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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Pferde wert sind, wie er sie hat, Sperber?«
    »Diesen Jungen zu erziehen wird wahrscheinlich länger dauern, als wir angenommen hatten«, meinte Kalten.
    »Werdet Ihr eine Eskorte brauchen, Freund Tynian?« fragte Kring. »Wir gehen momentan nur einer kleinen Nebenbeschäftigung nach. Doch wenn wir unserer heiligen Mutter Kirche und ihren hochverehrten Rittern helfen können, schieben wir die Angelegenheit gern auf.«
    »Danke für Euer großherziges Angebot, Freund Kring, aber unsere Mission schließt nichts ein, was wir nicht allein bewältigen könnten.«
    »Wahrlich, Tapferkeit und Heldenmut der Ordensritter sind sagenhaft.«
    »Was ist diese Nebenbeschäftigung, die Ihr erwähnt habt, Domi?« erkundigte Tynian sich neugierig. »Ich habe Peloi selten so weit im Westen gesehen.«
    »Es stimmt, wir halten uns üblicherweise in den Ostmarschen auf.« Kring riß einen großen Brocken Fleisch mit den Zähnen vom Knochen. »Aber in den vergangenen Generationen haben Zemocher hin und wieder versucht, sich über die Grenze nach Pelosien zu stehlen. Der König hat eine goldene Halbkrone für ihre Ohren ausgesetzt. Das ist leicht verdientes Geld.«
    »Verlangt der König beide Ohren?«
    »Nein, nur das rechte. Wir müssen jedoch vorsichtig mit unseren Säbeln sein. Mit einem ungenau gezielten Streich kann man leicht die Belohnung verlieren. Jedenfalls haben meine Freunde und ich einen größeren Trupp Zemocher nahe der Grenze aufgescheucht. Einen Teil haben wir erwischt, aber dem Rest ist die Flucht geglückt. Sie waren in dieser Richtung unterwegs, als wir sie das letzte Mal gesehen haben, und einige waren verwundet. Blut hinterläßt eine gute Fährte. Wir finden sie schon und holen uns ihre Ohren – und das Gold. Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Ich glaube, Zeit kann ich Euch ein bißchen ersparen, mein Freund.« Tynian lächelte breit. »In den letzten Tagen haben wir dann und wann eine ziemlich große Schar Zemocher weit hinter uns reiten sehen. Es könnte sein, daß es dieser Trupp ist, den Ihr sucht. Wie auch immer, Ohr ist Ohr, und des Königs Gold ist ebenso gut, auch wenn Ihr es dem Zufall verdankt.«
    Kring lachte erfreut. »Da habt Ihr recht, Freund Tynian. Und wer weiß, vielleicht sind da draußen gleich zwei Beutel Gold zu verdienen. Wie viele Zemocher sind es, würdet Ihr sagen?«
    »Wir haben etwa vierzig gezählt. Sie folgen der Straße, die aus dem Süden heraufkommt.«
    »Sie werden ihr nicht mehr lange folgen!« versicherte Kring ihm mit wölfischem Grinsen. »Unsere Begegnung war wirklich ein glücklicher Zufall, Ritter Tynian – zumindest für mich und meine Kameraden. Aber warum habt Ihr und Eure Gefährten nicht umgedreht und euch die Belohnung gesichert?«
    »Wir wußten ja gar nichts von dieser Belohnung, Domi«, gestand Tynian. »Wir sind in dringender Mission für die Kirche unterwegs. Außerdem, selbst wenn wir uns die Belohnung verdienten, verlangt unser Eid, daß wir sie der Kirche übergeben. Irgendein feister Abt würde die Früchte unserer schweißtreibenden Arbeit ernten. Nein, ich habe nicht vor, mich abzumühen, damit ein Mann reicher wird, der in seinem ganzen Leben nicht einen einzigen Tag ehrliche Arbeit geleistet hat. Viel lieber gebe ich einem Freund wie Euch den Hinweis, wo sich ehrlicher Gewinn machen läßt.«
    Impulsiv umarmte Kring ihn. »Mein Bruder«, sagte er, »Ihr seid ein wahrer Freund. Es ist mir eine Ehre, daß ich Euch kennengelernt habe.«
    »Die Ehre ist auf meiner Seite, Domi«, versicherte Tynian ihm ernst.
    Der Domi wischte sich die fettigen Finger an seiner ledernen Hose ab. »Nun, dann sollten wir wohl aufbrechen. Wer zaudert, kann keine Belohnung verdienen.« Er hielt kurz inne. »Seid Ihr sicher, daß Ihr diesen Jungen nicht verkaufen wollt?«
    »Er ist der Sohn eines Freundes«, erklärte ihm Tynian. »Ich hätte nichts dagegen, den kleinen Dieb loszuwerden, aber die Freundschaft bedeutet mir viel.«
    »Das verstehe ich vollkommen, Freund Tynian.« Kring verbeugte sich. »Empfehlt mich Gott, wenn Ihr das nächste Mal zu ihm sprecht.« Er sprang aus dem Stand in den Sattel, und sein Pferd rannte bereits, ehe er richtig saß.
    Ulath kam auf Tynian zu und schüttelte ihm die Hand. »Ihr habt schnell geschaltet«, lobte er. »Das war unübertrefflich!«
    »Nur ein ehrenhafter Handel«, wehrte Tynian bescheiden ab. »Wir bekommen die Zemocher vom Hals, und Kring bekommt die Ohren. Ein Handel zwischen Freunden wäre nicht ehrenhaft, wenn nicht jeder etwas

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