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Elfenglanz

Elfenglanz

Titel: Elfenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Shar?
    klea ist mit yuki abgehauen. ich verfolge.
    Dann summte das Telefon noch mal: Diesmal zeigte es ein Foto. Tamani hatte erwartet, dass Shar sich melden würde – vielmehr hatte er es gehofft. Doch auch wenn er das Handy nicht mehr losgelassen hatte, seit sie bei Laurel waren, hatte er eigentlich gedacht, dass sich Aaron melden würde. Vielleicht noch Silve. Shar hatte es noch nie geschafft, das Handy richtig zu benutzen. Normalerweise versuchte er es nicht einmal. Tamani fuhr mit dem Finger einmal, zweimal, dreimal über das Display, bis es seine Berührung erkannte und entriegelte. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete er das winzige Foto und vergrößerte es dann.
    Das nützte auch nichts.
    Er sah eine Blockhütte mit einer weißen zeltähnlichen Ausbuchtung auf der Rückseite. Trotz der körnigen Fotoqualität konnte er zwei Gestalten vor der Eingangstür ausmachen.
    »Was ist das?«, fragte Laurel.
    Er winkte sie näher heran. »Das ist von Shar.«
    »Shar?« Die Verblüffung in Laurels Stimme spiegelte Tamanis eigene Überraschung wider. »Er hat dir gesimst?«
    Tamani nickte und betrachtete weiter das Foto. »Er hat geschrieben, dass Klea mit Yuki abgehauen ist. Er hat sie dorthin verfolgt.« Tamani strich wieder über das Display, um ganz sicherzugehen, bevor er seinen Verdacht äußerte. »Diese beiden Wächter sind keine Menschen, glaube ich.«
    »Orks?« David blieb auf dem Sofa sitzen.
    »Elfen«, behauptete Tamani, der den Blick nicht vom Display nahm. »Und sie verbergen es auch gar nicht. Das scheint mir … keine Ahnung … Kleas Hauptquartier oder so was zu sein.«
    »Willst du ihn nicht anrufen?«, fragte Laurel, doch Tamani schüttelte heftig den Kopf.
    »Auf keinen Fall. Wenn er gerade dort ist, darf ich ihn nicht verraten.«
    »Kann dein Handy ihn nicht orten, mit GPS oder so?«
    »Schon, aber was soll das nützen? Er hat keine Anweisung mitgeschickt, das heißt, ich soll erst mal nichts unternehmen.« Er steckte die Hände wieder in die Tasche – die eine umklammerte nach wie vor das Handy – und tigerte weiter durch die Küche.
    Das Handy vibrierte fast sofort von Neuem: ein weiteres Bild.
    »Was soll das denn sein?«, fragte Laurel und quetschte sich neben ihn, um einen besseren Blick auf die großen grünen Stängel zu bekommen.
    Der Anblick drehte Tamani den Magen um. Als Sohn einer Gärtnerin hatte er die besondere Pflanzenart in Sekundenbruchteilen erkannt. »Das sind Sprösslinge«, sagte er mit rauer Stimme.
    »Spröss … oh!« Laurel holte scharf Luft.
    »Meint ihr diese Pflanzen, aus denen Elfen werden?«, fragte David und kam vom Sofa zu ihnen, um einen Blick über Tamanis Schulter zu werfen.
    Tamani nickte wie betäubt.
    »Aber da sind ja ganz viele!«, rief Laurel. »Und warum sind so viele abgeschnitten?«, fragte sie nach einer Pause.
    Doch Tamani schüttelte nur den Kopf, sah das Foto böse an und versuchte herauszufinden, was Shar ihm damit sagen wollte. Alles daran war verkehrt. Er war kein Gärtner, aber der schlechte Zustand der keimenden Pflanzen fiel sofort ins Auge. Sie standen zu eng und die meisten Stiele waren im Verhältnis zur Zwiebel viel zu kurz. Bestenfalls waren sie unterernährt, wahrscheinlich aber bereits grundlegend geschädigt.
    Doch die abgeschnittenen Stängel machten ihm am meisten zu schaffen. Man schnitt einen Stängel nur ab, wenn man ihn vor der Zeit ernten wollte. Tamanis Mutter hatte das ein einziges Mal in ihrem Berufsleben getan, um ein sterbendes Elfenbaby zu retten, doch Tamani konnte sich nicht vorstellen, dass Klea solch mütterliche Gefühle hegte. Andererseits fiel ihm auch kein Grund ein, warum sie so viele gleichzeitig abschneiden sollte. Es sei denn, sie wollte sie benutzen . Und nicht, damit sie ihr Gesellschaft leisteten.
    Seine schaurigen Überlegungen wurden von einem weiteren Foto unterbrochen, auf dem ein Regal aus Metall mit grünen Glasfläschchen abgebildet war. Da Tamani dazu gar nichts einfiel, neigte er das Display, um es Laurel zu zeigen. »Kennst du das Serum?«
    Laurel schüttelte den Kopf. »Die Hälfte aller Seren ist grün. Das könnte alles Mögliche sein.«
    »Könnte es …« Das Handy vibrierte erneut und schnitt ihm das Wort ab. Diesmal war es keine SMS , sondern ein Anruf. Tamani holte tief Luft und hielt das Handy ans Ohr. »Shar?« Hörte er sich so verzweifelt an, wie er sich fühlte?
    Als Laurel den Kopf hob, las er Sorge, Angst und Hoffnung in ihrem Blick.
    »Shar?«, wiederholte er leiser.
    »Du

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