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Elfenglanz

Elfenglanz

Titel: Elfenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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ihren Hufen zermalmt. Tamani drückte sich noch fester auf den Rasen, um sich vor den panischen Kühen und ihren tödlichen langen Hörnern zu schützen. Als die Gefahr vorüber war, hätte Tamani beinahe über David gelacht, der halb stehend, halb sitzend am steilen Hügel lehnte, das Schwert in seinen schlaffen Händen hielt und das Schauspiel betrachtete. »Was ist denn in die Kühe gefahren?«, fragte David verblüfft.
    Tamani zeigte auf die Locker auf den Dächern.
    David verfolgte ihre Bewegungen und riss die Augen noch weiter auf, was Tamani gar nicht für möglich gehalten hatte. »Sie locken Kühe an?«, fragte er ungläubig.
    Tamani nickte, doch er lächelte nicht mehr. »Komm«, forderte er David auf. »Wir müssen zuschlagen, solange sie durcheinander sind.« Die Orks waren immer noch größer als die meisten Kühe und begriffen rasch, was gespielt wurde. Sie richteten ihre Klingen gegen die Herde, aber lange würde sie das nicht ablenken.
    »Warum haltet ihr in Avalon Kühe?«, fragte David laut schreiend, als er einen niederen Ork umbrachte, der überall eiternde Geschwüre hatte, wo nicht schwarzes Fell die Haut bedeckte.
    Tamani zog seinen Speer mit einem wilden Tritt aus der Brust eines anderen Orks. Das Namensschild auf seinem Pullover wies ihn als GREG aus und Tamani überlegte kurz, ob der beinahe menschlich wirkende Ork Greg hieß oder nur einen Greg gefressen hatte. »Wir brauchen mehr Dünger als unsere Mixer herstellen können«, antwortete er vage.
    Der Nachschub an Orks ließ nach und David hatte offenbar einen guten Rhythmus gefunden, sodass Tamani Zeit hatte – den Speer mit einer Hand fest umklammernd –, mehrere verwundete Elfen zur Barrikade zurückzuschleppen. Sie atmeten noch und könnten vielleicht wieder gesund werden, wenn sie es schafften, dort, wo sie lagen, nicht getötet zu werden.
    Leider hatte er keine Zeit, sie richtig in Sicherheit zu bringen, doch er konnte sie wenigstens so weit aus der Gefahrenzone ziehen, dass sie nicht zu Tode getrampelt wurden.
    »Tamani!«
    David. Er zog einem Ork, der ihm gerade auf die Schulter springen wollte, sein Schwert über.
    »Es kommen keine mehr den Hügel hinunter«, sagte David außer Atem.
    Tamani war misstrauisch. Als die Feinde beim letzten Mal ausgeblieben waren, hatten sie im nächsten Moment etwas noch Schlimmeres erlebt. Er traute der Sache nicht und erwog zögernd, was sie tun sollten. Auch wenn sie das Frühlingsviertel im Moment verschonten, wusste die Göttin allein, wie viele im Sommerviertel oder in der Akademie wüteten. Doch Tamani wollte David die Hoffnung nicht nehmen.
    »Lass uns hier weiterkämpfen, bis die Locker alles besser im Griff haben. Dann müssen wir wieder zu meiner Mutter.« Doch Tamani hatte keine Ahnung, wie lange das noch dauern sollte. Und wie lange die Frühlingskämpfer noch durchhalten würden.
    David nickte, doch dann zuckte er zusammen, als etwas vor seinen Füßen klirrend zerbrach.
    »Na endlich«, murmelte Tamani und war ein wenig erleichtert. Weitere kleine Fläschchen regneten vom Himmel, zerplatzten am Boden und verschütteten ihren süßlich duftenden Inhalt auf dem Schlachtfeld.
    »Endlich was?«, fragte David.
    »Die Bienenhirten haben ihre Völker versammelt«, erklärte Tamani und grinste, als er das verräterische Geräusch hörte. Er zeigte auf die Barrikaden, wo die Bogenschützen einem Trupp Frühlingselfen Platz machten. Jeder von ihnen hatte einen Stab in der einen und eine Schleuder in der anderen Hand.
    Als sich eine summende dunkle Wolke auf den Pass senkte, begannen die Orks vor Schmerzen zu schreien. Die schwarzgelben Insekten schwärmten über das Schlachtfeld aus und stachen wie wild zu. Ihre Körperchen fielen so rasch zu Boden, wie sie heranflogen, und es gab Tamani einen Stich, wenn er bedachte, wie viele Jahre sie brauchen würden, um die Bienenvölker wieder aufzubauen. Doch gemäß ihrer Natur verteidigten sie ihre Heimat genau wie die Frühlingselfen. Die Orks, die dem Gift nicht erlagen, verloren vor Schmerzen die Orientierung und taumelten durch die Wolke von Insekten, sodass sie ein leichtes Ziel für die Elfen abgaben.
    Ein Aufschrei ließ Tamani mit erhobenem Speer herumfahren.
    Die Bienen umschwärmten nun auch David, der jedoch Excalibur sei Dank nicht gestochen werden konnte. Doch die Insekten gingen ihm so auf die Nerven, dass er mit dem Schwert wie mit einer Fliegenklatsche um sich schlug, um sie abzuwehren.
    »David! David!«, rief Tamani, aber David

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