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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Khwaj und Ghnomb und die anderen werdet mir helfen, wenn ihr der Vernichtung entgehen wollt. Ein Gott muß sterben – ein Gott oder viele Götter. Wenn ihr mir helft, wird es nur der eine sein. Wenn nicht, sterbt ihr alle.«
    » Sperber! « Aphraels Stimme klang erschrocken.
    »Misch dich nicht ein!«
    Nach kurzem Zögern flüsterte sie mit der Stimme eines kleinen Mädchens: »Kann ich dir helfen?«
    Er überlegte nur kurz. »Ja. Aber jetzt ist nicht der Augenblick irgendwelcher Finten. Erschreck mich nicht. Mein Arm ist wie eine gespannte Sprungfeder.«
    Der Glühwürmchenfunke wuchs, wurde zu einer sanft glühenden Kugel, aus der Aphrael hervortrat. Wie immer waren ihre niedlichen Füße voll Grasflecken. Ihr Gesicht war sehr ernst, als sie ihre Syrinx von den Lippen nahm. »Zerschmettere Bhelliom, Sperber«, sagte sie traurig. »Sie werden nicht auf dich hören.« Dann seufzte sie. »Ich werde des ewigen Lebens ohnehin müde. Zerschmettere den Stein, wir wollen es hinter uns bringen!«
    Der Bhelliom wurde tief dunkel, und Sperber spürte ihn in seiner Hand erzittern. Dann kehrte das bläuliche Glühen zurück – weich und unterwürfig. »Jetzt werden sie helfen, Sperber«, versicherte ihm Aphrael. »Du hast sie belogen!« »Nein, ich habe dich belogen. Zu ihnen habe ich nicht gesprochen.«
    Gegen seinen Willen mußte Sperber lachen.
    Er überquerte die fünfte Tribüne. Das Idol war jetzt viel näher. Es ragte riesig vor ihm auf. Er konnte auch Otha sehen, der sich schwitzend und keuchend gegen Sephrenias Kräfte stemmte. Obgleich er es nicht sehen konnte, wußte Sperber, daß dieser magische Kampf viel gewaltiger war als der Zweikampf, in dem er Martel besiegt hatte. Nun vermochte er auch deutlich die Todesangst in Annias', Arissas und Lycheas' Gesichtern zu erkennen.
    Sperber spürte die machtvolle Präsenz der Trollgötter. Sie schienen ihm so überwältigend greifbar, daß er beinahe zu sehen glaubte, wie ihre gräßlichen, unförmigen Gestalten schützend hinter ihm schwebten. Er trat auf die sechste Tribüne. Noch drei weitere. Flüchtig fragte er sich, ob die Zahl Neun in der wirren Vorstellung der Azashanbeter irgendeine Bedeutung hatte. Der Gott der Zemocher ließ nun alle Vorsicht fallen. Er sah den Tod unerbittlich die Stufen zu ihm heraufsteigen, und in einem verzweifelten Versuch, den schwarzgepanzerten Boten abzuwehren, der den blau glühenden Tod zu ihm trug, warf er ihm alles entgegen, was ihm zu Gebote stand.
    Feuer entzündete sich unter Sperbers Füßen, doch ehe er auch nur seine Wärme spüren konnte, war es mit Eis gelöscht. Ein Ungeheuer sprang ihn aus dem Nichts an, doch ein stärkeres Feuer als jenes, das eben in Eis erloschen war, verschlang die Bestie. Da den Trollgöttern wegen Sperbers unerbittlichem Ultimatum keine Wahl blieb, halfen sie ihm, wenngleich unwillig, die Verteidigungsversuche Azashs zunichte zu machen.
    Azash begann schrill zu kreischen, als Sperber auf die siebente Tribüne stieg. Nun wäre ein Sturmangriff möglich gewesen, doch Sperber entschied sich dagegen. Er wollte nicht vor Anstrengung keuchen und zittern, wenn endlich der alles entscheidende Augenblick gekommen war. So setzte er seinen gleichmäßigen, ruhigen Vormarsch über die siebente Tribüne fort, während Azash ihm unbeschreibliche Schrecken entgegenschleuderte – Schrecken, die jedoch sogleich von den Trollgöttern, oder vom Bhelliom selbst, vernichtet wurden. Sperber holte tief Atem und betrat die achte Tribüne.
    Gold umgab ihn – Münzen, Barren und Klumpen von der Größe eines Männerkopfes. Ein Schwall glitzernder Edelsteine ergoß sich aus dem Nichts und floß wie ein Fluß mit blauem, grünem und rotem Wasser über das Gold, ein regenbogenfarbener Wasserfall von unvorstellbarem Wert. Doch dieser Reichtum schrumpfte plötzlich. Gewaltige Mengen Gold und Juwelen verschwanden, begleitet von schmatzenden Lauten. »Danke, Ghnomb«, murmelte Sperber dem Trollgott des Essens zu.
    Eine Huri von atemberaubender Schönheit winkte Sperber verführerisch zu, wurde aber sogleich von einem lüsternen Troll überfallen. Sperber kannte den Namen des Trollgottes der Paarung nicht, so vermochte er ihm nicht namentlich zu danken. Er schritt weiter zur Treppe, die zur neunten und letzten Tribüne führte.
    »Das darfst du nicht!« kreischte Azash. Sperber würdigte ihn keiner Antwort, während er grimmig auf das Idol zuschritt, mit Bhelliom in der einen und dem Schwert in der anderen Hand. Blitze zuckten um

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