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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Menschen waren empfänglich, doch weiter reichte es selten. »Ich würde mir an deiner Stelle keine Gedanken darüber machen«, sagte Sperber. »Jeder hat dann und wann ein so merkwürdiges Gefühl.«
    »Vielleicht«, brummte Talen skeptisch.
    »Wir sind hier fertig«, sagte Sperber. »Kehren wir zu Platime zurück.«
    Auf den verregneten Straßen Cimmuras herrschte jetzt mehr Betrieb. Edelleute in farbenprächtigen Umhängen und Arbeiter in einfachen braunen oder grauen Kitteln eilten vorüber. Sperber blieb nichts übrig, als sich mit seinem Blindenstock voranzutasten, um keinen Argwohn zu erregen. Erst gegen Mittag waren er und Talen in Platimes Keller zurück.
    »Warum hast du mich nicht aufgeweckt?« fragte Kalten erbost. Er saß auf der Kante seiner Pritsche und löffelte in einer Schale mit dickem Eintopf.
    »Du brauchtest deine Ruhe.« Sperber löste die Binde von den Augen. »Außerdem regnet es stark.«
    »Hast du Krager gesehen?«
    »Nein, aber gehört, was ebenso gut war.« Sperber ging um die Feuergrube herum zu Platime. »Könnt Ihr mir einen Wagen mit Fuhrmann beschaffen?«
    »Wenn Ihr einen braucht.« Platime hob seinen Silberkrug und trank geräuschvoll. Bier schwappte über und spritzte auf sein orangenes Wams.
    »Ja. Ich brauche einen«, versicherte ihm Sperber. »Kalten und ich müssen ins Ordenshaus zurück. Zweifellos suchen uns die Soldaten des Primas noch, deshalb dachte ich, wir könnten uns in einem Wagen verstecken.«
    »Fuhrwerke sind langsam. Wäre eine Kutsche mit geschlossenen Vorhängen nicht besser?«
    »Habt Ihr denn eine?«
    »Mehrere sogar. Gott meinte es in letzter Zeit gut mit mir.«
    »Das freut mich.« Sperber drehte sich um. »Talen!« rief er.
    Der Junge kam zu ihm.
    »Wieviel Geld hast du heute morgen aus meinen Taschen gestohlen?«
    »Nicht viel«, gestand er vorsichtig. »Warum?«
    »Ich möchte es genau wissen!«
    »Sieben Kupferstücke und eine Silbermünze. Weil Ihr ein Freund seid, habe ich das Gold in Eure Taschen zurückgesteckt.«
    »Ich bin gerührt.«
    »Ihr wollt Euer Geld zurück, nehme ich an.«
    »Behalt es – als Bezahlung für deine Hilfe.«
    »Ihr seid großzügig, Meister.«
    »Ich bin noch nicht fertig. Ich möchte, daß du Krager für mich im Auge behältst. Ich werde die Stadt vermutlich für eine Weile verlassen, möchte aber über ihn auf dem laufenden bleiben. Falls er Cimmura verläßt, gehst du zu der Herberge in der Rosenstraße. Kennst du sie?«
    »Die, die von den Pandionern betrieben wird?«
    »Wie hast du denn das herausgefunden?«
    »Das weiß doch jeder!«
    Sperber beließ es dabei. »Klopf dreimal an das Tor und nach einer kurzen Pause noch zweimal. Ein Pförtner wird öffnen.
    Sei höflich zu ihm, denn er ist ein Ritter. Sag ihm, daß der Mann, an dem Sperber interessiert ist, die Stadt verlassen hat. Sieh zu, daß du ihm sagen kannst, welche Richtung Krager eingeschlagen hat. Kannst du dir das alles merken?«
    »Soll ich es wiederholen?« »Nicht nötig. Der Nachtpförtner der Herberge wird dir eine halbe Krone für die Auskunft geben.« Talens Augen leuchteten auf. Sperber wandte sich wieder an Platime. »Habt Dank, mein Freund. Und betrachtet Eure Dankesschuld als abgetragen.« »Ich habe sie bereits vergessen.« Der feiste Mann grinste. »Platime ist sehr gut, wenn es darum geht, Schulden zu vergessen«, warf Talen frech ein. »Seine jedenfalls.« »Eines Tages wird dich dein Schandmaul in ernste Schwierigkeiten bringen!« »In keine, aus der meine Füße mich nicht retten könnten!« »Lauf zu Sef und sag ihm, er soll die Grauen vor die Kutsche mit den blauen Rädern spannen und sie vor die Tür bringen.« »Was krieg' ich dafür?« »Ich werde die Prügel verschieben, die ich dir gerade geben wollte«, knurrte Platime. »Genügt.« Talen grinste und rannte davon. »Ein kluger Junge.« »Er ist der Beste«, bestätigte Platime. »Ich glaube, er wird mein Nachfolger, wenn ich bereit für den Ruhestand bin.« »Dann ist er also der Kronprinz.« Platime lachte schallend. »Der Kronprinz der Diebe! Klingt nicht schlecht! Wißt Ihr was, Sperber, ich mag Euch.« Immer noch lachend, klopfte der Fette dem breitschultrigen Ritter auf die Schulter. »Wenn ich je wieder etwas für Euch tun kann, braucht Ihr es mich nur wissen zu lassen.«
    »Danke, ich werde daran denken, Platime.«
    »Ich mache Euch sogar einen Sonderpreis.«
    »Danke«, sagte Sperber, diesmal allerdings ein wenig ironisch. Er griff nach seinem Schwert neben Platimes Stuhl und

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