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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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aber rasch leer«, stellte er fest. »Seid so gut und füllt ihn wieder.« Er versetzte ihr einen aufmunternden Klaps. Sie kicherte und eilte mit seinem Krug davon.
    »Ist er immer so?« fragte Tynian Sperber.
    »Bei jeder Gelegenheit, die sich bietet.«
    »Wie ich schon gesagt habe«, Kalten sprach so laut, daß er beinahe in der ganzen Stube gehört werden konnte, »ich wette eine silberne Halbkrone, daß sich die Schlacht nicht so weit nördlich ausgedehnt hat.«
    »Und ich wette zwei dagegen!« rief Tynian, der Kaltens Absicht sofort durchschaute.
    Bevier starrte die zwei Männer für einen Augenblick verwirrt an; dann begriff auch er. »Das kann doch nicht so schwer herauszufinden sein.« Er blickte sich in der Schankstube um. »Bestimmt weiß hier jemand Bescheid.«
    Ulath schob seinen Stuhl zurück und erhob sich. Er schlug Aufmerksamkeit heischend die mächtige Faust auf den Tisch. »Werte Herren«, wandte er sich an die anderen Gäste, »meine beiden Freunde hier streiten seit fast vier Stunden, und nun setzen sie gar Geld darauf, wer recht hat! Ehrlich gesagt, ich habe genug von ihrem Wortgeplänkel. Vielleicht kann jemand von euch die Sache klären, damit meine Ohren endlich wieder Ruhe haben. Vor fünfhundert Jahren hat hier eine Schlacht stattgefunden.« Er deutete auf Kalten. »Dieser Mann hier mit dem Bierschaum am Kinn behauptet, daß die Schlacht sich nicht so weit nach Norden ausgedehnt hat. Der andere Mann mit dem runden Gesicht ist da anderer Meinung. Wer von beiden hat recht?«
    Nach längerem Schweigen schlurfte ein alter Mann mit Apfelbäckchen und schütterem weißem Haar zu ihrem Tisch. Er war ärmlich gekleidet, und sein Kopf wackelte auf dem Hals. »Ich glaub', ich kann euren Streit schlichten, gute Herren«, sagte er mit piepsiger Stimme. »Mein Vater hat mir Geschichten über diese Schlacht erzählt, die Ihr meint.«
    »Bringt diesem guten Mann einen Krug Bier, Schätzchen«, sagte Kalten vertraulich zur Schankmaid.
    »Kalten«, rügte Kurik verärgert, »nimm die Hand von ihrem Hintern!«
    »Nur eine freundliche Geste, weiter nichts.«
    »So nennst du das also?«
    Die Schankmaid errötete, doch blickte sie Kalten durchaus nicht mißbilligend an, bevor sie sich beeilte, die Krüge zu holen.
    »Ich glaube, da habt Ihr Euch was angelacht«, sagte Ulath trocken zu dem blonden Pandioner. »Aber versucht, Euch hier in der Öffentlichkeit ein wenig zurückzuhalten.« Er blickte den Alten mit dem dünnen Hals auffordernd an. »Setzt Euch zu uns, guter Mann.«
    »Oh, danke, hoher Herr. So, wie Ihr ausseht, kommt Ihr aus Nordthalesien.«
    »Das stimmt. Nun, was hat Euer Vater Euch über diese alte Schlacht erzählt?«
    »Na ja«, sagte der wacklige Alte und kratzte sich am stoppeligen Kinn, »so, wie ich mich erinner', sagt er zu mir, sagt er…« Er unterbrach sich, als die vollbusige Schankmaid einen Krug vor ihn stellte. »Oh, danke, Nima«, sagte er.
    Das Mädchen lächelte und machte sich an Kalten heran. »Was ist mit Eurem?« fragte sie und schmiegte sich an ihn.
    Kalten errötete leicht. »Oh, ich hab' noch, Schätzchen.« Ganz offensichtlich machte ihre Direktheit ihn verlegen.
    »Ihr laßt es mich doch wissen, wenn Ihr etwas braucht, nicht wahr? Alles, was Ihr wollt. Ich bin hier, um die Gäste zu bedienen, wißt Ihr.«
    »Im Augenblick brauche ich nichts«, versicherte Kalten ihr. »Später vielleicht.«
    Tynian und Ulath wechselten einen langen Blick, dann grinsten sie beide.
    »Ihr Ritter aus dem Norden betrachtet die Welt mit anderen Augen als wir«, sagte Bevier ein wenig verlegen.
    »Hättet Ihr gern ein bißchen Unterricht?« fragte Ulath.
    Bevier wurde rot.
    »Er ist ein guter Junge.« Ulath lächelte den anderen breit zu und klopfte Bevier auf die Schulter. »Wir müssen ihn nur aus Arzium fernhalten, bis wir Zeit haben, ihm was beizubringen. Bevier, Ihr seid mir ein lieber Bruder, aber Ihr seid schrecklich steif und förmlich. Bemüht Euch doch, Euch ein bißchen zu entspannen.«
    »Bin ich wirklich so ein Klotz?« Bevier sah aus, als schämte er sich.
    »Das kriegen wir schon hin«, versicherte ihm Ulath.
    Sperber blickte über den Tisch auf den zahnlos grinsenden alten Lamorker. »Könnt Ihr diesen dummen Streit für uns schlichten, Großväterchen? Hat die Schlacht sich wirklich so weit nördlich erstreckt?«
    »Das hat sie wahrhaftig, junger Herr«, versicherte ihm der Greis. »Sogar noch viel weiter, um ehrlich zu sein. Mein Vater hat erzählt, daß selbst in Pelosien

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