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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hinterhältig und verschlagen. Aber Augen, wie sie Gabad'doh besaß, gab es in Städten wie Darakyse zu tausenden.
    "Ich habe schon in den Bergen am Trezu-See gejagt und im fernen Chtongu meine Waren verkauft. Am Uytrirran bin ich noch nicht gewesen, aber so viel kann ich Euch sagen: Der einzige Weg in den Norden ist der San. Der Dschungel zu seinen Ufern ist mörderisch und es gibt nur wenige, die es wagen können, ihn zu betreten."
    "Mit anderen Worten: Ich brauche ein Boot", stellte Edro sachlich fest. Gabad`doh nickte zustimmend.
     
    "Genauso ist es."
    "Aber die, welche ich am Hafen sah, taugten nicht einmal für einen Vergnügungsausflug. Eine lange Reise würden sie auf keinen Fall durchstehen!"
    "Oh, unterschätzt die darakysischen Boote nicht", lächelte Gabad`doh. Viel mehr war von dem Kaufmann nicht zu erfahren.
    Edro wandte sich zum Hafen, um sich nochmals die Boote dort anzusehen.
    Er kaufte schließlich eines von ihnen und brach noch an diesem Tag auf.
    Edros Boot war nur ein kleines Kanu. Aber es reichte für ihn und seine Vorräte vollauf aus.
    Ruhig schob er das kleine Gefährt mit dem Paddel vorwärts. Als er so ganz allein auf dem großen Fluss war, fühlte er sich plötzlich einsam. Es war so, als wäre seine Seele in einen schrecklichen, kalten Abgrund gestürzt.
    Er hatte eine Frau gehabt, die er liebte.
     
    Er hatte Gefährten gehabt.
    Und wer war daran schuld, dass er dies alles verloren hatte? Es war Ychkr!
    Wieder glomm wilde, unbeherrschte Wut in Edro auf. Aber Ychkr konnte er nun nichts mehr antun. Er hatte ihn bereits getötet.
    Seine Paddelschläge wurden zunehmend wütender, verbissener.
    War es nicht eine Ironie?
    Ein Gott war es gewesen, der ihn dazu gebracht hatte, die Frau zu erschlagen, die er liebte! Ein Gott war es gewesen, der ihn von seinen Gefährten getrennt hatte!
    Und nun reiste er viele tausend Meilen, um den Berg zu erreichen, auf dem die Götter wohnen, um von ihnen Hilfe zu erbitten! Ein humorloses, irres Lachen entfuhr seinem Mund.
    Die Welt, in der er lebte, war zynisch.
    Er wusste, dass er diese Nacht nicht würde schlafen können und daher paddelte er weiter. Immer weiter, weiter, weiter...
    Bisweilen kam er sich wie eine Maschine vor, die ewig einen bestimmten Vorgang wiederholte, selbst aber gar nicht wusste, was sie tat.
    Die Nacht war düster und unheimlich. Aber trotz allem mochte Edro die Finsternis der Nacht lieber, als das grelle Licht des Tages.
    Die Dunkelheit war der natürliche, der Urzustand der Schöpfung.
    Nicht die Helligkeit. Nicht das grelle, verzehrende Feuer.
    Aber die Nächte dieser Gegend waren kalt und Edro zog sich seinen Mantel enger um die Schultern.
    Am nächsten Morgen befand er sich schon in einem Gebiet, in dem der San nicht mehr an beiden Ufern von Dschungel umgeben war.
    Es war ein anderer, nördlicherer Wald, der jetzt die Ufer des San bedeckte. Es war kaum Unterholz da und nur wenig Gestrüpp. Ja, er sah fast einladend aus, aber Edro meinte, dass Vorsicht geboten sei.
    Ein kühler Wind kam aus dem Westen und ließ den Dakorier frösteln. Er steuerte sein kleines Gefährt an Land und legte sich für einige Stunden unter einen großen, uralt scheinenden Baum.
    Er schlief. Aber sein Schlaf war unruhig. Träume quälten Edro. Im Traum sah er die Götter vor sich. Einer stand neben dem anderen; sie besaßen die merkwürdigsten Gestalten. Es waren grässliche Tiergestalten unter ihnen, aber auch Wesen, die niemand von einem gewöhnlichen Sterblichen zu unterscheiden vermochte.
    Aber Edro wusste sehr genau, wen er vor sich hatte. Er wusste, dass es Götter waren, die da in einer Reihe vor ihm standen.
    Und diese Götter lachten. Sie lachten so laut, dass es weit über das Land schallte. Ihr Lachen tat Edro in den Ohren weh und er hielt sie sich zu.
    Aber das nützte nichts. Das schreckliche Lachen der Götter schien alle Barrieren durchdringen zu können.
    Edro lief weg, aber das Lachen der Götter verfolgte ihn überall hin. Er konnte hingehen, wohin er wollte, das Lachen war immer noch in der gleichen Lautstärke zu hören.
    Es war ein gehässiges, überhebliches Lachen, ein Lachen, wie es nur die vereinigten Kehlen von zwei Dutzend Göttern auszustoßen vermögen.
     
    Das Lachen schwoll immer mehr an, wurde immer irrer und artete schließlich in lautes Kreischen und Schrillen aus.
    Da erwachte Edro.
    Etwas verstört sah er um sich, aber es war noch alles in Ordnung.
    Er aß noch etwas, bevor er das Boot wieder ins Wasser schob und

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