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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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Drachen haben ausgesprochen offene Ohren für schlechte Nachrichten. Und wie Tandy schon sagt, normalerweise kommt man ja auch nicht so leicht an ein Drachenohr.«
    »Wenn ich das nächste Mal einen Drachen erlege, werde ich ein Ohr aufheben«, sagte Krach mit großem Interesse.
    Bis zur Abenddämmerung schritten sie vergleichsweise unbehelligt weiter, bis sie einen Wald ausmachten, der aus schwarzen, blauen und weißen Ascheneschen bestand, deren Asche den Waldboden bedeckte. Auf dieser Asche waren alle Spuren der letzten Zeit deutlich zu erkennen, und da die bunten Bäume ihre Asche immer nur zu bestimmten, unterschiedlichen Zeiten von sich gaben, ließ sich auch erkennen, wann welche Wesen vorbeigekommen waren. Die weißen Spuren waren die frischesten, die blauen waren ein wenig älter, und die schwarzen entstammten der Nacht. Zwar gab es einige Schleifspuren, doch waren in den letzten Stunden weder Drachen noch andere gefährliche Wesen durch diesen Wald gezogen.
    Mitten im Wald entdeckten sie einen hübschen Baumwollbaum, der ihnen Baumwolle für ihr Nachtlager spendete. »Ich dachte immer, das Lagern im Freien wäre unbequem«, bemerkte Tandy, »aber das hier macht ja langsam richtig Spaß! Wenn ich jetzt nur noch wüßte, wohin ich eigentlich gehe!«
    »Das weißt du gar nicht?« fragte die Sirene überrascht.
    »Der gute Magier Humfrey sagte mir als Antwort auf meine Frage, ich solle mit Krach reisen«, erwiderte Tandy. »Also bin ich auf die Reise gegangen. Es ist ja eine ganz schöne Reise, und ich lerne viel und begegne netten neuen Leuten, aber eine Antwort auf meine Frage ist das nicht. Krach sucht nach den Ur-Ogern, aber ich bezweifle, daß es das ist, wonach ich auch suche.«
    »Wie man so hört, wird der Gute Magier langsam alt«, sagte die Sirene.
    »Ziemlich«, stimmte Tandy ihr zu. »Aber er weiß unheimlich viel, und deine Schwester, die Gorgone, läßt ihn wieder jung werden.«
    »Das sieht ihr ähnlich«, sagte die Sirene. »Ich bin neidisch auf ihre Macht über die Männer. In meinen besten Zeiten habe ich Männer auf meine Insel gelockt, aber sie hat sie mir immer wieder weggenommen, und wenn sie mit ihnen fertig war, haben sie natürlich keine andere Frau mehr angeschaut.«
    Weil sie versteinert waren, wie Krach wußte. Tatsache war, daß die Gorgone dabei genauso einsam gewesen war wie die Sirene, trotz ihrer vernichtenden Macht. Die Gorgone hatte sich in den ersten Mann verliebt, der ihr Talent hatte neutralisieren können. Das war der Magier Humfrey gewesen, und so hatte sie ihn mit einer Frage aufgesucht: Ob er sie heiraten wolle? Ein Jahr lang hatte sie ihm als Hausmädchen und Wächterin auf seinem Schloß dienen müssen, bevor er ihr seine Antwort gab: Ja. Offensichtlich bedurfte es eines solchen Mannes, um das Herz der Gorgone zu erobern. Krach hatte gehört, daß die Hochzeit, die von Prinz Dor während seiner vorübergehenden Amtszeit als König geleitet worden war, im Ruf stand, das herausragende Ereignis jenes Jahres gewesen zu sein. Die besten Ungeheuer waren gekommen, auch Krachs Vater Knacks und Tandys Mutter Juwel. Die Ehe war angeblich recht glücklich, wenn man die besonderen Eigenarten der Partner mit in Betracht zog.
    »Wie das wohl ist, so mit einem Mann?« fragte Feuereiche in einem fast wehmütigen Ton. Sie war noch immer erschöpft von ihren Verletzungen und wirkte etwas niedergeschlagen.
    »Meine Freundinnen haben mir immer gesagt, daß es sehr schwierig sei, mit Männern auszukommen«, meinte Johann. »Als Mädchen kann man nicht mit ihnen leben, aber ohne sie kann man auch nicht leben.«
    »Na ja, ich hab’s ohne versucht«, seufzte die Sirene. »Jetzt will ich’s mal mit versuchen. Auf, auf! Wenigstens ist es bestimmt nicht langweilig. Der erste Teich mit einem ungebundenen Meermann – und los geht’s!«
    »Der arme Meermann!« sagte die Elfe.
    »Oh, ich bin sicher, er wird’s verdient haben, was er von mir kriegt. Ich glaube nicht, daß er Grund zur Klage haben wird, ebensowenig wie sich der Magier Humfrey über meine Schwester beklagen kann. Schließlich schöpfen wir aus derselben Quelle.«
    »Das tun alle Mädchen. Aber für die naiven Männer scheint es doch immer wieder schrecklich außergewöhnlich zu sein.« Die anderen lachten zustimmend.
    »Ihr redet, als wäre kein Mann unter uns«, sagte Tandy, die sich etwas bekümmert anhörte.
    »Ist hier etwa irgendwo ein Mann, der uns belauscht?« fragte Feuereiche beunruhigt.
    »Krach.«
    Wiederum allgemeines

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