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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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nicht mager. Sie trägt viel Schwarz.« Laurel zuckte die Achseln.
    Jamison musterte sie, ohne zu blinzeln – bis ihre Stirn kribbelte und warm wurde. Die Empfindung war so schwach, dass Laurel dachte, sie würde es sich vielleicht einbilden. Als sein Blick sie allmählich nervös machte und Laurel Tamani schon um Rat fragen wollte, richtete Jamison sich auf und seufzte. »Darin war ich noch nie besonders gut«, murmelte er enttäuscht.
    Laurel legte eine Hand auf die Stirn. Sie fühlte sich kühl an. »Was hast du gerade …«
    »Setz dich doch«, sagte Jamison und ging ihrer Frage aus dem Weg, indem er Tamani ansprach. »Wenn du so weit weg bist, habe ich das Gefühl, ich müsste schreien.«
    Rasch, aber mit abgehackten Bewegungen, die seine innere Abwehrhaltung verrieten, stieß Tamani sich von der Wand ab und setzte sich neben Laurel.
    »Gibt es irgendwelche Anzeichen dafür, dass die Elfe euch feindlich gesonnen ist?«, fragte Jamison.
    »Nein. Eigentlich wirkt sie eher schüchtern. Zurückhaltend«, erwiderte Tamani.
    »Gibt es Hinweise auf besondere Kräfte?«
    »Nicht dass ich wüsste«, sagte Tamani. »Klea behauptet, Yukis Besonderheiten würden sich darauf beschränken,
dass sie eine Pflanze ist. Sie hält sie für eine Nymphe, aber wir haben keine Ahnung, ob es sich dabei nicht um eine List handelt.«
    »Besteht irgendein Anlass zu der Vermutung, dass die Wildelfe eine Bedrohung für Laurel oder Avalon darstellt?«
    »Also, nein, noch nicht, aber … in gewissem Sinne …« Tamani hörte auf zu reden und biss die Zähne aufeinander, wie immer, wenn er sich zusammenreißen musste. »Nein, Sir«, sagte er.
    »In Ordnung.« Als Jamison aufstand, taten Laurel und Tamani es ihm nach. Tamani wollte schon gehen, aber Jamison hielt ihn auf, indem er ihm eine Hand auf die Schulter legte. »Damit will ich nicht sagen, dass es falsch war zu kommen, Tam.«
    Tamani sah Jamison reserviert an und Laurel bekam ein schlechtes Gewissen – schließlich hatte sie auf dem Besuch bestanden. Sie hatte so dringend Jamisons Rat gesucht.
    »Diese Wendung der Ereignisse konnten wir nicht vorhersehen. Aber …«, sagte Jamison und hob den Zeigefinger, »ihr werdet merken, dass sich weniger verändert hat, als ihr dachtet. Schließlich habt ihr in Klea schon immer eine mögliche Bedrohung für Laurels Sicherheit gesehen, oder?«
    Tamani nickte schweigend.
    »Also gilt für Yuki vielleicht das Gleiche. Aber gerade dann«, und hier wurde sein Tonfall dringlicher, »ist dein Platz – der Ort, an dem du sein musst  –, an Laurels Seite in Crescent City. Und nicht hier.« Jamison legte Tamani,
der betreten nach unten sah, beide Hände auf die Schultern. »Verlass dich auf dich selbst, Tam. Du hattest schon immer einen scharfen Verstand und eine gute Intuition. Wende sie an. Entscheide, was getan werden muss, und tu es. Diese Befugnis habe ich dir für diese deine Mission übertragen.«
    Tamani konnte nicht mehr aufhören zu nicken.
    Laurel wollte etwas sagen und Jamison erklären, dass es ihr Fehler und nicht Tamanis war, aber sie brachte keinen Ton heraus. Seltsamerweise wünschte sie, sie wären nicht gekommen. Auch ohne einen Zuschauer, der seine Blamage miterlebte, war es sicher schon schlimm genug, getadelt zu werden, und wenn es noch so sanft war. Sie wollte etwas sagen, ihn verteidigen – doch sie fand nicht die richtigen Worte.
    »Ich hätte noch einen Vorschlag zu machen«, sagte Jamison, als er sie zu der wuchtigen Flügeltür zurückbrachte, die in die Halle führte. »Es wäre gut, wenn ihr herausfinden könntet, zu welcher Kaste diese Wildblume gehört – als Vorsichtsmaßnahme, aber auch, um zu sehen, ob sie euch vielleicht von Nutzen sein kann.«
    Darauf war Laurel noch gar nicht gekommen. Wenn sie Yuki auf ihre Seite bringen konnten, wäre sie vielleicht der Schlüssel zu Kleas geheimnisvoller Tätigkeit. Aber wenn sie zu jung ist, um zu blühen …
    Ehe Laurel diese Frage formulieren konnte, sprach Jamison sie an. »Wahrscheinlich wird es schwierig, etwas über ihre Fähigkeiten herauszufinden. Deshalb wäre ein kurzer Zwischenstopp in der Akademie vielleicht angebracht, wenn du deine Professoren konsultieren möchtest.
Dann aber schnell zurück nach Kalifornien«, sagte er streng. »Es gefällt mir nicht, wenn du nach Sonnenuntergang so weit von deinen Wachposten entfernt bist. Aber für eine Stippvisite hast du noch reichlich Zeit, um rechtzeitig zum Tor zurückzukommen. Ich weiß, dass es hier später

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