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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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fürchten muß. Wir haben die Quelle des Grauens gefunden und sie zum Versiegen gebracht.«
    »Gott sei gedankt für die Ritter der Kirche!« rief der Wirt erfreut. »Die Geschichten, die man sich erzählte, waren sehr schlecht für das Geschäft hier in Venne. Reisende haben lieber Umwege gemacht, weil sie Angst vor diesen Wäldern hatten.«
    »Das dürfte jetzt vorbei sein«, versicherte ihm Sperber.
    »War es ein Ungeheuer?«
    »Sozusagen, ja«, antwortete Kalten.
    »Habt ihr es getötet?«
    Kalten zuckte die Schultern. »Eingemauert«, erklärte er und machte sich daran, sich aus seinem Panzer zu befreien.
    »Gut!«
    »Ach, übrigens«, sagte Sperber, »wir müssen zu einem Ort, der Riesengrabhügel genannt wird. Wißt Ihr zufällig, wie wir ihn finden können?«
    Der Wirt überlegte. »Ich glaube, er befindet sich an der Ostseite des Sees. Es sind einige Ortschaften da unten. Sie liegen ein gutes Stück vom Ufer entfernt, weil es dortherum sehr sumpfig ist.« Er lachte. »Die Dörfer dürften leicht zu finden sein. Die Bauern dort heizen mit Torf, da steigt ordentlich Rauch auf. Ihr braucht nur Eurer Nase zu folgen.«
    »Was habt Ihr uns zum Abendessen zu bieten?« fragte Kalten eifrig.
    »Denkst du jemals an was anderes?« rügte Sperber ihn.
    »Es war ein langer Ritt, Sperber. Ich brauche endlich was Anständiges zu essen. Ihr Herren Ritter seid gute Kameraden, aber eure Kochkünste lassen sehr zu wünschen übrig.«
    »Ich habe seit heute früh eine Ochsenlende am Spieß, Herr Ritter. Sie dürfte inzwischen gut durchgebraten sein«, sagte der Wirt.
    Kalten lächelte selig.
    Bevier machte sein Wort wahr; er verbrachte die Nacht in einer nahen Kirche und schloß sich seinen Gefährten erst am Morgen wieder an. Sperber unterließ es, sich nach dem Befinden seiner Seele zu erkundigen.
    Von Venne nahmen sie die Südstraße am See entlang. Sie kamen nun viel schneller voran, denn auf dem Weg vom Süden hatten Kalten, Bevier und Tynian sich noch von den Verwundungen erholen müssen, die das Ungeheuer aus dem Grabhügel am Nordende des Randerasees ihnen zugefügt hatte. Nun aber, da sie völlig genesen waren, konnten sie die Pferde galoppieren lassen.
    Am Spätnachmittag ritt Kurik zu Sperber an die Spitze. »Mir ist gerade ein Hauch von Torfrauch in die Nase gestiegen. Wahrscheinlich befindet sich eine Ortschaft in der Nähe.«
    »Kalten!« rief Sperber.
    »Ja?«
    »Unweit von hier scheint ein Dorf zu sein, Kurik und ich schauen uns um. Kümmere du dich einstweilen um ein Lager und mach ein ordentliches Feuer. Es könnte dunkel sein, ehe wir zurückkommen. Dann brauchen wir Licht, das uns den Weg weist.«
    »Ich weiß, was zu tun ist, Sperber.«
    »Gut, dann tu's.« Sperber und sein Knappe bogen von der Straße ab und galoppierten querfeldein zu einer Reihe niedriger Bäume, etwa eine Meile ostwärts.
    Der Geruch von verbrennendem Torf wurde stärker – er war seltsam heimelig. Sperber lehnte sich im Sattel zurück und fühlte sich merkwürdig leicht.
    »Mach dir keine zu großen Hoffnungen«, warnte Kurik. »Der Rauch hat eine eigenartige Wirkung auf den Verstand dieser Menschen. Torfbrenner sind nicht immer zuverlässig. Auf gewisse Weise sind sie schlimmer als Lamorker.«
    »Woher weißt du das alles, Kurik?«
    »Das ergibt sich so, Sperber. Kirche und Edelleute erlangen ihre Informationen durch Nachrichten und Meldungen. Der kleine Mann geht den Dingen auf den Grund.«
    »Das werde ich mir merken. Dort ist das Dorf!«
    »Überlasse mir das Reden, wenn wir da sind«, riet Kurik. »So sehr du dich auch bemühen magst, wie ein einfacher Mann wirst du dich niemals anhören.«
    Es war ein kleines Dorf. Flache, breite Häuser aus grauem Feldstein mit Rieddächern säumten die einzige Straße zu beiden Seiten. Ein stämmiger Bauer saß auf einem Hocker in einem Stall, der nach vorn offen war, und molk eine braune Kuh.
    »Hallo, Freund«, rief Kurik ihm zu und rutschte von seinem Pferd.
    Der Mann drehte sich ihm zu und starrte ihn offenen Mundes dümmlich an.
    »Wißt Ihr zufällig, wie wir zum Riesengrabhügel kommen?« fragte Kurik ihn.
    Der Bauer stierte ihn weiterhin stumm an.
    Ein schielender, hagerer Mann kam aus dem Haus. »Hat keinen Sinn, mit ihm zu reden«, sagte er. »Als junger Bursche ist er von einem Pferd getreten worden, und seitdem ist er nicht mehr richtig im Kopf.«
    »Oh«, murmelte Kurik. »Tut uns leid. Vielleicht könntet Ihr uns helfen? Wir suchen den Riesengrabhügel.«
    »Ihr wollt doch nicht

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