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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die die Zivilisation gewohnt ist. Nur die Ghorraparen waren hier in dieser grünen Hölle zu Hause. Mochten die Götter wissen, wie sie es geschafft hatten sich an dieses Leben anzupassen. Inzwischen hatte auch Kiria einen Schwächeanfall bekommen. Wie Mergun war sie plötzlich ohne irgendeinen erkennbaren Grund zu Boden gesunken und nicht wieder aufgestanden. Edro hatte sich über sie gebeugt und es schließlich fertig gebracht, sie zum Weitergehen zu bewegen. Ihr Anfall war offenbar nicht so schlimm gewesen, wie der von Mergun. Wie eine lebende Leiche wankte sie neben der von Edro und Lakyr getragenen Bahre dahin. Vor ihnen lief die kleine bepelzte Freundin Lakyrs, die nun die Gruppe anführte. Sie schien genau den Weg zu kennen, denn sie schritt zielstrebig voran. Merguns Augen waren jetzt geschlossen. Er hatte das Bewusstsein verloren und es war nur noch wenig Leben in ihm. Immer häufiger kam es vor, dass Kiria stolperte und liegenblieb, wie sie gefallen war. Sie schien einfach nicht die Kraft zum Weiterlaufen zu haben. Und so waren sie gezwungen, in immer kürzer werdenden Abständen eine Rast einzulegen. Dazu kam noch, dass ihre Fischvorräte langsam zu Neige gingen. In den letzten Tagen hatten sie sich stetig vom Fluss entfernt, aber nun mussten sie zurück, um Nahrung zu finden, denn fischen war ihre einzige Möglichkeit, zu etwas essbarem zu kommen. Ihre Schwerter eigneten sich leider nicht als Jagdwaffen.
    "Wir müssen weiter zum Fluss hin!", hatte Edro eindringlich gesagt. Aber die kleine zweiköpfige Katze schien andere Pläne zu haben. Sie miaute laut und anklagend und ging in der von ihr eingeschlagenen Richtung weiter.
    "Dieses störrische Katzenvieh!", rief der Dakorier aus und blickte Lakyr düster an.
    "Das solltet Ihr nicht sagen, Edro. Sie hat Euch das Leben gerettet!", erwiderte ihr Besitzer. Edro nickte.
    "Entschuldigt meine Worte."
     
    "Ich bin dafür, dem Tier zu folgen."
    "Aber wir müssen essen, Lakyr, versteht Ihr? Hier wissen wir nicht, welche Frucht giftig und welche essbar ist - und an das Erjagen von Tieren ist überhaupt nicht zu denken." Lakyr schaute nachdenklich auf die Zweiköpfige, die inzwischen angehalten hatte, um auf die anderen zu warten. Ihre gelben Augen glommen seltsam.
    "Sie schlägt diesen Weg nicht ohne Grund ein, Edro, glaubt mir!"
    "Sie ist ein Tier!"
    "Da bin ich mir längst nicht mehr sicher. Es steckt mehr in Ihr, und das dürftet auch Ihr festgestellt haben."
    "Ich kann nicht mehr weiter!", stöhnte Kiria. Sie sank auf die Knie und wischte sich mit den Händen den kalten Schweiß aus den Augen.
    Sie war ungewöhnlich blass - noch blasser als sonst. Edro nickte Lakyr zu.
    "Wir müssen eine Rast einlegen", bestimmte er und sie setzten die Bahre mit Mergun ab. Dann trug Edro Kiria an einen angenehmeren Platz, wo sie sofort einschlief. Um Mergun stand es noch schlimmer.
     
    Noch immer war sein Bewusstsein nicht zurückgekehrt und sein Herzschlag wurde ständig langsamer.
    "Es ist nicht übertrieben, das Schlimmste für Mergun zu befürchten", hatte Edro behauptet. Irgendwo auf einem der Baumriesen sah er dann die kleine, bepelzte Gestalt der zweiköpfigen Katze. Sie schien die Gegend zu beobachten und das Lager der Gruppe zu bewachen. So unscheinbar und klein sie auch sein mochte - im Kampf war sie ein tödlicher Gegner. Ein Stöhnen durchschnitt die Stille. Es kam von Merguns Bahre. Edro und Lakyr eilten sofort herbei. Der Mann von der Wolfsinsel hatte die Augen geöffnet und blinzelte um sich. Edro beugte sich über ihn und seine Anwesenheit schien Mergun etwas zu beruhigen. Dennoch versuchte er immer wieder zu sprechen, aber kein Laut kam über seine Lippen. Er war zu schwach.
    *
     
    Erst am nächsten Morgen konnten sie aufbrechen. Widerstrebend gab Edro nach und sie folgten der zweiköpfigen Katze. Zielstrebig ging sie voran. Sie schien sehr genau zu wissen, was sie tat. Es kam oft vor, dass Kiria zusammenbrach. Dann mussten Edro und Lakyr die Bahre mit dem inzwischen wieder bewusstlosen Mergun absetzen, um ihr aufzuhelfen. Doch oft genug war sie zu schwach dazu und die Gruppe musste eine Rast von mehreren Stunden einlegen. Immer langsamer kamen sie vorwärts. Es war jetzt selten, dass sie mehrere Stunden lang ohne Unterbrechung liefen. Als die Dämmerung einsetzte aßen sie dann ihren letzten Fisch.
    "Morgen werden wir ohne essen auskommen müssen", stellte Edro düster fest, als sie abends am Feuer saßen. Lakyr streichelte seine Katze und blickte sie

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