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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Grenze?«
    Martel rollte eine Karte auf und schätzte die Entfernung ab. »Gut hundertfünfzig Meilen – wir werden noch etwa fünf Tage brauchen. Sperber kann nicht mehr als drei Tage hinter uns sein. Wir müssen also unser Tempo beibehalten.«
    »Ich bin völlig erschöpft! Ich kann so nicht weitermachen.«
    »Denkt jedesmal, wenn Ihr anfangt, über Eure Müdigkeit zu jammern, wie es wohl wäre, von Sperbers Schwert aufgespießt oder von Ehlana mit einer Schere oder einem Brotmesser enthauptet zu werden.«
    »Manchmal wünsche ich mir wirklich, wir wären uns nie begegnet, Martel.«
    »Ich mir auch, alter Junge. Wenn wir erst die Grenze nach Zemoch überquert haben, müßte es uns gelingen, Sperber ein bißchen aufzuhalten. Ein guter Hinterhalt da und dort müßte ihn zu mehr Vorsicht veranlassen.«
    »Wir dürfen ihn nicht töten«, wandte Annias ein.
    »Seid kein Idiot. Solange er den Bhelliom hat, kann kein Mensch ihn umbringen. Uns wurde untersagt, ihn zu töten, selbst wenn wir es könnten, aber von den anderen hat Azash nichts gesagt. Der Verlust von ein paar seiner Gefährten könnte unserem unschlagbaren Feind schon zu schaffen machen. Sperber sieht zwar nicht so aus, doch im Grunde seines Herzens ist er ein Gefühlsmensch. Aber seht Ihr jetzt zu, daß Ihr ein wenig Schlaf kriegt. Wir reiten weiter, sobald Adus zurückkommt.«
    »In der Dunkelheit?« fragte Annias bestürzt.
    »Was ist los, Annias? Habt Ihr etwa Angst vor der Finsternis? Denkt über spitze Schwerter im Bauch und stumpfe Brotmesser im Hals nach. Das wird Euch alle anderen Ängste vertreiben.«
    »Khwaj!« sagte Sperber scharf. »Genug! Verschwinde!
    Jetzt! «
    Das Feuer im Kamin brannte wieder normal.
    »Blaurose«, befahl Sperber nun. »Bring mir die Stimme von Ghnomb!«
    »Was macht Ihr?« rief Sephrenia, doch der Bhelliom reagierte bereits. Der Lichtpunkt im glühenden Blau der Edelsteinrose war nun eine fahle Mischung von Grün und Gelb, und Sperber hatte plötzlich einen abscheulichen Geschmack wie von halbverwestem Fleisch im Mund.
    »Ghnomb!« sagte Sperber gebieterisch. »Ich bin Sperbervon-Elenien, und ich habe die Ringe. Ghnomb muß tun, was ich befehle. Ich jage, Ghnomb wird mir jagen helfen. Ich bin zwei Schlafenszeiten hinter dem Menschenwesen her, das meine Beute ist. Ghnomb wird es so machen, daß meine Jäger und ich das Menschenwesen, das wir verfolgen, fangen können. Sperber-von-Elenien wird Ghnomb sagen, wann es soweit ist, und Ghnomb wird uns bei der Jagd helfen. Ghnomb muß gehorchen!«
    Wieder war dieses hallende Wutgeheul zu vernehmen, diesmal ein Heulen, aus dem ein geiferndes Kauen und ein gräßliches Schmatzen zu hören war.
    »Ghnomb! Verschwinde jetzt!« befahl Sperber. »Ghnomb wird wiederkommen, wenn Sperber-von-Elenien befiehlt!«
    Der grüngelbe Punkt verschwand, und Sperber schob den Bhelliom in den Beutel zurück.
    »Seid Ihr wahnsinnig?« rief Sephrenia.
    »Nein, kleine Mutter. Ich werde Martel so dicht auf den Fersen sein, daß er keine Zeit für einen Hinterhalt mehr hat.« Er runzelte die Stirn. »Es sieht nun ganz so aus, als wären die Versuche, mich zu töten, tatsächlich Martels eigene Idee gewesen. Jetzt hat er offenbar andere Befehle. Das erklärt einiges, doch jetzt muß ich mir darüber Gedanken machen, wie ich Euch und die anderen beschützen kann.« Er verzog das Gesicht. »Es ist doch ständig irgendwas , nicht wahr?«
     
    22
     
    »Sperber!« Kurik schüttelte ihn wach. »In etwa einer Stunde graut der Morgen. Du wolltest, daß ich dich aufwecke.«
    »Schläfst du denn nie?« Sperber setzte sich gähnend auf, dann schwang er die Beine aus dem Bett.
    »Ich habe gut geschlafen.« Kurik musterte seinen Freund kritisch. »Du ißt nicht genug!« tadelte er. »Man kann jeden Knochen sehen. Zieh dich an. Ich wecke schnell die anderen, dann komme ich zurück und helfe dir in die Rüstung.«
    Sperber erhob sich und schlüpfte in seine gesteppte, mit Rostflecken übersäte Unterkleidung.
    »Sehr elegant«, spöttelte Stragen an der Tür. »Gibt es irgendeine obskure Klausel im Ritterkodex, die das Waschen dieser Kleidungsstücke verbietet?«
    »Sie brauchen eine Woche zum Trocknen!«
    »Sind sie denn wirklich notwendig?«
    »Habt Ihr je eine Rüstung angehabt, Stragen?«
    »Gott bewahre!«
    »Versucht es einmal. Die Polsterung hält den Panzer davon ab, an den unmöglichsten Stellen zu reiben.«
    »Was wir nicht alles für die Mode ertragen!«
    »Wollt Ihr an der zemochischen Grenze wirklich

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