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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Troll.
    »Was hat er gesagt?« erkundigte Sperber sich.
    »Er flucht. Es kann Stunden dauern, bis er aufhört. Trolle haben unendlich viele Schimpfwörter in ihrer Sprache.« Ulath runzelte die Stirn. »Merkwürdig. Er klingt gar nicht so selbstsicher«, sagte er verwundert.
    »Vielleicht macht unsere Zahl ihn vorsichtig«, meinte Bevier.
    »Trolle wissen nicht einmal, was dieses Wort bedeutet«, widersprach Ulath. »Ich habe schon erlebt, daß ein einzelner Troll eine befestigte Stadt gestürmt hat.«
    Wieder kam ein knurriges Brüllen aus der Dunkelheit, dies mal ein wenig näher.
    »Was soll das bedeuten?« murmelte Ulath verwirrt.
    »Was?« fragte Sperber.
    »Er verlangt, daß wir ihm den Dieb ausliefern.«
    »Talen?«
    »Keine Ahnung. Wie könnte Talen einem Troll die Taschen ausleeren? Sie haben ja gar keine.«
    Da hörten sie Flötes Syrinx aus Sephrenias Zelt. Die Melodie war eigenartig drohend. Nach einem Augenblick heulte das Ungeheuer – halb schmerzhaft, halb enttäuscht. Dann verlor sich das Heulen in der Ferne.
    »Wie wär's, wenn wir alle in Sephrenias Zelt gehen und das kleine Mädchen küssen?« schlug Ulath vor.
    »Was ist passiert?« fragte Kalten.
    »Es ist Flöte gelungen, ihn zu vertreiben. Ich habe nie von einem Troll gehört, der vor irgendwas davongelaufen ist. Ich habe sogar einmal gesehen, wie einer versucht hat, eine Lawine anzugreifen. Ich glaube, wir sollten mit Sephrenia reden. Hier geht etwas vor sich, das ich nicht verstehe.«
    Aber Sephrenia war ebenso verwirrt wie Ulath. Sie hielt das weinende kleine Mädchen tröstend in den Armen. »Bitte, meine Herren«, sagte die Styrikerin leise, »laßt sie jetzt in Ruhe. Sie ist sehr, sehr aufgeregt.«
    »Ich halte mit Euch Wache, Ulath«, sagte Tynian, als sie das Zelt wieder verließen. »Dieses Gebrüll hat mein Blut zum Stocken gebracht. Ich kann beim besten Willen nicht mehr einschlafen.«
    Sie erreichten die Stadt Venne zwei Tage später. Nachdem der Troll verscheucht war, hörten sie ihn nicht mehr und sahen auch keine Spur von ihm.
    Venne war keine schöne Stadt. Da die Steuer nach der Grundfläche eines jeden Hauses berechnet wurde, beugten die Bürger das Gesetz, indem sie das erste Stockwerk weit überhängen ließen. In den meisten Fällen waren diese Vorbauten so gewaltig, daß die Straßen selbst gegen Mittag dunkle Tunnels waren. Sperber und die anderen stiegen in dem saubersten Gasthof ab, den sie hatten finden können; dann nahm Sperber Kurik auf seiner Suche nach weiteren Informationen mit.
    Doch aus irgendeinem Grund machte das Wort »Ghasek« die Bürger von Venne sehr nervös. Die Antworten, die Sperber und Kurik erhielten, waren unbestimmt und widersprüchlich, und die Befragten hatten es immer eilig, das Weite zu suchen.
    »Da drüben!« Kurik deutete auf einen Mann, der aus der Tür einer Schenke taumelte. »Er ist zu besoffen, uns davonlaufen zu können.«
    Sperber blickte zweifelnd auf den Torkelnden. »Er könnte auch zu betrunken zum Reden sein.«
    Kuriks Methoden waren jedoch sehr direkt. Er überquerte die Straße, packte den Mann am Schlafittchen, zerrte ihn zum Straßenende und hielt seinen Kopf in den Brunnen, der dort stand. »Jetzt dürften wir uns verstehen«, sagte er freundlich. »Ich werde Euch ein paar Fragen stellen und Ihr beantwortet sie – außer Ihr findet eine Möglichkeit, Euch Kiemen wachsen zu lassen.«
    Der Bursche spuckte Wasser und hustete. Kurik klopfte ihm auf den Rücken, bis der Anfall vorüber war.
    »Also gut«, sagte Kurik, »die erste Frage: Wo ist Ghasek?«
    Das Gesicht des Betrunkenen wurde kreidebleich, und seine Augen quollen hervor.
    Kurik drückte den Kopf des Burschen erneut unter Wasser. »Ziemlich ermüdend«, sagte er im Plauderton zu Sperber und blickte auf die im Wasser aufsteigenden Luftblasen. Er zog den Kopf des Kerls an den Haaren wieder heraus. »So wird das nicht erfreulicher«, sagte er zu dem Mann. »Ihr solltet jetzt wirklich hilfsbereiter sein. Versuchen wir es noch einmal: wo ist Ghasek?«
    »Im N-norden«, stammelte der Bursche und spie Wasser über die ganze Straße. Er wirkte schon fast nüchtern.
    »Das wissen wir. Aber wie kommen wir dorthin?«
    »Geht durchs Nordtor. Etwa eine Meile außerhalb der Stadt gabelt sich die Straße. Folgt der linken Abbiegung.«
    »Na also, so ist es schon besser. Ihr bleibt sogar trocken. Und wie weit ist es bis Ghasek?«
    »Ungefähr hundertdreißig Meilen.« Der Mann wand sich in Kuriks unerbittlichem Griff.
    »Die letzte

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