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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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aufgerichtet in den Steigbügeln herbeiritt, seine große Axt schwang und der heulenden Kreatur den Schädel bis zum Kinn spaltete.
    Sperber schaute sich mit dem blutigen Schwert in der Hand um, doch alle Gegner waren gefallen. Aber der Sieg war teuer erkauft. Zwölf von Krings Männern waren niedergestreckt – nicht nur niedergestreckt, sondern regelrecht zerfetzt – und fast ebenso viele lagen stöhnend auf dem blutigen Boden.
    Kring saß mit verschränkten Beinen im Gras und wiegte den Kopf eines seiner sterbenden Männer auf dem Schoß. Sein Gesicht war von Schmerz gezeichnet.
    »Es tut mir leid, Domi«, sagte Sperber. »Findet heraus, wie viele von Euren Männern verwundet sind. Wir werden uns überlegen, wie wir sie versorgen können. Wie weit, meint Ihr, sind wir noch vom Gebiet Eures Stammes entfernt?«
    »Ungefähr anderthalb Tagesritte, wenn wir galoppieren, Freund Sperber.« Kring schloß dem Krieger, der eben gestorben war, traurig die leeren Augen. »Gut fünfzig Meilen.«
    Sperber ritt zu der Stelle, wo Berit mit seiner Streitaxt in der Faust Talen und Sephrenia beschützte.
    »Ist es vorbei?« fragte Sephrenia mit abgewendeten Augen.
    »Ja.« Sperber saß ab. »Was waren diese Kreaturen, kleine Mutter? Sie sahen aus wie Trolle, aber Ulath glaubt nicht, daß es wirklich welche waren.«
    »Sie waren Menschen aus der Urzeit, Sperber. Es ist ein sehr alter und sehr schwieriger Zauber. Die Götter – und ein paar der mächtigeren styrischen Magier – können in die Zeit zurückgreifen und Gegenstände und lebende Wesen in unsere Zeit holen. Die Urmenschen sind vor vielen Tausend Jahren über das Antlitz unserer Erde gewandelt. Wir alle – Elenier, Styriker und Trolle – stammen von ihnen ab.«
    »Wollt Ihr damit sagen, daß Menschen und Trolle verwandt sind?« Er starrte sie ungläubig an.
    »Wir haben uns im Lauf der Äonen auf verschiedene Weise entwickelt. Die Trolle nahmen einen Weg, wir einen anderen.«
    »Ghnombs erstarrte Zeit ist offenbar kein so sicherer Ort, wie wir dachten.«
    »Das stimmt.«
    »Ich glaube, es ist an der Zeit, die Sonne wieder wandern zu lassen. Wie es aussieht, sind wir nicht vor Verfolgern geschützt, die durch Risse in der Zeit schlüpfen, und styrische Magie wirkt hier nicht. Wir werden in der normalen Zeit sicherer sein.«
    »Ich bin ganz Eurer Meinung, Sperber.«
    Sperber nahm den Bhelliom aus seinem Gürtel und befahl Ghnomb, den Zauber zu beenden.
    Krings Peloi fertigten behelfsmäßige Bahren an, auf denen sie ihre Toten und Verwundeten mitnehmen konnten. Dann zog der Trupp weiter, in vieler Hinsicht erleichtert. Denn der Wind wehte wieder, die Sonne zog ihre Bahn am Himmel, und um sie herum waren Leben und Bewegung.
    Am nächsten Morgen stieß eine Peloipatrouille zu ihnen. Kring ritt voraus, um sich mit den Männern zu unterhalten. Er kehrte mit düsterem Gesicht zurück. »Die Zemocher zünden das Gras an«, berichtete er zornig. »Ich werde Euch nicht länger helfen können, Freund Sperber. Wir müssen unsere Weiden schützen, und dazu müssen wir uns über das ganze Land verteilen.«
    Bevier blickte ihn nachdenklich an. »Wäre es nicht einfacher, wenn die Zemocher sich alle an einem Ort sammelten, Domi?« fragte er.
    »Gewiß, Freund Bevier, aber warum sollten sie?«
    »Um reiche Beute zu machen, Freund Kring.«
    Kring blickte ihn interessiert an. »Zum Beispiel?«
    »Gold.« Bevier zuckte die Schultern. »Frauen und Eure Herden.«
    Das gefiel Kring gar nicht.
    »Es wäre natürlich eine Falle«, fuhr Bevier fort. »Ihr schafft all eure Herden, eure Schätze und eure Frauen und Mädchen an einen Ort und laßt nur ein paar Männer zu ihrem Schutz zurück. Mit Euren übrigen Kriegern reitet Ihr los, nachdem Ihr Euch vergewissert habt, daß zemochische Kundschafter euren Abmarsch beobachten. Sobald es dunkel wird, schleicht ihr euch zurück und bezieht Posten in der Nähe, aber so, daß ihr nicht gesehen werden könnt. Die Zemocher werden herangestürmt kommen, um eure Herden und Schätze und Frauen zu rauben. Dann könnt ihr sie alle auf einmal erwischen und spart euch die Mühe, hinter jedem einzelnen herzujagen. Außerdem gäbe das den Frauen eine großartige Gelegenheit, Zeuge eurer Tapferkeit zu sein. Ich habe gehört, daß Frauen vor Liebe dahinschmelzen, wenn sie sehen, wie ihre Männer einen verhaßten Feind schlagen.« Bevier grinste verschmitzt.
    Kring kniff die Augen zusammen, während er sich diesen Plan durch den Kopf gehen ließ. »Das gefällt

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