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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Aufenthalt in Yumara aufbrachen, hatten sie eine ganze Menge über jenen düsteren Zauberwald und seine merkwürdigen Geschöpfe gehört. Die haarsträubendsten Geschichten hatte man ihnen erzählt und sicherlich war vieles davon bloße Sage. Aber selbst wenn nur ein Bruchteil von den erzählten Geschichten wahr sein sollte, so stand ihnen einiges bevor. Mergun war in der Zeit ihres Aufenthalts zur Gänze genesen.
    Jetzt gab es nur noch wenige, die es mit ihm im Wettlauf hätten aufnehmen können. Für den Rest ihres Geldes besorgten sie sich Ausrüstung und Proviant. Pferde kauften sie sich nicht, da sie meinten, dass es besser sei, zu Fuß zu laufen. Unter Umständen hätten sie die Tiere später im tiefen Dickicht ohnehin zurücklassen müssen. So verließ die Gruppe also Yumara, das einstmals so mächtige Yumara, das jetzt nur noch ein Schatten seiner selbst war. Die große Zeit dieser Stadt war längst vergangen und nur noch Sagen und Lieder berichteten davon. Der Wald durch den sie kamen war nicht so dicht und verworren wie der Dschungel an den Ufern des Ghorrap. Es würde noch einige Tage dauern, ehe dieser Wald in den düsteren und gefährlichen Zauberwald übergehen würde. Ein Schatten verdunkelte plötzlich die Sonne. Edro wandte ruckartig den Blick zum Himmel und erkannte einen riesenhaften Daranar. Seine glühenden Augen suchten den Boden nach irgendetwas ab. Die Fremden zuckten zusammen.
    "Es ist das erstemal seit langer Zeit, dass er wieder auftaucht, der Daranar", bemerkte Mergun.
    "Ich kann mir nicht helfen. Ich glaube, er sucht etwas", sagte Kiria. Edro nickte.
    "Es sieht tatsächlich so aus", brummte er nur.
    "Vielleicht sucht er nach uns!", meinte Lakyr.
    "Warum sollte er nach uns suchen?", fragte Kiria. "Haben wir irgendetwas mit diesem Wesen zu schaffen?" Der Daranar zog noch einige weite Kreise und flog dann davon. "Ein seltsames Geschöpf", fand Mergun.
    "Wir werden noch viele von ihnen treffen, wenn wir den legendären Zauberwald durchqueren", versprach Edro. Nach einigen weiteren Tagen anstrengender Wanderschaft kamen sie an einen äußerst seltsamen Baum. Seine Äste waren seltsam gewunden und sein Stamm schien morsch und alt. Dieser Baum mochte schon hier gestanden haben, als es noch keine Menschen auf dieser Welt gab, so alt sah er aus. An seinen Ästen wuchs nur noch wenig Laub. Edro konnte einfach nicht anders. Er musste vor diesem Baum stehen bleiben und ihn eine Weile lang anstarren. Da schienen plötzlich die Konturen dieses uralten Baumes zu verschwimmen. Sie begannen sich in seltsamer Weise zu verändern und nun starrten auch die anderen auf den Baum. Erschreckt wich die Gruppe ein paar Schritte zurück. Ein gespenstisches Stöhnen war jetzt zu hören.
    "Laufen wir weg! Dies ist kein guter Ort!", meinte Kiria, aber Edro schüttelte nur stumm den Kopf. In der morschen Rinde des seltsamen Baumes begannen sich nun Augen zu bilden. Rote Augen -
    nicht von dem wohlgefälligen Purpur der Elfenaugen - sondern Augen, so rot wie Blut. Diese Augen flackerten wild und unbeherrscht. Nun entstand auch ein Mund.
    "Lauft nicht fort, meine Kinder!", rief die Stimme des Baumes.
    Ein seltsamer Zauber ging von dieser Stimme aus. Edro trat einen Schritt vor.
    "Kinder?", fragte Mergun etwas mürrisch.
    "Im Vergleich zu mir seid Ihr Kinder. Ich bin Imoc, der Uralte. Ich stand schon hier, als selbst der erste Elf noch nicht geboren war. Und ich will euch warnen, Freunde. Geht nicht weiter! Hier beginnt ein düsterer und alter Wald. Ihr Menschenkinder nennt ihn den Zauberwald und tatsächlich spielen sich in ihm viele magische Dinge ab."
    "Warum sollten wir nicht weitergehen?", fragte Lakyr, wobei er behutsam seine Katze streichelte.
     
    "Dieser Wald ist gefährlich. Gefährlich für jeden, der ihn nicht versteht und nicht hier her gehört. Dringt nicht weiter in dieses Land ein, ich bitte euch. Hier leben Völker der Elfen und Zwerge, Zentauren und Riesen, Vampire und Werwölfe, Dryaden und Riesenspinnen, die ihre unsichtbaren und doch stahlharten Netze aufspannen. Und die düsteren Daranar leben hier und viele Magier und Hexen aus längst vergangenen Tagen. Und ich, Imoc der Uralte bin das älteste aller dieser Geschöpfe. Geht nicht weiter. Ihr würdet so viel zerstören. Und vielleicht würdet ihr selbst dabei den Tod finden, denn für die, die hier nicht geboren sind, ist dieser Wald ein Ort des Todes."
    "Wir müssen diesen Wald durchqueren, wenn wir nicht einen Umweg von vielen tausend Meilen

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