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Elfenglanz

Elfenglanz

Titel: Elfenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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weiter. »Er bringt es dorthin.« Yeardley marschierte bereits los. »Kommt mit.«
    »Habt ihr auch Pfeil und Bogen?«, fragte Tamani, als er Yeardley mit Laurel und Chelsea die enge Wendeltreppe hinauf folgte.
    »Woher denn?«, fragte Yeardley mit einem hilflosen Unterton. »Wir sind eine Schule, kein Waffenlager.«
    »Wie bekämpft ihr die Orks denn dann? Sie sind bekanntlich immun gegen alle Herbstmagie.«
    »Das hat eure nette Freundin auch schon gesagt«, erwiderte Yeardley und knirschte mit den Zähnen. »Aber wir haben eine Menge Dinge, mit denen wir sie bewerfen können. Dafür braucht man gar keine Magie. Siedendes Öl zum Beispiel. Oder Säure.« Er machte eine Pause. »Bücherregale.«
    Die Tür am Ende der Treppe stand bereits offen und führte auf einen großen Balkon links vom Haupteingang im zweiten Stockwerk. Laurel beobachtete mit Grausen, wie mehrere Elfen einen schön geschnitzten Kleiderschrank durch eine Tür auf der anderen Seite des Flurs wuchteten und ihn unter großen Mühen zur Brüstung schleppten. Es war faszinierend zu sehen, wie sie ihn dann auf ein kurzes Kommando hin nach unten stießen.
    Eine kleine blonde Elfe wischte sich befriedigt den Staub von den Händen, als sie vom Geländer zurücktrat. »Katya!«, rief Laurel und stürmte auf sie zu.
    »Bei den Blütenblättern der Hekate, du hier!«, schrie Katya. Sie löste sich von Laurel, packte sie an den Schultern und zog sie wieder an sich. »Das ist gar nicht gut. Es ist viel zu gefährlich für dich. Oh, aber ich freue mich so, dich zu sehen!«
    Laurel verweilte einen Augenblick länger in den Armen ihrer Freundin. Im vergangenen Sommer, als sie ohne Tamani so einsam in Avalon gewesen war, war sie ihr Fels in der Brandung gewesen. Ohne Fragen zu stellen, hatte sie intuitiv begriffen, dass Laurel jemanden brauchte, und sich sehr bemüht, sie abzulenken und ihr hin und wieder eine Freude zu machen.
    Katya drückte Laurel noch einmal an sich und entdeckte Tamani. Ihre Augen leuchteten, als sie ihn wiedererkannte. »Das ist doch dein Freund, der Wächter. Tim … nein, Tam?«
    »Stimmt«, sagte Laurel.
    Ohne zu zögern, umarmte Katya auch ihn und küsste ihn auf die Wange. »Danke«, sagte sie. »Vielen herzlichen Dank, dass du sie sicher hierher gebracht hast.«
    »Es ist noch nicht vorbei«, sagte Tamani knurrig, doch Laurel sah, wie sehr er sich freute. Sie schlang noch mal die Arme um ihre Freundin, so froh war sie, dass sie noch lebte. Es war ein bittersüßes Wiedersehen und Laurel merkte erst jetzt, wie sehr Katya ihr gefehlt hatte. Sie nahm sich sogar einen Augenblick Zeit, darüber zu lachen, dass sie beide pinkfarbene Blusen trugen, die anscheinend von derselben Frühlingselfe geschneidert worden waren.
    Katyas Blick fiel auf Chelsea, die direkt hinter Laurel stand. Als Laurel die beiden zusammen sah, musste sie grinsen. Dass sie sich nun kennenlernten, nachdem sie ihnen so viel voneinander erzählt hatte, fühlte sich großartig an. Sie stellte sie nur mit einer kurzen Geste und dem Namen vor und freute sich, als sie beide lächelten. »Chelsea, Katya.«
    »Laurel!« Tamani unterbrach ihre kurze Erholungspause. Er stand am anderen Ende der Brüstung und zeigte auf etwas.
    Laurel lief zu ihm. Die Orks hatten einen Baum gefällt, die Äste abgehackt und benutzten ihn nun als Rammbock, wie Tamani befürchtet hatte. David hatte anscheinend verstanden, dass davon am meisten Gefahr ausging, denn er stellte sich seitlich an den Stamm und schlug jeden Ork nieder, der ihn hochheben wollte. Offenbar hatten die Orks noch nicht begriffen, wie gefährlich David war, denn sie wogten wie eine Flut zu ihm heran und fielen wie Blätter im Herbst.
    »David!« Laurel wagte kaum, ihn in seiner Konzentration zu stören, doch es war ihr ein inneres Bedürfnis zu hören, ob es ihm gut ging.
    »David?«, flüsterte Katya neben ihr. »Dein Menschenjunge?«
    Laurel nickte, mied jedoch Chelseas Blick und ließ Katya über die Einzelheiten im Unklaren.
    »Er ist fantastisch«, staunte Katya.
    »Kann man wohl sagen«, stimmte Chelsea atemlos zu.
    Auch Laurel konnte sich dem nur anschließen. Er mähte die Orks so rasch nieder, dass sie sich im Kreis um ihn stapelten. Er war gezwungen, die Leichen mit dem Fuß die Treppe hinunterzutreten, um sich überhaupt noch bewegen zu können. Wohin er auch ging, brachte er im Kampf die Wende, und doch machte es Laurel traurig, ihn so zu sehen.
    »David!« Als sie noch mal rief, hörte er sie.
    Nachdem er rasch zu

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