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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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war ein schlimmer Tag, und Krachs Hunger wurde auch immer schlimmer. Er mußte fliehen, bevor er aufgab.
    Er erhob sich, klopfte sich den Staub aus seinem zottigen, schmutzigen Pelz und stapfte auf den Feuerzaun zu. Diese Feuerfontänen waren anders als jene der Feuerwand in Xanth oder die Stichflammen in der Region des Feuers, denn sie waren dichter und heißer als erstere und beständiger als die anderen. Doch vielleicht gelang es ihm ja, sie dennoch zu durchqueren. Auf jeden Fall mußte er es versuchen.
    Er hielt die Luft an, schloß die Augen und sprang durch die Flammenwand. Schließlich hatte er das ja auch schon mal in der richtigen Welt getan, da würde er ein bißchen zusätzliches Gesenge auch noch überleben.
    Er spürte eine plötzliche, alles versengende Hitze. Sein Pelz kräuselte sich und begann zu kokeln. Das war doch noch schlimmer, als er erwartet hatte, denn sein vom Hunger ausgezehrter Körper reagierte nun viel empfindlicher auf den Schmerz als vorher. Da ließ das Feuer nach. Mit verbrannten Zehen bremste er quietschend und öffnete die Augen.
    Er befand sich im Gefangenenlager, die Feuermauer hinter sich. Sein Pelz wies schwarze Brandstreifen auf, und seine Haut schmerzte; doch was das schlimmste war: Er hatte anscheinend irgendwie kehrtgemacht oder die Richtungen verwechselt. Was für eine Schlamperei!
    Er drehte sich wieder um, atmete erneut tief durch, kniff die Augen zusammen und sprang zum zweiten Mal durch die Flammenwand. Wieder erlitt er entsetzliche Schmerzen. Doch diesmal war er sich sicher, daß er nicht kehrtgemacht hatte, denn als er in das Feuer eingedrungen war, hatte er sich bereits mitten in der Luft im Sprung befunden.
    Doch als er die Augen wieder öffnete und mit den Wimpern die Asche fortklimperte, fand er sich erneut im Gefängnislager wieder. Anscheinend war es doch nicht so leicht zu fliehen! Er mußte sich wohl den Gesetzen dieser Szene beugen.
    Dennoch machte er sich zu einem dritten Versuch bereit, denn Oger wußten nie, wann sie aufhören mußten. Doch als er die Flammengitter musterte, erblickte er plötzlich den Wächter, der unmittelbar dahinter stand und ihn glitzernd anblickte. Plötzlich wußte Krach doch, wann er aufzuhören hatte. Er machte kehrt und kauerte sich wie ein gehorsamer Gefangener an seinem Platz nieder. Er wollte sich dem Dunklen Pferd erst nähern, wenn dieser Kampf hier beendet war.
    Die Sonne ging wieder unter. Ein weiteres armes Wesen gab dem Nachthengst seine Seele preis, um sich damit etwas Nahrung zu erkaufen. Zwei andere starben den Hungertod. Krachs Brandwunden entzündeten sich, und sein Fell fiel ihm in Streifen vom Leib. Sein Bauch blähte sich auf, während seine Glieder schrumpften. Er wurde zu schwach, um noch aufrecht stehen zu können, also saß er mit gekreuzten Beinen da, den Kopf vornüberhängend, und betrachtete die Sehnen, die sich hoch auf seinen Oberschenkeln abzeichneten, wo ihm das Haar ausgefallen war. Er bat nicht um Nahrung, obwohl ihn sein Hunger mittlerweile selbst auffraß. Er kannte den Preis.
    Während die Tage und Nächte über den Himmel jagten, verhungerte er langsam. Er erkannte, daß der Nachthengst nach seinem Tode ohnehin seiner Seele habhaft werden würde. Irgendwie hatte er auch diese Prüfung wieder versiebt.
     
    Wieder einmal stand er vor der Hengststatue. Noch immer besaß er einen Teil seiner Seele und wollte sie nicht preisgeben. Anscheinend konnte immer nur ein bestimmter Teil seiner Seele pro nichtbestandener Prüfung eingesammelt werden, und Oger waren sture Wesen. »Ich kämpfe so lange um meine Seele, wie ich noch so etwas wie eine Seele habe«, erklärte Krach. »Komm schon, den nächsten Horror, bitte.«
    Die Augen des Nachthengstes glitzerten. Dann bewegte er sich plötzlich. »Du hast gut zu kämpfen verstanden, Oger«, sagte er, indem er ohne jede Anstrengung sein Pferdemaul benutzte. »Du hast jede der Herausforderungen bestanden.«
    Das kam nun aber völlig unerwartet! »Aber ich bin doch jedesmal gestorben!«
    »Ohne jedoch auch nur einmal von deinem Ziel abzuweichen. Du wurdest mit der Furcht konfrontiert, hast dich jedoch nicht gefürchtet…«
    »Na ja, Oger wissen eben nicht, was Furcht ist«, meinte Krach.
    »Und du hast dich dem Schmerz gestellt, hast aber nicht kapituliert…«
    »Oger wissen nicht, wie so etwas geht«, gestand Krach.
    »Dann wurdest du von deiner Müdigkeit und Erschöpfung herausgefordert…«
    »Wie konnte ich denn aufhören, wenn ich doch glaubte, daß

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