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Elfenglanz

Elfenglanz

Titel: Elfenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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reagierte nicht. »David!«, brüllte Tamani. Endlich nahm er ihn wahr. »Alles in Ordnung! Sie können dich nicht stechen.«
    »Nein«, erwiderte David ruhiger. »Aber ich spüre sie. Und das …« David hielt inne und zischte dann: »Das macht mich fertig!«
    Das brachte Tamani zum Lächeln. »Ich glaube, die Locker können jetzt übernehmen«, meinte er. Er wünschte, er wäre sich ganz sicher. »Komm, wir gehen.«
    David murmelte etwas, das sich wie Zustimmung anhörte, und folgte Tamani zurück durch die Barrikaden.
    »Lauf!«, sagte Tamani und fing an zu rennen. »Dann kehren sie zu den Zaubertränken zurück und lassen dich in Ruhe.«
    Sie liefen gemeinsam über die verlassenen Seitenwege, die Tamani seit seiner Setzlingszeit nicht mehr betreten hatte. Die Bienen ließen sich nur langsam abschütteln, doch nach einigen Minuten wurde David nur noch von ein paar hartnäckigen Exemplaren verfolgt.
    »Ich dachte, die Orks wären gegen Magie immun«, keuchte David.
    »Bienen sind nicht magisch«, antwortete Tamani und blieb kurz stehen, um Luft zu schöpfen.
    »Aber das Zeug, das sie runtergeworfen haben – diese Glasdinger – enthielten sie nicht einen Zaubertrank?«
    Jetzt grinste Tamani breit. »Doch. Aber einen Zaubertrank für Bienen, nicht für Orks. Er stimuliert sie zum Angriff auf Tiere. Und zu denen zählst du leider auch.«
    David nickte und legte vornübergebeugt die Hände auf die Knie. »Super«, sagte er, holte noch einmal tief Luft und folgte Tamani, der ihm schon wieder vorausgeeilt war.
    »Bei Hekates Auge«, japste Tamani und warf sich an eine Mauer, nachdem er um die Ecke zum Haus seiner Mutter gelugt hatte. Gegenüber beugten sich zwölf Orks über eine Handvoll toter Wachposten. »Sie müssen einen anderen Weg genommen haben«, sagte er. Dann spähte er noch einmal um die Ecke. Sie kamen nun auf sie zu – hatten sie etwas gehört? Oder …
    »Sie wittern uns«, erklärte Tamani und sah an seinen blutbefleckten Sachen hinunter. Er verfluchte seine Sorglosigkeit. »Wahrscheinlich sind sie dem Blutgeruch bis hierher gefolgt.«
    Der erste Ork kam in Sichtweite – ein riesiger niederer Ork, der wie ein unbehaarter Grizzlybär mit einer Nase statt einer Schnauze laut in der Luft schnüffelte.
    »Und los geht’s«, sagte Tamani, bog um die Ecke und ging zum Angriff über. Der riesige Ork kam mit einer derartigen Geschwindigkeit auf ihn zugestürmt, dass Tamani kaum Zeit hatte, seinen Speer zu heben.
    Mit einem Bilderbuchschwung trat David vor und trennte dem Ungeheuer den Arm ab. Als die anderen das pochende rote Blut aus seiner Schulter strömen sahen, wurden sie wild und warfen sich alle gleichzeitig in die Schlacht. David, dessen Arme das Gewicht von Excalibur kaum noch tragen konnten, hatte Mühe, das Schwert schnell genug zu schwingen, um sie zurückzudrängen. Tamani tat, was er konnte, und stach auf jede Waffe und jedes Körperteil ein, das ihm zu nahe kam. Allerdings musste er sich schon ordentlich anstrengen, um überhaupt so lange am Leben zu bleiben, bis David sie auf eine überschaubare Menge reduziert hatte.
    Wie war das, drei gegen einen? , dachte Tamani kläglich.
    Als jemand seinen Knöchel fasste und ihn zu Boden warf, fürchtete er, dass es mit seinem Glück aus und vorbei war. Er kam zwar wieder auf die Beine, aber nicht rechtzeitig, bevor ihn der Ork mit einem widerlichen eisernen Morgenstern an der Schulter traf. Tamani schrie auf, als sich die Stacheln in sein Fleisch bohrten, und ließ den Speer los. Der Ork trat ihm von hinten in die Knie. Er versuchte, sich wieder zu fangen, doch sein verletzter Arm konnte sein Gewicht nicht mehr tragen und knickte ein. Er rollte sich schnell genug herum, um zu sehen, dass der Ork erneut den Morgenstern hob und diesmal auf seinen Kopf zielte. Tamani hatte keine Kraft mehr, ihn aufzuhalten.
    Doch dann ging der Ork in die Knie und fiel nach vorne auf Tamani, der Orkfleisch in den Mund und ekligen Gestank in die Nase bekam. Mit dem gesunden Arm drückte Tamani gegen das Gewicht des Orks, doch er konnte das fette Ungeheuer erst loswerden, als David ihm dabei half.
    Als Tamani hoch kam, zog David das Schwert aus dem Kopfsteinpflaster, in das er es gerammt hatte. Er trug eine sonderbare Miene zur Schau.
    »Du hast mir das Leben gerettet«, sagte Tamani und hob seinen Speer auf. »Schon wieder.«
    »Das war ich nicht. Also den da, den habe ich erledigt«, sagte David und deutete auf die beiden Hälften des Orks, der Tamani die Beine weggetreten

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