auf und hören uns an, was er alles zu sagen hat.«
Kurik wickelte den Bewußtlosen aus der Decke und zwickte ihn an den Ohren und der Nase. Nach einem Moment flatterten die Lider des Konsuls. Dann stöhnte er und öffnete die Augen. Verständnislos blickte er sie an, dann setzte er sich rasch auf. »Wer seid ihr? Was hat das alles zu bedeuten?« fragte er scharf.
Kurik schlug ihm mit der Faust kräftig auf den Hinterkopf.
»Ihr seht, wie es ist, Elius«, sagte Sperber freundlich. »Es macht Euch doch nichts aus, wenn ich Euch Elius nenne, oder? Ihr erinnert Euch wahrscheinlich an mich. Ich heiße Sperber.«
»Sperber?« krächzte der Konsul. »Ich dachte, Ihr seid tot!«
»Das ist ein sehr übertriebenes Gerücht, Elius. Aber jetzt möchte ich Euch mitteilen, daß Ihr entführt worden seid, damit wir Euch in aller Ruhe so einige Fragen stellen können. Es wird viel angenehmer für Euch sein, wenn Ihr sie frei heraus beantwortet. Denn wenn Ihr das nicht tut, müßt Ihr mit einer sehr schlimmen Nacht rechnen.«
»Ihr würdet es nicht wagen!«
Kurik schlug ihn wieder.
»Ich bin der Konsul des Königreichs Elenien«, schrie Elius, während er seinen Hinterkopf mit beiden Händen zu schützen versuchte. »Und der Vetter des Primas von Cimmura. Ihr könnt mir nichts tun!«
Sperber seufzte. »Brich ihm ein paar Finger, Kurik«, schlug er vor. »Nur damit er einsieht, daß wir es sehr wohl tun können!«
Kurik stellte den Fuß auf des Konsuls Brust, drückte ihn zu Boden und packte den sich schwach Wehrenden am rechten Handgelenk.
»Nein!« quiekte Elius. »Nicht! Ich sage Euch alles, was Ihr wissen wollt!«
»Ich hatte recht, ehrwürdiger Abt«, wandte sich Sperber im Plauderton an den Abt. Er nahm seinen rendorischen Umhang ab und stand nun im Kettenhemd und mit gegürtetem Schwert da. »Daß er reden würde, sobald er den Ernst seiner Lage erkennt.«
»Eure Methoden sind sehr direkt, Ritter Sperber«, stellte der Abt seinerseits fest.
»Ich bin ein einfacher Mann, ehrwürdiger Abt«, entgegnete Sperber und kratzte sich durch die Kettenrüstung an der Achselhöhle. »Vornehme Zurückhaltung liegt mir nicht.« Er stupste den Gefangenen mit dem Fuß. »Also gut, Elius, ich werde es Euch leichtmachen. Ihr braucht zunächst nichts zu tun, als einige Feststellungen zu bestätigen.« Er zog sich einen Stuhl heran, setzte sich und verschränkte die Beine. »Als erstes: Euer Vetter, der Primas von Cimmura, hat ein Auge auf den Erzprälatenthron geworfen. Richtig?«
»Das könnt Ihr nicht beweisen!«
»Brich ihm den Daumen, Kurik!«
Kurik, der den Konsul noch immer am Handgelenk festhielt, stemmte ihm die verkrampfte Faust auf und packte den Daumen. »An wie vielen Stellen, mein Gebieter?« fragte er Sperber höflich.
»An so vielen, wie du nur kannst, Kurik. Gib ihm was zum Nachdenken.«
Elius riß die Augen vor Entsetzen weit auf. »Nein! Nein! Es stimmt!« keuchte er.
»Ah, wir machen gute Fortschritte«, bemerkte Sperber mit entspanntem Lächeln. »Also weiter. Ihr hattet früher geschäftliche Verbindung mit einem weißhaarigen Mann namens Martel. Er arbeitet hin und wieder für Euren Vetter. Richtig?«
»J-ja«, gestand Elius stockend.
»Na seht Ihr, es wird immer leichter. Vor zehn Jahren habt Ihr Martel und seine bezahlten Meuchler auf mich angesetzt. Richtig?«
»Es war seine Idee!« verteidigte sich Elius hastig. »Ich hatte Anweisungen von meinem Vetter bekommen, mit ihm zusammenzuarbeiten. Ich sollte Euch an diesem Abend vorladen. Ich hatte keine Ahnung, daß er Euch töten wollte.«
»Dann seid Ihr sehr naiv, Elius. In letzter Zeit verbreiten erstaunlich viele Reisende aus den nördlichen Königreichen hier in Cippria das Gerücht, daß in eben diesen Königreichen rendorischen Bestrebungen sehr viel Sympathie entgegengebracht wird. Hat Martel etwas mit dieser Kampagne zu tun?«
Elius preßte verängstigt die Lippen zusammen und starrte ihn stumm an.
Kurik machte sich daran, ihm langsam den Daumen rückwärts zu biegen.
»Ja! Ja!« quiekte Elius schmerzerfüllt und versuchte zurückzuweichen.
»Fast wärt Ihr wieder in Euren alten Fehler verfallen, Elius«, rügte Sperber. »Das würde ich an Eurer Stelle lassen. Der Zweck von Martels Kampagne hier ist lediglich, die Städter von Rendor dazu zu bringen, sich den Wüstennomaden in einem eshandistischen Aufstand gegen die Kirche anzuschließen. Richtig?«
»So sehr vertraut sich mir Martel nicht an, aber ich denke, daß
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