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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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Vernichtung bedauern, doch wird sie unumgänglich sein.«
    Es war so still im Saal, dass Aurün ihr eigener Herzschlag ungewöhnlich laut erschien. Sie waren tot, dachte sie nur. Sie waren alle tot und konnten nichts dagegen unternehmen. Welche Macht hatte der Nebel, wenn er draußen die Wachen schlafen lassen konnte? Welche Wirkungen konnte diese Fremde noch heraufbeschwören? Könnte den Nebelgestalten irgendjemand etwas entgegensetzen? Wie viele von denen könnte Ardemir mit seinen Pfeilen erwischen? Wie viele die anderen mit ihren Schwertern, ehe sie von der Magie niedergestreckt wurden? Lag es wirklich am Nebel, oder war es eine andere Art von Zauber, welche die Wachen draußen zum Schlafen brachte?
    All diese Gedanken rauschten durch ihren Kopf, als sich plötzlich Meara Thesalis von ihrem Stuhl neben der Königin erhob. Sie war zweifelsohne die mächtigste Magierin in diesem Raum, und dass sie sich nicht fürchtete, beruhigte Aurün seltsamerweise etwas.
    »Wer glaubt Ihr zu sein, dass Ihr hierherkommt, um uns zu bedrohen?«, fragte Meara mit ihrem überheblichen Lächeln.»Wie kommt Ihr auf die Idee, allein gegen ganz Elvion zu bestehen? Ihr spielt mit dem Feuer, Kind, und solltet aufpassen, dass Ihr Euch dabei nicht verbrennt.«
    Die Fremde wandte sich der Magierin halb zu. »Ihr seid Meara Thesalis«, stellte sie mit Belustigung in der Stimme fest. »Eine Magierin der Vier. Welchem Element seid Ihr zugehörig? Der Erde? Ihr habt Euch die anderen Elemente gefügig gemacht, ich gratuliere, das schafft kaum jemand.«
    »Über wie viele Elemente meint Ihr zu verfügen, wo Ihr so große Reden von Euch gebt?«, gab Meara zurück, die sich offensichtlich immer noch erhaben fühlte. »Oder wagt Ihr es nicht, uns darüber in Kenntnis zu setzen, genauso, wie Ihr es nicht wagt, Euer Antlitz oder Euren Namen preiszugeben? Was versteckt Ihr? Schwächen?«
    Die Fremde ließ ihren Blick einen Moment lang auf der Magierin haften, dann hob sie plötzlich ihre zarten Hände und ergriff die oberste der Schleierlagen auf Höhe ihrer Brust. Provozierend langsam zog sie das dünne Tuch mit beiden Händen hoch und zurück über ihren Kopf, bis es vom Haarreif über ihr Haar nach hinten fiel.
    Ein Keuchen ging durch die Anwesenden. Aurün zuckte unwillkürlich zurück, und Eamon entglitt das Schwert aus seinen Fingern, so dass es mit einem unnatürlich lauten Knall auf dem Steinboden aufschlug.
    Der Fürst Averon hatte recht behalten. Diese Frau war von solch blendender Schönheit, dass Aurün spätestens jetzt an Götter geglaubt hätte. Wüsste sie nicht, wer hier vor ihr stand, wäre ihr der Gedanke gekommen, die Göttin persönlich befände sich im Saal.
    Doch die Schönheit der Frau war nicht der Grund für die allgemeine Bestürzung, eher war es die Erinnerung an ein längst verstorbenes Mädchen. Sie alle erkannten die Frau wieder, auchwenn sie verändert war. Die Ohren waren jene einer Elfe und hatten die menschliche Rundung verloren. Sie war auch höher gewachsen und war nun beinahe so groß wie Liadan. Die feinen, mädchenhaften Gesichtszüge waren nun ausgeprägter, zeigten die Konturen der hohen Wangenknochen, als wären sie ins Gesicht gemeißelt. Die vormals so rosige Haut war nun winterlichem Weiß gewichen, das an Eiskristalle erinnerte. Einzig die Augen waren immer noch dieselben. Saphire im Schnee, die unter Sonnenschein funkelten. Diese blauen Augen verharrten nun auf Meara, die ebenso perplex wie alle anderen war.
    Aurün konnte nur eines denken: Nevliin hatte recht gehabt. Er war nicht verrückt! Er hatte sich nicht geirrt. Sie war tatsächlich hier.
    »Als Dienerin der Göttin trage ich keinen Namen«, sagte die Fremde, als würde sie die vielen starren Blicke nicht bemerken. »Ich bin eine Nebelpriesterin, und so könnt Ihr mich auch nennen, Meara Thesalis. Ich habe nichts zu verbergen, weder meine Macht noch meine Schwächen. Daher beantworte ich gern Eure Frage, wenn Ihr so dringend einer Antwort bedürft.« Sie trat einen Schritt auf die Magierin zu und sah zu ihr hinab, als wäre die beinahe mächtigste Frau Elvions nicht mehr als ein Insekt unter ihren Füßen. »Kein einziges Element habe ich mir gefügig gemacht«, hauchte sie so nahe vor Mearas Gesicht, dass sich ihre Lippen beinahe berührten. »Weder das Feuer, das Wasser, die Erde noch die Luft. Sie alle sind mein, in mir, vereint zu einem Ganzen. Ich trage eine Macht in mir, Meara Thesalis, von der Ihr noch nicht einmal zu träumen wagt. Ihr

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