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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Man merkt, dass Ihr noch viel über das Leben in diesem Wald zu lernen habt, bevor Ihr es versteht."
    "Das mag sein. Aber ich will es dennoch versuchen."
    "Ich will Euch gern eines meiner Tiere überlassen, aber ich sage es Euch jetzt schon: Ihr werdet keinen Erfolg haben." Einen Tag später befand sich die Gruppe schon wieder auf der Reise. Mergun thronte auf dem Pony, das allerdings keine Mühe mit ihm zu haben schien.
    Bevor sie gingen, hatte Flar sie zu sich gebeten und ihnen etwas gesagt, was für den weiteren Verlauf ihrer Reise von äußerster Wichtigkeit werden sollte.
    "Euer Ziel ist Yumara, nicht wahr?", hatte er gefragt und Edro hatte genickt.
    "Dann reist nach Norden. Dort gibt es eine Straße zu dieser Stadt."
     
    "Eine Straße?", hatte sich Edro gewundert. "Mir ist nicht bekannt, dass es in diesem Teil der Welt Straßen gibt. Wer hat sie erbaut?"
    "Die Yumaraner - zu einer Zeit, da ihre Stadt noch eine der mächtigsten dieser Welt war und ihr Imperium bis zum Ghormallischen Meer reichte. Die Straße ist längst vergessen und nur noch wenige wissen von ihr. Folgt ihr - sie führt direkt nach Yumara.
    Zwar sind die Steine aus denen sie gemacht wurde zum großen Teil von Pflanzen und Büschen überwuchert, aber es lässt sich noch auf ihr reisen."
    *
    Sie gingen also nach Norden. Das Pony machte es ihnen nicht immer leicht, aber nach einer anstrengenden Reise von einem halben Tag erreichten sie schließlich die Straße, von der Flar gesprochen hatte. Man sah ihr an, dass seit vielen Jahrzehnten hier kein Mensch mehr gegangen war. Manchmal bemerkten sie die Reste von Waffen oder Kleidung - und hin und wieder auch bleichende Knochen. Viele Schlachten hatten die Ghorraparen-Stämme gegen die Yumaraner hier auf dieser Straße geschlagen. Aber nun gab es niemanden mehr, der dieses Land aus Wald und wilden Tieren für sich erobern wollte. Die Macht des Königs von Yumara war nur noch ein Abklatsch von dem, was seine Vorfahren in alter Zeit an Macht besessen hatten. Und die Ghorraparen waren in ihre vielen hundert Einzelstämme zerfallen. Ihre einstmals würdevollen Städte wurden nun vom Dschungel überwuchert und vergessen. Der Wald hatte sich zurückgenommen, was der Mensch ihm einst gestohlen hatte. Auch diese Straße würde er bald wieder in Besitz nehmen. Die Reise auf dieser - wenn auch verfallenen - Straße war wesentlich angenehmer, als es der Weg durch den Dschungel gewesen war. Es wurde dunkel und die Nacht brach jetzt herein. Der Mond ging auf - es war Vollmond und die Sterne funkelten. Lakyr erinnerten sie an die beiden Augenpaare seiner Katze.
    Sie suchten Holz und entzündeten ein Feuer. Hoch und warm loderten die Flammen und knisternd ging der Rauch in den sternklaren Himmel.
     
    Mergun wurde von seinem Reittier heruntergesetzt und auf den Boden gelegt. Das Pony banden sie sorgfältig an einem nahegelegenen Baum fest. Lakyrs Katze miaute plötzlich und der Thorkyraner griff nach ihr und nahm sie auf seinen Schoß. Er lauschte dem Gesang des Waldes.
    Die seltsamsten Tiere geisterten jetzt zwischen den Bäumen umher und lauerten auf Beute.
    "Dahinten ist jemand!", rief Kiria und deutete die Straße hinunter nach Westen. Eine Gestalt marschierte auf sie zu. Sie war schlank und groß, soviel konnte man aus der Entfernung im Mondlicht erkennen.
    Am Gürtel hing offenbar ein langes, dünnes Schwert.
    "Offenbar ist diese Straße doch nicht ganz so vergessen, wie Flar behauptete!", brummte Edro. Niemand rührte sich, niemand griff zum Schwert.
    "Wer mag das nur sein?", fragte Kiria.
    "Ich weiß es nicht. Aber er scheint nichts Böses im Sinn zu haben, sonst wurde er sich verstecken und uns nicht so offen entgegengehen", sprach Edro und Lakyr nickte.
     
    "So kann es sein. Es ist aber auch möglich, dass er sich deshalb nicht versteckt, weil er glaubt, mit uns mühelos fertig werden zu können", erklärte Mergun dann.
    "Ein Einzelner?", meinte Kiria etwas spöttisch.
    "Wenn er ein Magier ist..", versetzte Mergun. Die Finger des Nordländers tasteten zum Schwert. Aber im Ernstfall hätte er natürlich mit seinen tauben Beinen wenig ausrichten können. Der Ankömmling hatte das Lager der Gruppe jetzt erreicht und blieb stehen. Der Schein des Feuers warf merkwürdige Schatten auf sein Angesicht. Als Edro seine Augen sah, erstarrte er. Sie waren purpurn. Hieß es in den alten Sagen und Liedern nicht, die sagenhaften Elfen besäßen purpurne Augen?
    "Ich bin Randir der Wanderer!", erklärte die seltsame

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