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Elfenglanz

Elfenglanz

Titel: Elfenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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hatte. »Aber als ich mich umgedreht habe, um den anderen zu töten, und das Schwert hob … ist er von selbst zusammengebrochen.«
    »Wahrscheinlich ein Giftpfeil«, sagte Tamani und ließ den Blick über die Leiche des Orks wandern, ehe er auf den Weg schaute, um den verborgenen Wohltäter zu suchen. Da sich niemand blicken ließ, winkte er ein Dankeschön in die leere Luft.
    Er versuchte, eine Haltung für seine Schulter zu finden, die ihm am wenigsten Schmerzen bereitete, gab aber bald auf und ergab sich der Verletzung. »Wir gehen lieber schnell ins Haus, bevor noch mehr Orks kommen.«
    Als sie durch den Vordereingang ins Haus platzten, wurden sie von Laurel begrüßt, die dasselbe Messer schwenkte wie zuvor Tamanis Mutter. Es traf Tamani bis ins Mark, Laurel mit einem Messer zu sehen. Sie musste wirklich große Angst haben, wenn sie zur Waffe griff, selbst wenn sie nicht wusste, wie sie damit umgehen sollte.
    »Ihr seid es!«, rief sie erleichtert und warf das Messer weg, als wäre es faules Obst. »Sie standen schon mehrere Minuten vor der Tür und wir konnten nichts tun, außer ganz leise zu sein.« Sie legte die Arme um beide, doch Tamani wünschte, sie würde nur ihn umarmen.
    »Geht es Jamison besser?«, fragte er. Laurel schüttelte traurig den Kopf.
    »Und ihr? Ist einer verletzt?«
    »Nicht so schlimm«, sagte Tamani. Er ging an ihr vorbei in den Flur. Wenn er sich auch nur einen Moment auf sich selbst konzentrierte, könnte er die Schmerzen nicht mehr aushalten.
    »Er zuckt ab und zu«, sagte Laurel, die ihm gefolgt war. »Aber mehr haben wir leider nicht erreicht.«
    »Das hatte ich schon befürchtet«, sagte Tamani leise, der in der Tür zum Schlafzimmer stand und zu seiner Mutter sah, die bei Jamison saß. In dem Raum hingen so schwere Gerüche, dass Tamani kaum atmen konnte, ohne zu husten.
    »Es tut mir leid«, sagte seine Mutter. »Laurel hat mir erzählt, die Menschen hätten ein Elixier, das sie als Riechsalz bezeichnen, und wir dachten, wir probieren es mit etwas Ähnlichem. Es scheint zu wirken, aber nur sehr langsam.«
    Tamani nickte. »Dann macht so weiter. Wir haben den Weg verteidigt. Einige Orks sind durchgekommen, aber wie es aussieht, haben wir bald alles unter Kontrolle.« Er sah Jamison traurig an, denn er wünschte sich sehnlichst, dass er aufwachen würde. Doch für solche Gefühle hatte er keine Zeit. »Dann sollten wir wohl zur Akademie gehen«, sagte er schließlich. »Ich nehme David mit. Und hoffentlich …«
    Nein! Es würde Laurel nicht helfen, wenn er laut ausspräche, dass er hoffte, die Akademie würde noch stehen, zumal er Chelsea dorthin geschickt hatte. War das richtig gewesen? Hätten sie nicht doch versuchen sollen, sich allen Gefahren zum Trotz dorthin durchzuschlagen? Shar hatte ihn oft vor allzu großen Selbstzweifeln gewarnt, vor allem mitten in der Schlacht, und dennoch überlegte er, ob sich seine Angst um das Frühlingsviertel auf das Gefühl, Jamison sei hier am sichersten, ausgewirkt hatte.
    »Hoffentlich schaffen wir es«, sagte er schließlich.
    Als er sich umdrehte, prallte er mit Laurel zusammen.
    »Ich komme mit.«
    »Kommt nicht infrage.«
    »Du kannst mich nicht aufhalten.«
    Plötzlich fühlte er sich entsetzlich hilflos. Selbstverständlich könnte er sie aufhalten, doch sie wusste genau, dass er es nicht tun würde. »Hier bist du sicherer. Und du kannst Jamison alles erklären, wenn er aufwacht.«
    »Ich habe deiner Mutter bereits alles erzählt. Es ist wichtig, dass ich mitkomme und den anderen Mixern seinen Zustand genau beschreibe. Das ist am vielversprechendsten«, sagte Laurel und sah ihn entschlossen an.
    Es passte ihm gar nicht, dass sie recht hatte.

Dreizehn
    A uf dem ersten Teil der Strecke hielten sie sich am Waldrand. Das Blattwerk schottete sie ab, sodass Laurel sich fast sicher fühlte, selbst wenn es eine Illusion war. Tamani scheuchte sie und David weiter und zeigte auf die fein gezackten Lücken zwischen den Blättern. »Wir können den Hügel raufrennen und sind dann schneller da – aber der Anstieg wird hart«, sagte er. »Die Alternative wäre, durch das Sommerviertel zu gehen, wo aber mit Sicherheit mehr Orks umherstreichen.« Er runzelte die Stirn, als wollte er noch etwas hinzufügen, ließ es dann aber sein.
    »Lasst uns durchs Sommerviertel gehen«, sagte David mit fester Stimme. »Wir können ihnen helfen und auf dem Weg Orks umbringen.«
    Tamani nickte und entspannte sich sichtlich. »Vielen Dank.« Laurel begriff, dass

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