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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Kreatur dort draußen zu verjagen, aber ein nur kurzer Rückzug von Gerrichs Truppen wird uns nicht allzuviel helfen. Sie werden zurückkehren, sobald der Rauch sich aufgelöst hat, und so schnell können wir meinen Bruder nicht gefahrlos fortbringen.«
    »Wenn wir es richtig machen, werden Eure Feinde erst nach mehreren Tagen wiederkommen, Baron.«
    »Schweben die Dämpfe denn so lange in der Luft?«
    »Nein, sie verflüchtigen sich nach etwa einer Stunde.«
    »Das ist zu kurz, als daß ihr in Sicherheit gelangen könntet«, gab er zu bedenken. »Was sollte Gerrich davon abhalten, gleich wieder umzukehren und die Belagerung fortzusetzen?«
    »Er wird sehr beschäftigt sein.«
    »Beschäftigt? Womit?«
    »Einige Personen zu verfolgen.«
    »Welche Personen?«
    »Euch, mich, Sperber und die anderen, Euren Bruder und eine größere Eskorte Eurer Männer.«
    »Ich halte das nicht für klug, meine Liebe«, wandte er ein. »Wir haben hier eine sichere Festung. Ich bin nicht bereit, alles liegen und stehen zu lassen und unser aller Leben durch eine Flucht zu gefährden.«
    »Wir beabsichtigen nicht, die Burg jetzt schon zu verlassen.«
    »Aber Ihr habt doch soeben gesagt…«
    »Gerrich und seine Männer werden glauben, daß sie uns verfolgen. Was sie jedoch tatsächlich jagen, ist nur ein Trugbild.« Sie lächelte flüchtig. »Es ist der beste Zauber, den anderen vorzugaukeln, sie sähen etwas, was gar nicht wirklich existiert. Gerrich wird überzeugt sein, daß wir die Verwirrung nutzen, um zu fliehen. Er wird die Verfolgung mit seiner ganzen Armee aufnehmen. Und das sollte uns genügend Zeit geben, Euren Bruder in Sicherheit zu bringen. Der Wald am Horizont, ist er groß?«
    »Er erstreckt sich über viele Meilen.«
    »Sehr gut. Wir locken Gerrich mit unserem Trugbild dorthin und lassen ihn ein paar Tage unter den Bäumen umherirren.«
    »Ich fürchte, Ihr habt da etwas übersehen, Sephrenia«, warf Sperber ein. »Der Sucher wird doch zweifellos zurückkehren, sobald der Rauch sich aufgelöst hat. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er sich von einem Trugbild täuschen läßt.«
    »Der Sucher wird vor einer Woche nicht fähig sein zurückzukommen«, entgegnete sie. »Er wird sehr, sehr krank sein.«
    »Soll ich den Leuten den Befehl erteilen, die Katapulte zu besetzen?« fragte Alstrom.
    »Noch nicht, Baron. Wir müssen erst noch etwas erledigen. In meinem Plan ist die Zeitabstimmung sehr wichtig. Berit, ich brauche eine große Schüssel voll Wasser.«
    »Jawohl, Erhabene.« Der Novize ging zur Treppe.
    »Also«, fuhr sie fort. »Fangen wir an.« Mit viel Geduld lehrte sie die Streiter der vier Orden den nötigen Zauberspruch. Er enthielt einige styrische Worte, die Sperber nicht kannte, und Sephrenia beharrte unerbittlich darauf, daß ein jeder der vier sie immer wieder aufsagte, bis Aussprache und Tonfall genau stimmten. »Wollt Ihr still sein!« befahl sie einmal, als auch Kalten sich an dem Spruch versuchte.
    »Ich dachte, ich könnte helfen«, rechtfertigte er sich gekränkt.
    »Ich weiß genau, wie unbegabt Ihr in dieser Hinsicht seid, Kalten. Also haltet Euch da heraus. Gut, meine Herren, versuchen wir es noch einmal.«
    Als sie mit der Aussprache der Streiter zufrieden war, wies sie Sperber an, den Zauber zu wirken. Er begann die styrischen Worte zu wiederholen und dabei die soeben gelernten Gesten zu vollführen. Die Gestalt, die daraufhin inmitten von ihnen auftauchte, wirkte eigenartig unfertig, aber sie sah zumindest so aus, als trüge sie eine schwarze pandionische Rüstung.
    »Du hast ihm kein Gesicht gegeben, Sperber«, stellte Kalten fest.
    »Das übernehme ich.« Sephrenia sprach zwei Worte und gestikulierte.
    Sperber starrte auf die Gestalt vor ihm. Es war, als betrachte er sich in einem Spiegel.
    Sephrenia runzelte die Stirn.
    »Stimmt was nicht?« fragte Kalten.
    »Es ist nicht schwierig, bekannte Gesichter nachzuahmen«, erwiderte sie, »oder die von Anwesenden. Aber wenn ich mir jedes Gesicht in der Burg ansehen muß, brauche ich Tage!«
    »Würde das helfen?« Talen händigte ihr seinen Zeichenblock aus.
    Sie blätterte ihn durch, und mit jeder Seite weiteten sich ihre Augen mehr. »Der Junge ist ein Genie!« rief sie. »Kurik, wenn wir nach Cimmura zurückkehren, müßt Ihr ihn bei einem Porträtisten in die Lehre geben. Das würde wahrscheinlich auch verhindern, daß er sich in Schwierigkeiten bringt.«
    Talen errötete. »Es ist nur ein Zeitvertreib, Sephrenia«, sagte er bescheiden.
    »Dir ist

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