Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)
harkte das Unkraut um sie herum weg. Aber der Junge wuchs und wurde größer und eines Tages, da entschloss er sich, in die Fremde zu ziehen und andere Länder kennenzulernen. Das Traurige war nur, dass er dabei seine über alles geliebte Blume nicht mitnehmen konnte. Als er seiner Blume von seinem Vorhaben erzählte, war diese sehr traurig. `Wer wird mich mit frischem Wasser begießen und wer das Unkraut von mir fernhalten?`, fragte sie. Àch`,antwortete da der Junge,ìch bin ja nicht der einzige Mensch hier und es wird sicher jemanden geben, der für dich sorgen wird. Die Leute hier sind nett und lieben die Blumen' Und dabei deutete er auf einen Gärtner, der gerade dabei war, den Garten umzugraben. Aber das konnte die Blume nicht trösten. Àber du bist mir der Liebste von allen. Du bist anders als sie alle, und deshalb möchte ich dich nicht verlieren.`
Da lächelte der Junge.
`Wir werden uns sicherlich wiedersehen. Ich werde wiederkommen.` `Wirklich? Wirst du nicht auf deinem Weg andere Blumen kennenlernen und mich vergessen? Es gibt unendlich viele Blumen in dieser Welt.` `Keine ist wie du. Ich komme zurück.`
`Kannst du mich nicht mitnehmen, mein Freund?` `Liebste, du weißt so gut wie ich, dass das nicht geht.` Ès wird gehen! Du kannst meine Wurzeln ausgraben und mich dann mitnehmen.`
Ìch werde dich dabei entwurzeln, meine Blume. Und du kannst nicht leben, wenn deine Wurzeln nicht von Erde bedeckt sind.`
Ìch werde leben können`, versprach sie. Und der Junge ließ sich schließlich von ihr überreden. Vorsichtig grub er dann seine Blume aus der Erde und nahm sie auf seine Reise mit. Aber es dauerte nicht lange, da stöhnte die Blume laut auf. Der Junge fragte besorgt und mit bösen Ahnungen im Herzen, was sie denn habe. Sie antwortete, dass sie lediglich Durst hätte. Er ließ sie an einem Bach trinken. Aber es dauerte nur wenige Tage, da ging es Ihr schon wieder schlecht. Sie schwand vor seinen Augen dahin, sie verwelkte und starb. Da war der Junge sehr traurig und wütend und verfluchte sich, dass er sich von der Blume hatte überreden lassen. Aber was half es jetzt? Die Blume war tot." Zunächst schwieg Kiria. Aber dann lachte sie laut auf.
"Soviel ich weiß, sagten nicht einmal die alten Sagen und Märchen etwas davon, dass Blumen sprechen können, mein Freund!"
"Sie können es auch nicht - jedenfalls nicht in meiner Welt. Aber ist das wichtig?"
"Eure Geschichte kann sich niemals in der Wirklichkeit abgespielt haben, Edro, soviel dürfte klar sein."
"Spielt das eine Rolle?"
"Warum erzählt Ihr mir eine solche Geschichte? Sie ist ein Märchen, Edro. Ein Märchen, versteht Ihr?"
"Ich verstehe Euch recht gut. Aber es scheint mir so, als hättet Ihr mich nicht verstanden!" Ohne anzuklopfen platzte jetzt Mergun herein.
"Wir sind fertig", erklärte er und Edro nickte.
"Gut, ich werde sofort kommen." Er besorgte noch ein paar Kleinigkeiten, bevor er zusammen mit Mergun zur Tür strebte.
"Und was wird aus mir?", rief Kiria ihm nach. Edro wandte sich ruckartig zu ihr um.
"Fragt die anderen, Kiria. Ich kann nicht allein entscheiden", meinte er nur. Die anderen waren damit einverstanden, dass Kiria mit ihnen kam. Und so marschierten sie dann zum Dunklen Schloss hin, nachdem Kiria noch ein paar Sachen gepackt hatte. Grimmon hielt es aus unerklärlichen Gründen nicht für notwendig, sich unsichtbar zu machen. Am Tor traten ihnen schwerbewaffnete Wachsoldaten in den Weg. Ihre Gesichter waren nicht zu erkennen, denn sie wurden durch die Visiere ihrer Helme verdeckt.
"Wohin wollt Ihr?", fragte einer der Soldaten Grimmon, der vorne weg ging. Die listigen Augen des unsichtbaren Dieben funkelten ihn gefährlich an.
"Macht uns den Weg frei!", befahl er dann. Da versuchte der Soldat, ihn zu packen. Aber schon hatte Grimmon sein Schwert gezogen und es dem Posten in den Leib gerammt. Ohne Mühe schien es die leichte Rüstung zu durchdringen und eine Leiche sank in den Staub. Verwirrte und entsetzte Rufe tönten und schon begann ein fürchterliches Handgemenge. Grimmon machte sich unsichtbar und Lakyrs schwarze, zweiköpfige Katze lichtete in erschreckender und grauenvoller Weise die Reihen der Wachen. Da ergriffen die Überlebenden panikartig die Flucht. Das Dunkle Schloss des Dunklen Gottes lag vor ihnen und nichts hinderte sie nun noch daran, es zu betreten.
"Folgt mir!", rief Grimmon, der sich in diesem Augenblick wieder sichtbar machte.
"Folgt mir! Ich weiß, wo wir Retned finden und wo seine Maschine
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