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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sonnengedörrtem Hirn und brennenden Augen durch die Straßen und halten Ausschau, ob nicht irgend jemand irgendein verrücktes religiöses Gesetz bricht. Horden ungewaschener, verlauster und kaum menschlich zu nennender Fanatiker lauern nur auf die Gelegenheit, ihre Nachbarn auf dem Scheiterhaufen verbrennen zu können.«
    »Das genügt«, sagte Sperber. Er warf einen raschen Blick auf Sephrenia. Flöte hatte ein Taschentuch in den Brunnen getaucht und betupfte nun sanft das Gesicht der zierlichen Styrikerin. Eigenartigerweise lehnte Sephrenia den Kopf an die Schultern des kleinen Mädchens, als wäre sie und nicht Flöte das Kind. »Dann hat Arasham also eine Armee um sich geschart?«
    Voren schnaufte verächtlich. »Nur ein Dummkopf würde das als Armee bezeichnen. Sie können nirgendwohin marschieren, weil sie jede halbe Stunde beten müssen, und sie gehorchen blind den sich offenkundig widersprechenden Befehlen des senilen Greises.«
    Er lachte rauh. »Manchmal stolpert Arasham über seine eigenen Worte – was nicht verwunderlich ist, da er vermutlich wenigstens zur Hälfte ein Affe ist – und einmal, während eines Feldzugs im Hinterland, erteilte er einen Befehl. Er wollte sagen, ›stürzt euch auf den Feind‹, statt dessen kam heraus, ›stürzt euch in die Schwerter‹, und drei ganze Regimenter haben genau das getan. Arasham ritt an diesem Tag allein nach Hause und überlegte verzweifelt, was eigentlich schiefgegangen war.«
    Sperber lachte. »Du bist schon zu lange hier, Voren. Rendor verdirbt dein freundliches Gemüt.«
    »Ich halte Dummheit und Schmutz einfach nicht aus, Sperber. Und Arashams Anhänger glauben voll Inbrunst, daß Unwissenheit und Unsauberkeit heiligen!«
    »Du entwickelst allerdings einen feinen Sinn für Rhetorik«, stellte Sperber fest.
    »Verachtung ist eine kräftige Würze für die Ausdrucksweise«, gab Voren zu. »Ich kann hier in Rendor nicht offen sagen, was ich denke, darum habe ich viel Zeit, meine Phrasen im geheimen aufzupolieren.« Er wurde ernst. »Seid vorsichtig in Dabur, Sperber«, mahnte er. »Arasham hat hier etwa zwei Dutzend Jünger. Sie sind die wahren Herren der Stadt, und sie sind alle genauso verrückt wie er.«
    »So schlimm sieht's aus?«
    »Wahrscheinlich noch schlimmer!«
    »Du warst schon immer ein aufmunternder Bursche, Voren«, sagte Sperber trocken.
    »Das ist einer meiner Fehler. Ich bemühe mich eben, immer nur die gute Seite von allem zu sehen. Übrigens, tut sich was in Cippria, wovon ich wissen sollte?«
    »Da ist etwas, dem du vielleicht nachgehen möchtest.« Sperber zupfte abwesend an einem Grashalm. »Einige Ausländer gehen dort herum und behaupten, die Bauernschaft der elenischen Königreiche im Norden stünden vor einer offenen Rebellion gegen die Kirche, weil sie die Ziele der Eshandistischen Bewegung unterstützen.«
    »Das habe ich gerüchtweise bereits gehört«, erwiderte Voren. »In Jiroch hat sich allerdings glücklicherweise noch nicht viel getan.«
    »Das ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, fürchte ich. Das Ganze ist sehr gut organisiert.«
    »Hast du eine Ahnung, wer dahintersteckt?«
    »Martel. Und wir wissen ja, für wen er arbeitet. Der Plan ist, die Städter aufzuwiegeln, daß sie sich Arasham in einem Aufstand gegen die Kirche hier in Rendor anschließen, und zwar zur gleichen Zeit, zu der sich die Hierokratie in Chyrellos zusammensetzt, um einen neuen Erzprälaten zu wählen. Die Ordensritter müßten hierherkommen, um den Aufstand niederzuwerfen, und das würde Annias und seinen Anhängern freie Hand bei der Wahl geben. Wir ließen die Kriegerorden bereits benachrichtigen, damit sie schon etwas unternehmen können.« Sperber stemmte sich aus dem Gras hoch. »Wie lange wird dein Diener für seine Besorgung brauchen?« erkundigte er sich. »Es wäre vielleicht besser, wenn wir bei seiner Rückkehr bereits fort sind. Er mag ja wirklich nicht sehr gescheit sein, aber ich kenne Rendorer, und sie tratschen alle gern.«
    »Ich glaube, eine Weile bleibt er schon noch aus. Viel schneller als eine Schnecke ist Jintal nicht. Ihr habt noch genug Zeit, einen Bissen zu essen, und ich kann euch Proviant zum Mitnehmen herrichten.«
    »Gibt es eine sichere Unterkunft in Dabur?« fragte Sephrenia den ironischen Mann.
    »Kein Fleckchen in Dabur ist wirklich sicher, Sephrenia«, erwiderte Voren. Er blickte Sperber an. »Erinnerst du dich an Perraine?«
    »So ein hagerer Bursche? Sehr wortkarg?«
    »Genau der. Er ist in Dabur und gibt

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