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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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geredet. Sie sagten, sie wollten nach Aka und von dort zur Hauptstadt. Sie haben Tassalks Boot gestohlen.« Der Bucklige ließ sich auf den Boden sinken, schlang die Arme um den Körper und begann, rhythmisch hin und her zu schaukeln, wobei er leise stöhnte.
    »Er ist verrückt«, flüsterte Tynian Sperber zu.
    »Ja«, bestätigte Sperber traurig.
    »Alle fort«, sagte der Bucklige in einem eigentümlichen Singsang. »Alle fort, um für Azash zu sterben. Um die Elenier zu töten und dann zu sterben. Azash liebt den Tod. Alle sterben. Alle sterben. Alle sterben für Azash.«
    »Wir werden uns ein Boot nehmen«, erklärte Sephrenia.
    »Nehmt. Nehmt. Niemand wird zurückkommen. Alle sterben, und Azash wird sie fressen.«
    Sephrenia wandte sich um und kehrte zu den anderen zurück. »Wir gehen«, sagte sie.
    »Was wird aus ihm?« fragte Talen sie mit gedämpfter Stimme. »Er ist ganz allein hier und fast blind!«
    »Er wird sterben.«
    »Ganz allein?« fragte Talen bedrückt.
    »Jeder stirbt allein, Talen.« Sie führte die Gefährten entschlossen aus der stinkenden Schenke.
    Doch kaum waren sie im Freien, fing sie zu weinen an.
    Sperber ging zu seinem Sattelbeutel und holte die Karte heraus. Stirnrunzelnd studierte er sie. »Warum will Martel nach Aka?« fragte er Tynian. »Das ist ein riesiger Umweg.«
    »Von Aka nach Zemoch führt eine Straße.« Tynian deutete auf die Karte. »Wir haben ihn ziemlich gehetzt. Seine Pferde sind wahrscheinlich erschöpft.«
    »Könnte sein. Und Martel ist noch nie gern querfeldein geritten.«
    »Nehmen wir den gleichen Weg?«
    »Nein. Martel versteht nicht viel von Booten, deshalb wird er mehrere Tage da draußen im Meerbusen herumtreiben. Kurik dagegen ist Seemann und kann uns auf geradem Weg übersetzen. Von der Ostküste könnten wir es in etwa drei Tagen bis zur Hauptstadt schaffen. Wir haben immer noch eine gute Chance, vor Martel dort zu sein. Kurik«, rief er. »Suchen wir uns ein Boot.«
    Sperber lehnte sich an die Reling des großen, teerbeschmierten Schwertbootes, das Kurik ausgesucht hatte. Der Wind hatte nach Westen gewendet, und ihr Boot brauste über das kabbelige Wasser des Meerbusens nach Osten. Sperber griff unter seinen Kittel und holte Ehlanas Brief heraus.
    Liebster, wenn alles gut gegangen ist, müßtest Du nun nahe der zemochischen Grenze sein – und ich muß glauben, daß alles gut gegangen ist, wenn ich nicht den Verstand verlieren will. Du und Deine Gefährten, ihr werdet es bestimmt schaffen, mein geliebter Sperber. Ich weiß das so gewiß, als hätte es mir Gott selbst gesagt. Wir waren von Anfang an bestimmt, einander zu lieben – und zu heiraten. Unsere Begegnung und unsere Heirat waren Teil eines größeren Planes – ebenso wie es die Schar Deiner Gefährten war. Wer sonst in aller Welt wäre besser geeignet, Dich zu unterstützen, als die großen Männer, die mit Dir reiten? Kalten und Kurik, Tynian und Ulath, Bevier und der liebe Berit, der noch so jung und so mutig ist. Ihr alle seid durch Liebe und das gemeinsame Ziel verbunden. Du kannst gar nicht anders als Erfolg haben mit solchen Männern an Deiner Seite. Beeile Dich, mein Streiter und Gemahl. Führe Deine unbesiegbaren Kameraden zum Bau unseres Urfeindes und stelle ihn. Azash, erzittere, denn Ritter Sperber kommt mit dem Bhelliom in der Faust, und nicht einmal die geballte Macht der Hölle kann seiner Kraft widerstehen. Beeile Dich, mein Liebster, und denke daran, daß Du nicht nur mit dem Bhelliom gewappnet bist, sondern auch mit meiner Liebe. Ich liebe Dich Ehlana
    Sperber las den Brief ein paarmal. Seine junge Gemahlin hatte offenbar eine Vorliebe für große Reden. Sogar ihre Briefe klangen wie eine öffentliche Ansprache. So ergreifend die Botschaft auch war, Sperber hätte sich etwas weniger Ausgefeiltes, etwas Direkteres gewünscht. Er wußte natürlich, daß die Gefühle, die Ehlana ausdrückte, aus ihrem Herzen kamen, doch an ihrer Vorliebe für geschliffene Phrasen kamen auch sie nicht vorbei. Na ja, dachte er seufzend. Sie wird wahrscheinlich lokkerer werden, wenn wir uns besser kennen.
    Als Berit an Deck kam, las Sperber den Brief noch einmal; dann traf er eine rasche Entscheidung. »Berit«, rief er, »könnte ich mit Euch sprechen?«
    »Selbstverständlich, Ritter Sperber.«
    »Ich dachte, Ihr würdet das vielleicht gern lesen.« Sperber reichte ihm den Brief.
    Berit blickte darauf. »Aber das ist etwas Persönliches, Ritter Sperber«, wandte er ein.
    »Es betrifft Euch, glaube

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