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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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er.
    »Wozu die Mühe? Ich bin schon viel zu alt dazu. Es wäre vielleicht ganz schön gewesen, wie andere Kinder zu spielen und herumzutollen, wäre mein Leben anders verlaufen, aber so war's nun mal nicht, und so macht's auch viel mehr Spaß. Schlaft weiter, Sperber. Tynian und ich werden die Augen offenhalten. Übrigens, morgen wird es regnen.«
    Aber es regnete am Morgen nicht, wenngleich graue Wolken den Himmel bedeckten. Am Nachmittag zügelte Sperber Faran.
    »Was ist los?« fragte Kurik.
    »Dort unten, in dem kleinen Tal, liegt ein Dorf.«
    »Was hat ein Dorf mitten in den Wäldern verloren? Für Landwirtschaft sind viel zu viele Bäume im Weg.«
    »Wir könnten die Leute ja mal fragen. Ich möchte ohnehin mit ihnen reden. Sie sind näher an Ghasek als die Bürger von Venne, und ich hätte gern ein paar Auskünfte mehr. Vielleicht erfahren wir noch etwas über diesen seltsamen Grafen. Kalten!« rief er.
    »Was gibt es?« fragte Kalten mürrisch.
    »Reite du mit den anderen weiter. Kurik und ich wollen den Dorfbewohnern da unten ein paar Fragen stellen. Wir holen euch dann später schon ein.«
    »Ist gut«, entgegnete Kalten brüsk und verdrossen.
    »Was hast du denn?«
    »Diese Wälder drücken mir aufs Gemüt.«
    »Es sind doch nur Bäume, Kalten.«
    »Ich weiß, aber müssen es gleich so viele sein?«
    »Haltet alle die Augen offen. Der Sucher treibt sich in der Gegend herum.«
    Kaltens Augen leuchteten auf. Er zog sein Schwert und prüfte die Schneide mit dem Daumen.
    »Was hast du vor?« fragte ihn Sperber.
    »Vielleicht bekommen wir die Gelegenheit, auf die wir schon so lange warten, und können dieses Ungeheuer ein für allemal loswerden. Othas Ungeziefer ist sehr dürr. Mit einem guten Streich müßte man es in zwei Stücke hauen können. Ich glaube, ich bleibe ein Stück hinter den anderen zurück und lege einen Hinterhalt.«
    Sperber überlegte rasch. Scheinbar einverstanden sagte er: »Kein schlechter Plan. Doch jemand muß die anderen in Sicherheit bringen.«
    »Das kann Tynian.«
    »Vielleicht. Aber willst du Sephrenias Wohlergehen jemandem anvertrauen, den du erst seit sechs Monaten kennst und der gesundheitlich nicht voll auf der Höhe ist?«
    Kalten bedachte seinen Freund mit einer Reihe sehr häßlicher Namen.
    »Die Pflicht, mein Freund«, sagte Sperber ruhig. »Die Pflicht. Sie reißt uns unerbittlich aus unseren kleinen persönlichen Vergnügungen. Tu das, worum ich dich gebeten habe, Kalten. Des Suchers nehmen wir uns später an.«
    Kalten fluchte weiter. Dann wendete er sein Pferd und ritt zu den anderen.
    »Ihr wart nahe dran, euch in die Haare zu geraten«, bemerkte Kurik.
    »Das ist mir nicht entgangen.«
    »Kalten ist ein guter Kämpfer, aber manchmal ein zu großer Hitzkopf.«
    Die beiden lenkten ihre Pferde den Hang hinab zum Dorf.
    Die Häuser waren aus Baumstämmen erbaut, die Dächer mit Grasnarben gedeckt. Um die Häuser herum hatten die Siedler die Bäume gefällt und so eine freie Fläche von etwa hundert Metern im Umkreis geschaffen, die mit Baumstümpfen übersät war.
    »Sie haben gerodet«, bemerkte Kurik, »aber etwas anderes als Küchengärten sehe ich nicht. Ich möchte wirklich wissen, was die Leute hier treiben.«
    Diese Frage wurde beantwortet, als sie in den Ort ritten. Männer waren angestrengt damit beschäftigt, Bretter von Stämmen zu sägen, die von einfachen Holzböcken gehalten wurden. Stapel grünen Bauholzes ließen Sperber und Kurik erkennen, womit diese Menschen sich ihren Lebensunterhalt verdienten.
    Einer der Männer hörte zu sägen auf und wischte sich mit einem schmutzigen Tuch den Schweiß von der Stirn. »Es gibt hier keine Schenke«, sagte er unfreundlich zu Sperber.
    »Wir suchen auch gar keine, Nachbar«, entgegnete Sperber, »sondern Auskunft. Wie weit ist es noch zum Heim des Grafen von Ghasek?«
    Der Mann erbleichte leicht. »Nicht weit genug für meinen Geschmack, Herr Ritter.« Er musterte den breitschultrigen Fremden im schwarzen Panzer nervös.
    »Aus welchem Grund?« fragte Kurik ihn.
    »Kein vernünftiger Mensch begibt sich auch nur in die Nähe von Ghasek«, antwortete der Mann. »Die meisten wollen nicht einmal darüber reden.«
    »So etwas Ähnliches bekamen wir auch in Venne zu hören«, sagte Sperber. »Was geht eigentlich in der Burg des Grafen vor?«
    »Das kann ich wirklich nicht sagen, Herr Ritter«, antwortete der Mann ausweichend. »Ich war nie dort. Allerdings habe ich so einige Geschichten darüber

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