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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Häuserwände dick und weiß waren, um ihren Schlägen zu widerstehen, und wo anmutige Frauen im Silberlicht des frühen Morgens mit großen Tonkrügen auf den Schultern und schwarzen Schleiern vor dem Gesicht zum Brunnen gingen.
    Der große Fuchs schüttelte den Regen aus dem zottigen Fell und kam vor dem Wachthaus am Tor im rötlichen Lichtkreis der Fackeln zum Stehen.
    Ein bartstoppeliger Wächter in rostbeflecktem Harnisch und Helm und einem mit Flicken besetzten Umhang, den er nachlässig über eine Schulter geworfen hatte, stolperte heraus und baute sich schwankend vor Sperber auf.
    »Brauch' Euren Namen«, sagte er mit weinschwerer Stimme.
    Sperber blickte ihn durchdringend an, dann öffnete er seinen Umhang, damit der Mann das schwere Silberamulett sehen konnte, das an einer Kette um seinen Hals hing.
    Der nicht mehr ganz nüchterne Wächter riß die Augen auf und wich einen Schritt zurück. »Oh!« murmelte er. »Verzeiht, Herr. Ihr dürft passieren.«
    Ein anderer Wächter streckte den Kopf aus dem Wachthaus.
    »Wer ist es, Raf?« fragte er.
    »Ein pandionischer Ritter«, antwortete der Gefragte nervös.
    »Was will er in Cimmura?«
    »Pandionern stellt man keine Fragen, Bral«, antwortete Raf. Er lächelte unterwürfig zu Sperber hoch. »Ein Neuer«, erklärte er als Entschuldigung und deutete mit dem Daumen über die Schulter auf seinen Kameraden. »Wird es auch noch lernen. Können wir Euch irgendwie behilflich sein?«
    »Nein, danke«, erwiderte Sperber. »Seht lieber zu, daß Ihr aus dem Regen kommt, wenn Ihr Euch nicht erkälten wollt.«
    Er warf dem Mann mit dem grünen Umhang eine kleine Münze zu und ritt in die Stadt ein. Das Klappern der eisenbeschlagenen Hufe seines Fuchses auf dem Kopfsteinpflaster der Straße hallte von den Hauswänden wider.
    Das Viertel ums Stadttor war eine ärmliche Gegend mit heruntergekommenen, dicht aneinandergedrängten Häusern, deren erste Stockwerke über die nasse schmutzige Straße ragten. Primitive Schilder baumelten an rostigen Haken knarrend im Nachtwind und machten auf diesen oder jenen, inzwischen längst geschlossenen Laden aufmerksam. Ein dürrer Straßenköter trottete mit triefnassem Fell und dünnem, eingezogenem Schwanz übers Pflaster. Ansonsten war die dunkle Straße verlassen.
    An der Ecke einer Querstraße flackerte eine Fackel. Eine ausgezehrte Dirne in einem fadenscheinigen blauen Umhang stand hoffnungsvoll darunter, wie ein bleiches, ängstliches Gespenst. »Möchtet Ihr Euch vergnügen, Herr?« fragte sie mit dünner, flehender Stimme. Die Augen in dem eingefallenen, ausgehungerten Gesicht waren groß und scheu.
    Sperber hielt an, beugte sich aus dem Sattel und schüttete ein paar kleinere Münzen in ihre schmutzige Hand. »Geh heim, kleine Schwester«, sagte er freundlich. »Es ist spät und naß, es werden sich heute nacht keine Kunden mehr einfinden.« Dann richtete er sich wieder auf, ritt weiter, und sie starrte ihm staunend und dankbar nach. Er bog in eine Seitengasse ein, sah huschende Schemen vor sich, hörte eilige Schritte in der regnerischen Dunkelheit und vernahm Flüstern in den tiefen Schatten auf der linken Seite.
    Der Fuchs schnaubte und legte die Ohren zurück.
    »Ruhig, ruhig, kein Grund zur Aufregung«, flüsterte Sperber sanft. Seine Stimme war von jener Art, die andere Menschen unwillkürlich aufhorchen ließ. Dann sagte er laut zu den zwei Straßenräubern, die im Dunkeln lauerten. »Ich würde euch ja gefällig sein, Nachbarn, aber es ist spät und ich bin nicht in Stimmung für derlei Abwechslung. Plündert lieber einen betrunkenen jungen Laffen aus, und nutzt die Chance, ein bißchen länger am Leben zu bleiben.« Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, riß er den nassen Umhang auf, damit der lederumwickelte Griff eines schmucklosen Breitschwerts an seiner Seite zu sehen war.
    Eine fast greifbare, erschrockene Stille setzte ein, die alsbald vom hastigen Trappeln fliehender Füße durchbrochen wurde.
    Der große Fuchs schnaubte abfällig.
    »Du hast ja so recht«, bestätigte Sperber und zog den Umhang wieder enger um sich. »Wollen wir unseren Weg fortsetzen?«
    Sie gelangten auf einen großen Marktplatz mit zischenden Fackeln ringsum; an den meisten der schreiend bunten Buden waren die Vorhänge inzwischen heruntergezogen. Nur noch wenige unbeirrbare Händler boten ihre Ware lautstark den achtlos Vorübereilenden an, die nichts anderes wollten, als aus dem Regen nach Hause zu gelangen. Sperber zügelte sein Pferd, als

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