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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Prinzessin«, erwiderte Martel. »Möchtet Ihr wirklich, daß diese Wilden uns begleiten? Aber keine Sorge, Arissa, wenn Euch Eure Lüste überwältigen, leihe ich Euch gern Adus. Er riecht zwar nicht sehr gut, aber derlei seid Ihr sicher gewöhnt, oder?«
    In ihren Augen blitzte plötzlicher Haß, doch Martel achtete nicht auf sie. »Die Zemocher werden die Peloi aufhalten«, wandte er sich an Annias. »Und wenn Sperber nicht seine Pferde zuschanden reitet – was er nie tun würde –, ist er noch drei Tage hinter uns. Wir brauchen keine Zemocher, ehe wir die Grenze nicht überquert haben. Dann werde ich ein paar zusammentrommeln, damit sie Fallen für meinen teuren Bruder und seine Freunde stellen.«
    »Khwaj!« befahl Sperber, »ich will, daß sie mich hören können! Jetzt!«
    Die Kerzenflammen flackerten, dann beruhigten sie sich wieder.
    »Ein wirklich hübsches Lager habt Ihr da, Martel«, sagte Sperber mit gleichmütiger Stimme. »Gibt es Fische im See?«
    »Sperber!« krächzte Martel. »Wie kannst du mich über die Entfernung erreichen?«
    »Welche Entfernung, alter Junge? Ich bin euch ganz nahe. Ich an eurer Stelle hätte allerdings das Lager in dem Zedernwäldchen am anderen Ufer aufgestellt. Es gibt ganze Völkerscharen, die dich umbringen wollen, teurer Bruder. Da ist es sehr unvorsichtig, auf freiem Feld zu lagern, wie ihr das tut.«
    Martel sprang auf. »Hol die Pferde!« brüllte er Adus zu.
    »Du willst schon aufbrechen, Martel?« fragte Sperber erstaunt. »Wie schade. Ich hatte mich so gefreut, dir wieder einmal ins Auge sehen zu können. Nun ja, es spielt keine Rolle. Wir sehen uns dann am Morgen. Ich denke, daß wir zwei es noch so lange aushalten können.« Sperber grinste boshaft, während er zusah, wie die fünf ihre Pferde sattelten. Sie bewegten sich mit panischer Hast und blickten sich wild um. Schließlich kletterten sie auf ihre Pferde und trieben sie unbarmherzig mit Sporen und Peitschen an.
    »Aber Martel!« rief Sperber ihm nach. »Ihr habt eure Zelte vergessen!«
     
    23
     
    Das Land der Peloi war eine weite, von keinen Einzäunungen begrenzte Weidefläche, die nie einen Pflug zu spüren bekommen hatte. Der spätherbstliche Wind fegte, mit klagendem Seufzen dem Sommer nachtrauernd, über diese immerwährende Grassteppe. Sie ritten ostwärts, die Umhänge gegen die trockene Kälte fest um sich gezogen, auf einen hohen, spitzen Felsen in der Mitte des Prärielandes zu. Das endlose Grau der tiefen Wolkendecke drückte auf ihre Stimmung.
    Sie erreichten den Felsen am Spätnachmittag. In der Tiefe ringsum herrschte rege Betriebsamkeit. Kring, der vorausgeritten war, um die Peloi zu sammeln, kam ihnen mit verbundenem Kopf entgegen.
    »Was ist Euch zugestoßen, Freund Kring?« fragte Tynian.
    »Es gab leider einige Unzufriedenheit mit Ritter Beviers Plan«, antwortete Kring zerknirscht. »Und jemand war ganz besonders erbost darüber und hat mir von hinten eins übergezogen.«
    »Ich hätte es nicht für möglich gehalten, daß Peloikrieger von hinten angreifen.«
    »Natürlich nicht! Aber mein Angreifer war ja kein Mann. Eine Peloifrau von hohem Stand schlich sich von hinten heran und schlug mir eine Pfanne über den Kopf.«
    »Ich hoffe, Ihr habt sie angemessen bestrafen lassen.«
    »Das konnte ich nicht, Freund Tynian. Sie ist meine Schwester. Unsere Mutter hätte mir nie verziehen, wenn ich diese Göre hätte auspeitschen lassen. Nicht einer der Frauen gefiel Beviers Idee, aber meine Schwester war die einzige, die es wagte, ihre Meinung so schlagkräftig auszudrücken.«
    »Fürchten Eure Frauen denn um ihre Sicherheit?« fragte ihn Bevier.
    »Keineswegs. Sie sind mutig wie Löwinnen. Was sie jedoch mit Zorn erfüllt, ist der Umstand, daß einer von ihnen die Leitung dieses Frauenlagers übertragen wird. Peloifrauen sind sehr empfindlich, was ihr Standesbewußtsein angeht. Alle Männer hielten Euren Plan für ausgezeichnet, doch die Frauen…« Er hob hilflos die Hände. »Aber wer versteht schon eine Frau?« Er straffte die Schultern und kam zur Sache. »Ich habe meine Unterhäuptlinge beauftragt, das Lager zu organisieren. Ein kleiner Trupp bleibt dort. Wir anderen machen jedem Späher deutlich, daß wir zur Grenze aufbrechen, um in Zemoch einzufallen. Nachts werden wir bei günstiger Gelegenheit immer wieder Trupps zurückschicken, damit sie Stellung in den Hügeln ringsum beziehen, um auf die Zemocher zu warten. Ihr reitet mit uns und setzt euch unauffällig ab, sobald wir nahe der

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