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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nicht schon genug getan?«
    »Möchtest du umkehren? Ich habe dich nicht gebeten mitzukommen – und auch keinen der anderen.«
    Kalten schüttelte den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist. Vergiß, was ich gesagt habe.«
    Doch Sperber vergaß es nicht. An diesem Abend zog er Sephrenia zur Seite. »Ich glaube, wir haben ein Problem.«
    »Sind Euch ungewöhnliche Empfindungen aufgefallen?« fragte sie rasch. »Die Euch fremd erscheinen und von außerhalb kommen könnten?«
    »Ich weiß nicht recht, was Ihr meint.«
    »Ich glaube, wir alle haben es bereits ein paarmal erlebt – diese plötzlichen Anfälle von Zweifel und Niedergeschlagenheit.« Sie lächelte leicht. »Das paßt nicht zu einem Ordensritter. Meistens seid Ihr sogar übertrieben optimistisch. Diese Zweifel, diese Düsterkeit wird uns von außen aufgezwungen. Ist es das, was Ihr fühlt? Ist dies das Problem, das Ihr meint?«
    »Es geht nicht um mich«, versicherte Sperber. »Ich fühle mich zwar ein bißchen bedrückt, aber ich glaube, daran ist nur das Wetter schuld. Ich rede von den anderen. Kalten fragte mich heute, warum ausgerechnet wir diesen Ritt unternehmen. Der Kalten, den ich kenne, würde nie solche Fragen stellen. Für gewöhnlich muß man ihn zügeln, aber jetzt möchte er am liebsten nach Hause zurückkehren. Wenn alle meine Freunde so empfinden, warum fühle ich es dann nicht ebenfalls?«
    Sie blickte hinaus in das Schneetreiben. Wieder wurde Sperber ihre zeitlose Schönheit bewußt. »Ich glaube, er hat Angst vor Euch«, sagte sie nach einer Weile.
    »Kalten? Unsinn!«
    »Ihn meinte ich nicht. Azash hat Angst vor Euch, Sperber.«
    »Das ist absurd!«
    »Ich weiß, aber ich glaube es trotzdem. Ihr habt mehr Macht über den Bhelliom als irgend jemand zuvor. Das ist es, was Azash wirklich angst macht. Darum wagt er es nicht, Euch direkt herauszufordern, und deshalb versucht er, Eure Freunde zu entmutigen. Er geht gegen Kalten und Bevier und die anderen vor, weil er es bei Euch nicht wagt.«
    »Und Ihr?« fragte er. »Fühlt Ihr die Verzweiflung auch?«
    »Natürlich nicht.«
    »Wieso ist das natürlich?«
    »Es würde zu lange dauern, Euch das zu erklären. Ich kümmere mich um die Sache, Sperber. Geht schlafen.«
    Am nächsten Morgen wurden sie von vertrauten Klängen geweckt. Die Töne waren klar und rein, und obwohl das Lied der Syrinx in Moll war, klang unerschütterlicher Frohsinn aus ihm. Ein Lächeln zog über Sperbers Lippen, und er rüttelte Kalten wach. »Wir haben Besuch«, sagte er.
    Kalten saß abrupt auf und griff nach seinem Schwert, als auch er die Flötenklänge hörte. »Na, so was!« Er grinste. »War auch an der Zeit. Wie ich mich freue, sie wiederzusehen!«
    Sie traten aus dem Zelt und schauten sich um. Es schneite immer noch, und der Nebel hing hartnäckig zwischen den Bäumen. Sephrenia und Kurik saßen an dem kleinen Feuer vor ihrem Zelt.
    »Wo ist sie?« fragte Kalten und ließ den Blick wandern.
    »Sie ist hier.« Sephrenia nippte ruhig ihren Tee.
    »Ich kann sie nicht sehen.«
    »Das braucht Ihr auch nicht, Kalten. Hauptsache Ihr wißt, daß sie da ist.«
    Auch die anderen kamen mit strahlenden Gesichtern aus ihren Zelten. Ulath lachte sogar gutgelaunt.
    Alle waren bester Stimmung, und der graue Morgen erschien ihnen fast sonnig. Sogar ihre Pferde waren lebhaft, ja unternehmungslustig. Sperber und Berit gingen mit der allmorgendlichen Haferration zu den Tieren, um sie zu füttern. Normalerweise begrüßte Faran den neuen Tag mit verdrossenem Blick, doch heute wirkte der mächtige häßliche Fuchs friedlich. Er starrte auf eine große, ausladende Buche. Sperber folgte seinem Blick und blieb wie angewurzelt stehen. Der Baum war noch halb vom Nebel verborgen, doch Sperber vermeinte ganz deutlich die vertraute Figur des kleinen Mädchens zu erkennen, das eben erst ihre Niedergeschlagenheit mit seinem fröhlichen Lied vertrieben hatte. Flöte sah genauso aus wie damals, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Sie saß auf einem Ast und hielt ihre Syrinx an die Lippen. Das Stirnband aus geflochtenem Gras hielt ihr glänzend schwarzes Haar zusammen. Sie trug auch jetzt den kurzen Leinenkittel mit Gürtel, und sie hatte die zierlichen Füße, die wie immer Grasflecken aufwiesen, überkreuzt. Ihre großen dunklen Augen blickten ihn an, und niedliche Grübchen waren auf ihren Wangen zu sehen.
    »Berit«, sagte Sperber leise. »Schaut!«
    Der junge Rittergeselle drehte sich um und blieb

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