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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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er dieses Ziel verfolgt.«
    »Und er besorgt die Waffen. Richtig?«
    »Das ist mir auch zu Ohren gekommen.«
    »Die nächste Frage ist etwas kitzlig, Elius, also paßt gut auf. Der eigentliche Zweck, den Aufruhr zu schüren, ist doch der, die Ordensritter hierherzulocken, um den Aufstand niederzuschlagen. Richtig?«
    Elius nickte mürrisch. »Martel hat das zwar nicht gesagt, aber mein Vetter ließ es in seinem letzten Brief durchblicken.«
    »Und der Aufstand soll etwa zur selben Zeit stattfinden wie die Wahl des Erzprälaten in der Basilika von Chyrellos. Richtig?«
    »Das weiß ich ehrlich nicht, Ritter Sperber. Das müßt Ihr mir glauben! Ihr habt wahrscheinlich recht, aber ich könnte es nicht mit Gewißheit bestätigen.«
    »Übergehen wir diese Frage momentan, dafür müßt Ihr meine brennende Neugier befriedigen: Wo ist Martel jetzt?«
    »In Dabur, um mit Arasham zu reden. Der Alte versucht seine Anhänger aufzupeitschen, daß sie Kirchen niederbrennen und Kirchenländereien enteignen. Martel war sehr aufgebracht, als er das hörte, und eilte sofort nach Dabur, um es zu verhindern.«
    »Wahrscheinlich, weil es dafür noch zu früh wäre?«
    »Ja, das nahm ich an.«
    »Das ist einstweilen alles, Elius«, sagte Sperber freundlich. »Ich bedanke mich für Eure Unterstützung heute nacht.«
    »Ihr laßt mich gehen?« fragte der Konsul ungläubig.
    »Nein, das ist unmöglich, fürchte ich. Martel ist ein alter Freund. Ich möchte ihn überraschen, wenn ich in Dabur eintreffe, da kann ich nicht riskieren, daß Ihr ihn möglicherweise auf mein Kommen hinweist. Im Keller dieses Klosters ist eine Büßerzelle. Ich bin sicher, Ihr fühlt Euch gegenwärtig sehr bußfertig, und ich möchte Euch die Chance geben, über Eure Sünden nachzudenken. Die Zelle ist recht bequem, wie ich mir sagen ließ. Sie hat eine Tür, vier Wände, eine Decke, und sogar einen Fußboden.« Er blickte den Abt an. »Sie hat doch einen Fußboden, ehrwürdiger Abt?«
    »O ja«, bestätigte ihm der Abt, »einen schönen kalten aus Stein.«
    »Das könnt Ihr nicht tun!« protestierte Elius schrill.
    »Sperber«, warf Kurik ein, »er hat recht. Man darf niemand gegen seinen Willen in eine Büßerzelle sperren. Es ist gegen das Kirchengesetz.«
    »Oh«, brummte Sperber verärgert. »Du hast leider recht. Ich wollte ja eigentlich auch bloß das ganze unangenehme Saubermachen vermeiden. Na ja, dann müssen wir es eben auf uns nehmen. Tue, was sein muß.«
    »Jawohl, mein Gebieter«, erwiderte Kurik respektvoll. Er zog seinen Dolch. »Eine Frage noch, ehrwürdiger Abt. Hat Euer Kloster einen Gottesacker?«
    »O ja, einen sehr schönen sogar.«
    »Das freut mich. Es widerstrebt mir, wenn ich jemand in die Wildnis schleppen und den Schakalen überlassen muß.« Er packte den Konsul an den Haaren und zog seinen Kopf nach hinten; dann setzte er die Dolchschneide an den Hals des furchterfüllt zappelnden Mannes. »Es geht ganz schnell, Exzellenz«, versicherte er ihm.
    »Ehrwürdiger Abt!« quiekte Elius.
    »Ich fürchte, ich kann nichts für Euch tun, Exzellenz«, erklärte der Abt salbungsvoll. »Die Ordensritter haben ihre eigenen Gesetze, da darf ich mich nicht einmischen.«
    »Bitte, ehrwürdiger Abt«, flehte Elius, »sperrt mich in die Büßerzelle.«
    »Bereut Ihr Eure Sünden denn wahrhaftig und aufrichtig?« fragte ihn der Abt.
    »Ja! Ja! Ich schäme mich ihrer.«
    »Ich bedaure, Ritter Sperber, aber ich muß mich für diesen armen Sünder einsetzen«, sagte der Abt fest. »Ich darf nicht zulassen, daß Ihr ihn tötet, ehe er seinen Frieden mit Gott gemacht hat.«
    »Ist das Euer fester Entschluß, ehrwürdiger Abt?« vergewisserte sich Sperber scheinbar ungehalten.
    »Tut mir leid, Ritter Sperber, aber so ist es.«
    »Na gut. Gebt uns gleich Bescheid, wenn er seine Buße beendet hat. Dann schicken wir ihn zu Gott.«
    Nachdem zwei kräftige Mönche den heftig zitternden Elius abgeführt hatten, lachten die drei Männer im Studiergemach schallend.
    »Großartig gemacht, ehrwürdiger Abt!« lobte Sperber. »Das war genau der richtige Ton.«
    »Auch ich bin kein Grünschnabel in derlei Spielchen, Sperber«, versicherte ihm der Abt. Er blickte den großen Pandioner nachdenklich an. »Ihr Pandioner seid berüchtigt für eure Brutalität – vor allem bei der Befragung von Gefangenen.«
    »Mir deucht, ich habe dergleichen Gerüchte ebenfalls bereits gehört«, gestand Sperber.
    »Aber in Wirklichkeit tut ihr den Leuten gar nichts,

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