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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sich als Viehhändler aus. Man kennt ihn dort unter dem Namen Mirrelek. Er hat ein Haus nahe dem Viehhof. Die Wüstenleute brauchen ihn – wenn sie ihre Kühe nicht alle selbst aufessen wollen –, deshalb kann er sich ziemlich ungehindert in der Stadt bewegen. Er wird euch bei sich aufnehmen und für eure Sicherheit sorgen. Und weil wir schon von Sicherheit sprechen, Sperber«, Voren grinste, »würde ich dir dringend raten, aus Jiroch zu verschwinden, ehe Lillias merkt, daß du zurück bist.«
    »Trauert sie mir denn immer noch nach?« wunderte sich Sperber. »Ich war überzeugt, daß sie inzwischen längst Trost bei einem anderen gefunden hat.«
    »Hat sie ganz bestimmt – bei mehreren, vermutlich –, aber du kennst Lillias doch. Sie ist sehr nachtragend.«
    »Ich überschrieb ihr den Laden«, verteidigte sich Sperber. »Sie müßte doch ein sehr gutes Auskommen haben, wenn sie nur ein bißchen aufs Geschäft achtet.«
    »Soviel ich hörte, macht sie ordentlichen Gewinn, aber darum geht es ja nicht. Das Problem ist, daß du alles schriftlich gemacht hast, nicht nur die Besitzüberschreibung, sondern auch dein Lebewohl. Du hast ihr nicht die Gelegenheit gegeben, zu schreien, zu weinen und zu drohen, daß sie sich umbringen würde.«
    »Deshalb habe ich es ja schriftlich gemacht!«
    »Das war sehr herzlos von dir, mein Freund. Lillias blüht auf bei großen Szenen. Als du dich einfach mitten in der Nacht davongeschlichen hast, hast du sie der wundervollen Gelegenheit beraubt, ihre dramatischen Fähigkeiten zu beweisen.« Voren grinste breit.
    »Mußt du wirklich in dieser alten Sache herumwühlen?«
    »Es ist doch nur eine gutgemeinte Warnung, Sperber. In Dabur mußt du dich höchstens vor ein paar tausend hirnlosen Fanatikern hüten. Hier in Jiroch aber vor Lillias, und sie ist viel, viel gefährlicher!«
     
    21
     
    Etwa eine halbe Stunde später verließen sie unauffällig Vorens Haus. Sperber musterte Sephrenia besorgt. Obwohl der Nachmittag gerade erst angefangen hatte, wirkte sie bereits müde.
    »Könnte diese Kreatur auch auf dem Fluß eine Wasserhose zuwege bringen?« fragte er.
    Sie runzelte die Stirn. »Das ist schwer zu sagen. Normalerweise würde ich es auf dieser kleinen Wasserfläche nicht für möglich halten, doch diese Kreaturen der Unterwelt haben die Macht, manche Naturgesetze zu umgehen, wenn sie es darauf anlegen.« Sie überlegte kurz. »Wie breit ist der Fluß denn hier?«
    »Nicht sehr«, antwortete Sperber. »Es gibt in ganz Rendor nicht genug Wasser für einen breiten Fluß.«
    »Die Ufer erschweren ganz sicher die Lenkung solch einer Wasserhose«, meinte sie nachdenklich. »Ihr habt selbst gesehen, wie unstet sich der Wirbel bewegte, der Mabins Schiff versenkt hat.«
    »Dann werden wir es wagen«, bestimmte er. »Ihr seid zu erschöpft für einen so weiten Ritt. Und je weiter nach Süden wir kommen, desto heißer wird es werden.«
    »Geht meinetwegen keine unnötigen Risiken ein, Sperber.«
    »Es ist nicht allein Euretwegen«, versicherte er ihr. »Wir haben bereits eine Menge Zeit verloren, und mit dem Schiff kommen wir schneller voran. Wir werden uns auf jeden Fall dicht am Ufer halten, um rasch von Bord zu kommen, falls es sich als erforderlich erweisen sollte.«
    »Was immer Ihr für das beste haltet.« Sie sank noch ein wenig tiefer im Sattel zusammen.
    Sie ritten hinaus auf die belebte Straße, wo sich schwarzgewandete Wüstennomaden, aber auch farbenprächtig gekleidete Bürger der Stadt und Kaufleute der nördlichen Königreiche tummelten. Es ging sehr laut und lebhaft zu, und in der Luft hing der für Rendor typische Geruch von Gewürzen, Parfümen und rauchendem Olivenöl.
    »Wer ist diese Lillias?« fragte Kurik neugierig, während sie nebeneinander ritten.
    »Unwichtig«, brummte Sperber.
    »Wenn diese Person gefährlich ist, halte ich es aber schon meiner eigenen Sicherheit wegen für wichtig, etwas über sie zu erfahren!«
    »So gefährlich ist Lillias auch wieder nicht.«
    »Wenn ich es recht verstanden habe, ist Lillias eine Frau.«
    Es war offensichtlich, daß Kurik keine Ruhe geben würde. Sperber verzog das Gesicht; er würde wohl oder übel in den sauren Apfel beißen müssen. »Na gut«, sagte er. »Ich war zehn Jahre lang in Jiroch. Voren richtete mir einen kleinen Laden ein, den ich unter dem Namen Mahkra führte. Als Tarnung, um mir Martels Knechte vom Leib zu halten. Um mich nicht zu langweilen, sammelte ich Informationen für Voren. Damit mir das überhaupt

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