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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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keine Lüge.«
    Der Graf starrte ihn kurz an, dann lachte er schallend.
    »Die Söldner werden außerhalb der Burg warten«, fuhr Sperber fort, »und Eure Mauer wird ihnen wenig Platz zum Manövrieren lassen. Wir werden sie dann von hinten angreifen.«
    Kalten grinste breit. »Das ist fast wie eine Käseraspel, wenn wir erst anfangen, sie an Eurer Mauer aufzureiben.«
    »Und ich kann so allerlei interessante Dinge von der Brustwehr zu ihnen hinunterschicken«, fügte der Graf, nun ebenfalls grinsend, hinzu. »Pfeile, große Steine, siedendes Pech – und dergleichen.«
    »Wir werden großartig zurechtkommen, Graf«, versicherte ihm Kalten.
    »Selbstverständlich werde ich dafür sorgen, daß diese Dame und das kleine Mädchen hier sicher untergebracht werden«, versprach der Graf.
    »Nicht nötig, Herr Graf«, lehnte Sephrenia ab. »Ich werde mit Ritter Sperber und Ritter Kalten zu unserem Versteck zurückkehren. Dieser Martel, den Ritter Sperber erwähnte, ist ein ehemaliger Pandioner. Er hat sich eingehend mit geheimen Wissenschaften befaßt, deren Studium ehrbaren Menschen verboten ist. Es könnte sein, daß er seine Fähigkeiten anwendet, und dann bin ich am besten dazu berufen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.«
    »Aber das Kind…«
    »Das Kind muß bei mir bleiben«, antwortete Sephrenia in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Sie blickte zu Flöte hinüber, die gerade neugierig ein Buch aufschlagen wollte. »Nein!« rief sie, und wahrscheinlich schärfer als beabsichtigt. Sie erhob sich und nahm der Kleinen das Buch weg.
    Flöte seufzte, und Sephrenia sagte rasch etwas in dem Dialekt zu ihr, den Sperber nicht verstand.
    Da unmöglich abzuschätzen war, wann Martels Söldner vor der Burg erscheinen würden, zündeten die Pandioner in dieser Nacht keine Feuer an. Und als der nächste Morgen klar und kalt dämmerte, rollte sich Sperber aus seinen Decken und blickte schaudernd auf seine Rüstung, denn zweifellos würde es mindestens eine Stunde dauern, bis die Körperwärme die klamme Kälte aus dem Stahl vertrieben hatte.
    Er entschloß sich, das Anlegen der Rüstung noch etwas aufzuschieben und gürtete vorerst nur das Schwert, schlang den dicken Umhang über die Schultern und stapfte durch das schlafende Lager zu einem schmalen Bach, der ganz in der Nähe durch den Wald plätscherte, in dem sich die Pandioner verborgen hielten.
    Er kniete sich ans Ufer, schöpfte Wasser mit beiden Händen, trank einen Schluck; dann gab er sich einen Ruck und wusch sich das Gesicht in dem eisigen Naß. Schließlich erhob er sich, trocknete mit dem Saum des Umhangs sein Gesicht und stieg über den Bach.
    Die soeben aufgehende Sonne schien golden in den laublosen Wald. Sie sandte ihre Strahlen schräg durch die dunklen Stämme, und im Gras zu Sperbers Füßen glühten flammend die Perlenketten der Tautropfen. Sperber schritt durch den Wald.
    Er hatte etwa eine halbe Meile zurückgelegt, als er durch die Bäume eine Wiese sah. Beim Näherkommen hörte er Hufschlag. Irgendwo voraus kanterte ein Pferd über die grasige Lichtung, und die Klänge einer Hirtenflöte erfüllten die Morgenluft.
    Sperber bahnte sich einen Weg zum Rand des Wäldchens, schob das Gestrüpp dort ein wenig zur Seite und spähte hindurch.
    Farans rötliches Fell glitzerte in der frühmorgendlichen Sonne, während er in weiten Kreisen über die Wiese tollte. Er trug weder Sattel noch Zaumzeug, und sein Schritt, seine Haltung verrieten schiere Lebensfreude. Flöte lag auf Farans Rücken und blies in ihre Syrinx, den Kopf zwischen seine kräftigen Schultern gekuschelt. Sie hatte die Knie übereinandergeschlagen und trommelte mit einem Füßchen den Takt auf Farans Hinterbacke. Ungläubig starrte Sperber auf das Gespann, dann trat er hinaus auf die Lichtung und stellte sich mit seitwärts gestreckten Armen dem langbeinigen Fuchs in den Weg. Faran fiel in Schritt und blieb schließlich dicht vor seinem Herrn stehen.
    »Was fällt dir ein?« schrie ihn Sperber an.
    Faran verzog hochmütig die Miene und wandte den Blick ab.
    »Bist du völlig übergeschnappt?«
    Faran schnaubte und peitschte mit dem Schwanz. Flöte ließ sich bei ihrem Lied gar nicht erst stören, klopfte jedoch mit dem grasfleckigen Füßchen mehrmals gebieterisch auf Farans Kruppe, der daraufhin vorsichtig an seinem tobenden Herrn vorbeischlich und dann wieder ausgelassen über die Wiese tollte, begleitet von Flötes unerschütterlicher Weise.
    Fluchend rannte Sperber hinter ihnen her, gab es

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