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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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irgend etwas mitteilen? Er kannte nicht viele Gespenster, da diese für gewöhnlich keinen Umgang mit Ogern pflegten. Auf Schloß Roogna gab es eine ganze Reihe von ihnen, die mit Routinespuk beschäftigt waren.
    »Kenne ich dich vielleicht?« fragte er. »Oder haben wir gemeinsame Bekannte?«
    »Jaaauuuuuullll!« jaulte das Gespenst, und seine matten, leeren Augen blitzten in der Dunkelheit.
    »Ich würde dir ja gerne helfen, wenn ich könnte, aber ich habe mich selbst verirrt«, entschuldigte sich Krach und schritt zum zweiten Mal durch den Schemen hindurch. Aus irgendeinem Grund schien der Geist angewidert zu sein und löste sich einfach auf.
    Der Gang wurde schmaler. Das war keine Illusion, vielmehr verengten sich die Wände und drückten gegeneinander. Krach mochte es nicht, wenn man drängelte, und so stemmte er seine riesigen Hände rechts und links gegen die Wände und drückte sie mit Ogerkraft nach außen. Da riß irgend etwas, und die Wände kippten zur Seite, wo sie in schrägem Winkel verharrten. Diese Wände würden nicht mehr so schnell versuchen, einen Oger herumzuschubsen!
    Am Ende des Ganges führte eine morsche Treppe nach oben. Krach stellte einen dichtbehaarten nackten Fuß auf die unterste Stufe und trat probehalber zu. Die Treppenstufe bog sich und ächzte herzzerreißend, hielt aber seinem Gewicht stand. Krach machte einen weiteren Schritt nach oben – und plötzlich begann sich die ganze Treppe zu bewegen und ihn in die Höhe zu tragen. Eine magische Treppe! Was würde diesem herrlichen Ort wohl noch alles einfallen?
    Die Treppe beschleunigte ihr Tempo, und Krach spürte, wie die muffige Luft ihm ins Gesicht wehte. Als sie oben angelangt waren, bremste die Treppe völlig unvermutet, und Krach segelte in den freien Raum hinaus.
    Oger mochten alle möglichen gewalttätigen Dinge, aber das Fallen gehörte nicht dazu. Andererseits machten sie sich deswegen aber auch keine allzu großen Sorgen. Krach spannte die Beinmuskeln an, und einen Augenblick später landete er auf hartem Beton, der unter der Wucht seines Aufpralls natürlich zerbröckelte. Er stapfte aus dem Geröll und blickte sich um.
    Er schien sich in einer Art tiefem Brunnen oder Verlies zu befinden. Die runden Mauern verengten sich nach oben hin, was ein Hinausklettern erschwerte. Dann erschien eine nur in Umrissen zu erkennende Gestalt, die einen großen Stein über ihrem Kopf hielt. Sie besaß Hörner und sah aus wie ein Dämon. Krach machte sich nicht allzuviel aus Dämonen, begrüßte ihn jedoch einigermaßen höflich: »Schieb ihn dir selbst rein, Teufel!« rief er.
    Der Dämon warf den großen Stein in den Brunnen. Krach sah, wie die dunkle Gestalt auf ihn zustürzte, hatte aber nicht genug Platz, um dem Brocken auszuweichen.
    Da blitzte Licht auf. Krach blinzelte. Es war helles Tageslicht im Wald von Xanth. »Alles in Ordnung?« fragte die Sirene. »Ich habe es nicht gewagt, dich allzulang dort drin zu lassen.«
    »Mir geht’s gut«, antwortete Krach. »Und Tandy?«
    »Unverändert, fürchte ich. Krach, ich glaube nicht, daß du das, was ihr Sorgen macht, überhaupt zerstören kannst, denn das Entsetzen befindet sich inzwischen im Inneren ihres eigenen Geistes. Selbst wenn wir den Kürbis zertrümmern sollten, würde ihr das nicht helfen.«
    Krach überlegte. Inzwischen wurde sein Schädel beim Nachdenken nicht mehr heiß. »Ich glaube, du hast recht. Ich habe im Inneren des Kürbisses nichts wirklich Beunruhigendes entdecken können. Vielleicht sollte ich mit ihr zusammen hineingehen und ihr zeigen, daß alles gar nicht so schlimm ist.«
    Die Sirene furchte die Stirn. »Ich vermute, daß Oger und Menschen unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was schlimm ist und was nicht. Was ist denn dort drinnen passiert?«
    »Och, da war bloß ein Spukhaus; blitzspeiende Türknäufe; ein Gespenst; quetschende Wände – die würden für einen Menschen wahrscheinlich ein echtes Problem darstellen. Bewegliche Treppen; ein Dämon, der einen Stein in einen Brunnen warf.«
    »Warum schmeißt denn ein Dämon Steine in einen Brunnen?«
    »Weiß nicht. Ich war gerade unten im Brunnen, als er das tat. Vielleicht hat ihm meine Begrüßung nicht gefallen.«
    Tandy bewegte sich. Ihr Blick flackerte umher, und sie schürzte ihre kraftlosen Lippen. Sie glich gefährlich einem Gespenst. »Nein, kein Haus, kein Dämon. Ein Friedhof…« Dann starrte sie wieder vor sich hin, und ihre Mundwinkel zuckten.
    »Offenbar hattet ihr unterschiedliche

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