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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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an. »Verzeiht, wenn ich es sag', junge Herren, aber Ihr interessiert euch offenbar mächtig für diesen alten König von Thalesien.«
    »Aus gutem Grund, Großväterchen«, entgegnete Ulath. »König Sarak war einer unserer ganz großen Helden. Wenn ich herausfinden kann, wie und wo er gefallen ist, wird man mir das hoch anrechnen. Vielleicht belohnt mich König Wargun sogar mit einer Grafschaft – das heißt, wenn er je nüchtern genug ist.«
    Der Greis kicherte. »Ich hab' von ihm gehört. Säuft er wirklich so viel, wie man erzählt?«
    »Wahrscheinlich sogar noch mehr.«
    »Ja dann – eine Grafschaft, sagt Ihr? Also das wäre ein Ziel, für das man schon was tun kann. Vielleicht solltet Ihr Euch auf dem Schlachtfeld da oben ein wenig umsehen, Eure Grafschaft. Könnt' ja sein, daß Ihr auf irgendwas stoßt, das Euch weiterhilft. Ein sieben Fuß großer Mann und ein König noch dazu müßt' ja eine auffallende Rüstung und so gehabt haben. Ich kenn' einen Bauern da oben – Wat mit Namen. Er mag die alten Geschichten genau wie ich, und das Schlachtfeld ist sozusagen sein Hinterhof. Falls irgend jemand auf irgendwas gestoßen ist, das Euch weiterhelfen könnt', würd' er es wissen.«
    »Wat heißt der Mann?« Sperber bemühte sich gleichmütig zu klingen.
    »Könnt ihn nicht verfehlen, junger Herr. Schielt stark. Kratzt sich die ganze Zeit.« Er schüttelte hoffnungsvoll seinen Krug.
    »He, Mädchen!« rief Ulath der Schankmaid zu und fischte mehrere Münzen aus seinem Beutel am Gürtel. »Versorgt unseren alten Freund hier mit Bier, bis er unter den Tisch fällt.«
    »Oh danke, Eure Grafschaft.« Der Greis grinste.
    Ulath lachte. »Eine Grafschaft ist ja auch Grund zum Feiern, Großväterchen, nicht wahr?«
    »Hätt' es selber nicht besser sagen können, hoher Herr.«
    Sie verließen die Wirtsstube und stiegen die Treppe hinauf. »Da haben wir Glück gehabt«, stellte Kurik fest.
    »Wie gut, daß der Alte in der Schenke war«, pflichtete Kalten ihm bei.
    »Wenn nicht, hätte uns jemand den Weg zu ihm gewiesen. Einfache Leute sind recht hilfsbereit, wenn sie für ihr Bier nicht zu bezahlen brauchen.«
    »Wir sollten uns ab sofort an die Geschichte halten, die Ulath dem Alten aufgetischt hat«, warf Tynian ein. »Wenn wir den Leuten erzählen, daß wir des Königs Gebeine nach Thalesien überführen wollen, werden sie nicht weiter nachgrübeln, weshalb wir unbedingt wissen wollen, wo er begraben liegt.«
    »Ist das nicht dasselbe wie Lügen?« gab Berit zu bedenken.
    »Im Grunde nicht«, beruhigte ihn Ulath. »Wir wollen den König ja wirklich neu bestatten, nachdem wir seine Krone haben, oder nicht?«
    »Selbstverständlich.«
    »Na also.«
    Berit runzelte zweifelnd die Stirn. »Ich kümmere mich darum, daß wir ein Abendessen bekommen.« Er blickte den Genidianer an. »Aber ich glaube, da ist ein Loch in Eurer Logik, Ritter Ulath.«
    »Wirklich?« Der Hüne blickte ihn überrascht an.
    Am nächsten Morgen regnete es immer noch. Irgendwann über Nacht hatte Kalten sich aus dem Zimmer gestohlen, das er mit Sperber teilte. Sperber machte sich seine Gedanken über das Verhalten des Freundes – Gedanken, die viel mit der breithüftigen, großzügigen Schankmaid Nima zu tun hatten. Aber er behielt sie für sich. Schließlich war er Ritter und Edelmann.
    Sie ritten gute zwei Stunden, bis sie zu einer breiten Wiese gelangten, aus der überwucherte Grabhügel ragten.
    »Ich frage mich, mit welchem Hügel ich anfangen soll«, sagte Tynian, als sie alle absaßen.
    »Sucht es Euch aus«, forderte Sperber ihn auf. »Dieser Wat könnte uns vielleicht genauere Angaben machen, aber versuchen wir es erst mal so, das könnte uns Zeit sparen – die wird nämlich ziemlich knapp.«
    »Ihr macht Euch immerzu Sorgen um Eure Königin, nicht wahr, Sperber?« fragte Bevier mitfühlend.
    »Natürlich. Das ist ja meine Pflicht.«
    »Ich habe fast das Gefühl, mein Freund, daß es ein bißchen tiefer geht. Eure Zuneigung ist mehr als eine Pflicht.«
    »Ihr seid zu romantisch, Bevier. Sie ist ja noch ein Kind.« Sperber fühlte sich plötzlich gekränkt und in die Enge getrieben. »Bevor wir anfangen, meine Herren«, sagte er brüsk, »wollen wir uns umsehen. Ich möchte nicht von irgendwelchen Zemochern beobachtet werden, die sich zufällig in der Nähe aufhalten, und schon gar nicht möchte ich, daß uns irgendwelche geistlosen Schergen des Suchers von hinten auf den Pelz rücken, wenn wir gerade beschäftigt sind.«
    »Mit denen werden

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