Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
wir schon fertig«, entgegnete Kalten zuversichtlich.
    »Wahrscheinlich, aber du übersiehst das Wichtigste. Jedesmal, wenn wir einen von ihnen töten, verraten wir dem Sucher, wo wir uns befinden.«
    »Othas Käfer wird mir allmählich lästig«, brummte Kalten. »Diese ganze Herumschleicherei und Versteckspielerei ist widerwärtig.«
    »Mag sein, aber du mußt dich wohl noch eine Zeitlang damit abfinden.«
    Sie ließen Sephrenia, Flöte und Talen unter einem behelfsmäßigen Zeltdach zurück, während sie die nähere Umgebung auskundschafteten. Es war jedoch nirgendwo jemand zu sehen, und so ritten sie zurück zu den Grabhügeln.
    »Wie wär's mit dem?« Ulath blickte Tynian fragend an und deutete auf einen niedrigen Hügel. »Er sieht irgendwie thalesisch aus.«
    Tynian zuckte die Schultern. »Er ist so gut wie jeder andere.«
    Sie saßen wieder ab. »Überanstrengt Euch nicht«, mahnte Sperber Tynian. »Wenn Ihr spürt, daß Ihr zu müde werdet, dann hört auf.«
    »Wir brauchen die Auskunft, Sperber. Es wird schon gehen.« Tynian nahm den schweren Helm ab, rutschte vom Pferd, griff nach dem Seil und legte es auf dem Grabhügel im gleichen Muster aus wie am Tag zuvor. Dann richtete er sich auf, verzog leicht das Gesicht und sagte: »Also gut, fangen wir an.« Er schlug seinen blauen Umhang zurück und sprach klangvoll auf styrisch, wobei seine Hände die komplizierten Gesten der Beschwörungsformel beschrieben. Schließlich klatschte er wieder einmal scharf.
    Der Hügel erzitterte heftig wie von einem Erdbeben, und was sich diesmal regte, erhob sich keineswegs langsam. Es stieß brüllend aus der Erde – und es war nicht menschlich.
    »Tynian!« schrie Sephrenia. »Schickt es zurück!«
    Doch Tynian stand wie versteinert, und seine Augen quollen vor Entsetzen aus den Höhlen.
    Die grauenvolle Kreatur stürzte sich auf sie, fällte den erstarrten Tynian, warf sich auf Bevier und kratzte und biß an dessen Rüstung.
    »Sperber!« rief Sephrenia, als der Pandioner sein Schwert zog. »Nicht damit! Nehmt Aldreas' Speer!«
    Sperber wirbelte herum und zerrte den kurzschäftigen Speer aus seiner Sattelhalterung.
    Die monströse Kreatur riß Bevier so mühelos hoch, als wäre er ein Kind, und schmetterte ihn mit ungeheurer Kraft auf den Boden. Dann sprang sie Kalten an und zerrte an seinem Helm. Ulath, Kurik und Berit stürmten ihrem Freund zu Hilfe und hieben mit ihren Waffen auf die Kreatur ein. Verblüffenderweise prallten ihre schweren Äxte und Kuriks Morgenstern funkensprühend ab.
    Sperber griff an. Er hielt den Speer tief. Kalten wurde wie eine Stoffpuppe geschüttelt, und sein schwarzer Helm war eingebeult und zerkratzt.
    Mit aller Kraft stieß Sperber dem Ungeheuer den Speer in die Seite. Es kreischte und wandte sich ihm zu. Immer wieder stieß Sperber zu, und bei jedem Treffer spürte er gewaltige Kraft durch den Speer fließen. Endlich bot sich eine Chance. Mit einer Finte rammte er den Speer in die Brust des Ungeheuers. Es riß das gräßliche Maul auf, doch was herausquoll, war kein Blut, sondern schwarzer Schleim.
    Grimmig drehte Sperber den Speer im Körper des Ungeheuers. Es kreischte erneut und wich zurück, doch Sperber hielt den Speer fest und zerrte ihn aus dem Körper der Bestie. Die Kreatur drückte die Klauen auf das klaffende Loch in der Brust und ergriff heulend die Flucht. Taumelnd schleppte sie sich den Grabhügel hinauf und zu der Stelle, wo sie aus der Erde hervorgebrochen war; dort verschwand sie wieder in der Tiefe.
    Tynian hatte sich inzwischen auf die Knie geplagt und drückte schluchzend die Hände an den Kopf. Bevier lag regungslos auf der Wiese, während Kalten sich stöhnend aufgesetzt hatte.
    Sephrenia eilte zu Tynian. Nach einem Blick in sein Gesicht sprach sie rasch auf styrisch und wirkte den Zauber mit ihren Fingern. Tynians Schluchzen verstummte; er stieß einen tiefen Seufzer aus und kippte auf die Seite. »Ich muß dafür sorgen, daß er schläft, bis er sich erholt hat«, sagte sie, » falls er sich erholt. Sperber, Ihr helft Kalten. Ich kümmere mich um Bevier.«
    Sperber trat zu Kalten. »Wo tut's weh?« fragte er.
    »Ich glaube, diese Bestie hat mir ein paar Rippen gebrochen«, keuchte Kalten. »Was war das für ein Scheusal? Mein Schwert ist einfach abgeprallt.«
    »Darüber können wir uns später Gedanken machen«, entgegnete Sperber. »Sehen wir erst mal zu, daß wir dich aus deiner Rüstung kriegen und einen Verband anlegen. Schließlich wollen wir nicht, daß dir

Weitere Kostenlose Bücher