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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Wirklichkeit zerrissen. Ich bin deine Tochter nur durch deine Schuld. Hätten du und deinesgleichen nicht diesen Weg der Unbesonnenheit beschritten, der die Vernichtung aller herbeigeführt hätte, wären ich und meinesgleichen nicht gebraucht worden.«
    »Bhelliom ist mein! « Die hohle Stimme war Donner und Erdbeben, erschütterte die Grundfesten der Erde.
    »Du wirst ihn nicht bekommen«, sagte Flöte unbeeindruckt. »Um dir und deinesgleichen den Besitz Bhellioms zu verwehren, sind ich und meinesgleichen entstanden. Bhelliom ist nicht von dieser Welt und darf nicht von dir oder mir oder den Trollgöttern oder irgendwelchen anderen Göttern dieser Welt in Banden gehalten werden.«
    Die Stimme Azashs wurde zu einem Kreischen. » Er ist mein! «
    »Nein. Eher wird Anakha ihn vernichten und mit ihm wirst auch du vernichtet!«
    Das Idol schien zusammenzuzucken. »Wie kannst du es wagen!« keuchte Azash. »Wie kannst du so etwas Schreckliches sagen? Im Tode eines einzigen von uns liegt die Saat des Todes für uns alle!«
    »So sei es denn«, erwiderte Aphrael gleichmütig. Dann nahm ihre helle Stimme einen grausamen Tonfall an. »Richte deinen Zorn gegen mich, Azash, nicht gegen meine Kinder, denn ich habe die Kraft der Ringe benutzt, dich zu entmannen und für immer in dieses tönerne Idol zu bannen.«
    »Du?« heulte die schreckliche Stimme voller Haß und Bestürzung.
    »Ja, ich . Durch die Entmannung hast du soviel Kraft verloren, daß du deinem Gefängnis nicht entrinnen kannst. Du wirst Bhelliom nicht bekommen, impotentes Göttlein. Du wirst entmannt und gefangen bleiben, bis der fernste Stern zu Asche verglüht.« Sie hielt inne, und als sie wieder sprach, redete sie im Tonfall eines Menschen, der ein Messer tief im Leib seines Feindes dreht. »Es war dein absurder und durchschaubarer Vorschlag, daß alle Götter Styrikums sich vereinen, um den Trollgöttern Bhelliom zu entreißen – ›zum Besten aller!‹ Das gab mir die Möglichkeit, dich zu verstümmeln und gefangenzusetzen, Azash. Was dir geschehen ist, hast du nur dir selbst zuzuschreiben. Und nun hat Anakha Bhelliom und die Ringe gebracht – und auch die Trollgötter, die vom Stein umschlossen sind –, um dich herauszufordern. Entscheide dich jetzt. Beuge dich der Macht der Saphirrose – oder stirb!«
    Ein Heulen unmenschlicher Wut erschallte, doch das Idol unternahm nichts.
    Otha hingegen, in dessen Augen Panik loderte, begann einen verzweifelten Zauber zu murmeln. Dann schleuderte er ihn von sich, und die gräßlichen Statuen entlang der Tempelwand begannen zu schimmern. Ihr Marmorweiß wurde zu Grün und Blau und Blutrot, und das Gemurmel ihrer nichtmenschlichen Stimmen füllte die Kuppel.
    Sephrenia sprach mit ruhiger Stimme zwei styrische Worte und gestikulierte kaum merklich. Sogleich erstarrten die Statuen und wurden wieder zu blassem Marmor.
    Otha heulte auf und hob wieder zu sprechen an, doch in seiner hilflosen Wut verfiel er in seine elenische Muttersprache.
    »Hör mir jetzt zu, Sperber.« Flötes melodische Stimme war ganz nah und leise.
    »Aber Otha…«
    »Er plappert Unsinn. Meine Schwester wird mit ihm fertig. Hör gut zu. Es dauert nicht mehr lange, dann mußt du handeln. Ich werde dir sagen, wann es soweit ist. Steig diese Stufen zum Idol hinauf, aber halte dein Schwert dabei über Bhelliom! Sei stets bereit, zuzuschlagen! Wenn Azash oder Otha oder irgend etwas anderes dich aufzuhalten versucht, dann zerschmettere Bhelliom. Doch falls du das Idol erreichst, berühre mit dem Stein jene Stelle, die verbrannt und narbig aussieht.«
    »Wird Azash dadurch vernichtet?«
    »Natürlich nicht. Das Idol dort ist nur eine Hülle. Das wirkliche Idol ist im Innern. Bhelliom selbst wird es zerschmettern, und dann wirst du Azash sehen. Das echte Idol ist ziemlich klein und aus Lehm geformt. Sobald du es sehen kannst, läßt du du das Schwert fallen und nimmst Bhelliom in beide Hände. Dann sprichst du folgende Worte: ›Blaurose, ich bin Sperbervon-Elenien. Kraft dieser Ringe befehle ich Blaurose, dieses Abbild der Erde zurückzugeben, aus der es entstanden ist.‹ Dann halte Bhelliom an das Idol.«
    »Was geschieht dann?«
    »Das weiß ich nicht.«
    » Aphrael! « rief Sperber erschrocken.
    »Bhellioms Bestimmung ist noch verborgener als deine. Ich weiß nicht einmal, was du in der nächsten Minute tun wirst.«
    »Wird er Azash vernichten?«
    »O ja – und wahrscheinlich auch die übrige Welt. Bhelliom will die Ketten dieser Welt abstreifen, und

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