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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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kam. Auch er war in gewisser Weise nur einer von vielen Kriegern. Jemand, der Liadans Befehle befolgte und sofort sprang, wenn sie ihn rief. Gab es denn wirklich keine Freiheit in diesem Land?
    »Du machst mir schon Angst, Vin. Ist es so schlimm?«
    Vinae blickte auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht. »Nein«, seufzte sie. »Er hat mir alles erklärt, die ... Umstände. Es fiel ihm wohl nicht leicht.«
    »Nein, das bestimmt nicht.«
    »Aber jetzt weiß ich es – so wie du.«
    »Versteh mich! Er musste es dir selbst sagen.«
    »Ja, natürlich. Es kam einfach sehr ... ich war nicht darauf vorbereitet.«
    Ardemir lachte auf, jedoch ohne jeden Frohsinn darin. »Kann man denn darauf vorbereitet sein?«, fragte er und fing ihren Blick mit seinen dunklen Augen ein. »Ich bin ein Dunkelelf, egal, ob Liadan uns nicht mehr in diese Sparten gliedern will, aber für mich ist immer noch Eamon der Gute und Meara die Böse.«
    »Ich bin eine Lichtelfe und denke genauso. Deshalb ist es ja so schwer zu verstehen, weshalb ... es dazu gekommen ist.«
    »So schwer auch wieder nicht, kennt man die Umstände von damals.«
    Vinae horchte auf. »Was meinst du damit?«, fragte sie, begierig darauf, alles über die Zeit von vor ihrer Geburt zu erfahren. »Eamon sagte, es geschah am Abend nach der Schlacht von Edora. Welche Umstände könnten ihn dazu bewogen haben?«
    »Verletzte Eitelkeit?« Ardemir fuhr sich seufzend durch das ungleich geschnittene Haar, das ihm kaum bis zum Nacken reichte. Anders als bei Eamon fiel es glatt wie schwarze Seide hinab und stand nicht wirr vom Kopf ab. Die vorderen Strähnen waren mit dünnen Zöpfchen zurückgebunden, so dass sie ihm nicht in die Augen fallen konnten. Im Grunde hatten die beiden Vettern kaum etwas gemein. »Hör zu«, fuhr er ernster fort. »Eamon hat Vanora vergöttert, genauso wie Nevliin. Ausgerechnet die beiden dann ständig zusammen zu sehen war bestimmt nicht leicht. Es fällt ihm schwer, die Vergangenheit ruhen zu lassen – immer noch. Damals trauerte er Vanoras Menschlichkeit hinterher. Seiner Zeit mit ihr in ihrer Welt. Aber er konnte auch nicht mit Nevliin abschließen und der Zeit, die sie damals gemeinsam in Lurness lebten – als beste Freunde. In ihm hat sich wohl alles angestaut. Sein Vater starb, er wurde König über ein Land, das sich im Krieg befand, Hunderte Elfen wurden unter seinem Befehl in den Tod geschickt, dann der magische Angriff der Lichtelfen auf unsere Seelen ...«
    »Aber der Angriff wurde von meiner Mutter geführt. Sie erschuf den Würfel. Wie konnte er dann ausgerechnet mit ihr ...?
    »Darüber habe ich lange nachgedacht.« Ardemir breitete die Hände aus. »Ich komme auf keine andere Antwort, als dass er die Bestätigung brauchte. Endlich keine Ablehnung, kein Versagen ... Ich kenne Eamon mein ganzes Leben lang. Er isteine sensiblere Seele, als die meisten meinen, und nimmt sich jede Abweisung sehr zu Herzen. Vanora hat ihn schlimmer verletzt, als du ahnst.«
    »Vanora.« Vinae versuchte, in Gedanken das Bild der Nebelpriesterin mit der Schilderung der Chroniken des Wiedervereinigungskrieges zu vergleichen, doch sie fand keine Gemeinsamkeit. Wie konnte ein und dieselbe Seele zwei solch völlig verschiedene Persönlichkeiten entwickeln? »Wie war Vanora?«, fragte sie schließlich, als ihr die Erkenntnis kam, nicht mehr über diese Halbelfe zu wissen als das, was in Büchern über sie stand. Nevliin hatte nie über sie gesprochen. »Du kanntest sie doch?«
    Ardemir nickte langsam und blickte ins Leere. »Wir standen Seite an Seite«, erzählte er gedankenversunken, »am obersten Mauerring von Lurness, sie war unter meinen Bogenschützen. Wir standen nebeneinander, als der Würfel seine Macht entfaltete.« Er schüttelte den Kopf und kniff einen Moment lang die Augen zusammen. »Sie war nicht so anders«, sagte er dann plötzlich zu ihrer Überraschung. »Als die Nebelpriesterin, meine ich. Natürlich nicht so extrem, aber wer weiß, in welche Richtung sie sich entwickelt hätte, wäre sie nicht gestorben. Sie hatte diese enorme Macht, dieses gewaltige Ausmaß an Magie, und ich hatte bei ihr immer das Gefühl, sie wäre ein filigranes Gefäß kurz vorm Zerbersten. Schon damals fürchtete ich, was dies für Folgen haben könnte.«
    »Also meinst du, es ist gut, dass sie gestorben ist?«
    Ardemir sah Vinae lange an, ohne eine Reaktion, dann hob er schließlich die Schultern. »Was weiß ich schon?«, fragte er müde. »Ist es gut, dass Nevliin so sehr

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