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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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einzuwerfen, was ihm von Vinae einen vernichtenden Blick einbrachte. Zumindest ignorierte sie ihn nicht mehr, obwohl das für seinen Zustand auch nicht unbedingt förderlich war.
    »Meinst du wirklich, wir können ihm vertrauen?«, fragte Eamon. »Einem Dämon?«
    Vinae sah ihrem Vater direkt in die Augen. »Ja«, sagte sie, ohne zu zögern. »Er hasst die Thesalis nach allem, was er meiner Mutter zu verdanken hat, und doch hat er mir nichts angetan. Ich habe meinen einzigen Schutz, meinen Kristall, vor ihm niedergelegt, und er hat mich nicht angerührt.«
    »So, wie du aussiehst ...«, begann Ardemir, doch Vinae fuhr sofort zu ihm herum.
    »Das war freiwillig«, zischte sie, und ihre Augen schienen Funken zu sprühen, die sich direkt mit dem sengenden Feuer in seinem Inneren verbanden und es auflodern ließen.
    »Und wieso sollte er uns helfen?«, fragte diesmal Aurün. »Was hat er davon? Wieso vernichtet er die Nebelpriester nicht einfach, ohne Rücksicht auf die Drachen?«
    »Weil ...« Vinae blickte einen Moment lang zu Boden, ehe sie Aurün wieder ins Gesicht sehen konnte. »Weil er mir etwas schuldet«, brachte sie schließlich etwas stockend heraus. »Ich habe ihn nach vierundachtzig Jahren aus diesem dunklen Lochgeholt, wo er gehungert und gefroren hat. Er ist mir dankbar.«
    Ardemir konnte sein verächtliches Schnauben nicht unterdrücken, doch bevor er etwas sagen konnte, ergriff Eamon das Wort.
    »Und die Fürsten?«, fragte er. »Wissen sie, was du getan hast?«
    »Natürlich nicht.«
    »Und was glauben sie, wo du jetzt bist?«
    Vinae schob ihr Kinn vor. »Ich hinterließ eine Nachricht, die Königin hätte mich nach Lurness gerufen wegen der Nebelpriesterin. Ich trage keinen Armreif mehr, Daeron hat ihn mir abgenommen, er kann mich nicht verfolgen.« Sie sah in die starren Gesichter. »Ich bitte euch. Denkt doch darüber nach. Welche bessere Lösung könnte es geben? Die Nebelpriesterin hat bewiesen, dass sie mächtiger ist als wir alle zusammen. Wie könnt ihr die Hilfe von jemandem abschlagen, der sie endlich übertrifft? Dem sie nichts entgegensetzen kann?«
    »Und wenn das alles ein Trick von ihm ist?« Eamon schüttelte den Kopf. »Du redest von einem Dämon, von keinem Mann . Es ist nichts Neues, dass du in allem etwas Gutes siehst und ...«
    »Ach ja?« Vinae schob ihr Kinn vor. »Woher wollt Ihr das wissen?«
    »Was Eamon sagen will«, mischte sich Ardemir ein, bevor sie gänzlich vom Thema abkamen und das alles in einen Familienstreit ausartete, »ist, dass wir deine Eigenschaften schätzen, aber in einem Dämon ist nichts Gutes. Wir können ihm nicht trauen.«
    »Das könnt ihr.«
    Wie ein Mann wichen sie alle drei zurück, als aus den Schatten der Säulen plötzlich eine Gestalt hervortrat. Es war ein Elf,und vorhin war da noch ... nichts gewesen, ein Schatten höchstens, unsichtbar, lauernd.
    Ardemir starrte dem merkwürdigen Neuankömmling entgegen, der einen Schritt neben Vinae stehen blieb und sich mit einem leisen Lächeln auf den Lippen umsah.
    »Angst«, sagte er dann plötzlich in die knisternde Stille und lachte kurz auf, »völlig unnötig. Ihr wärt längst tot, hätte ich vorgehabt, euch umzubringen.« Er verneigte sich in Eamons Richtung. »Ihr wart König, als ich gefangen wurde, kurze Zeit, aber doch weise und gerecht. Ihr regiertet über Euer Volk mit starker Hand und hättet es in eine Blütezeit führen können. Was meine Macht Eurem Volk angetan hat, tut mir aufrichtig leid.«
    Beinahe hätte sich Ardemir an der eigenen Spucke verschluckt. Immer noch lähmte ihn diese lästige Angst, und gleichzeitig wollte er mit den Fäusten auf diesen zu groß geratenen Zaunpfahl losgehen und ihn aus Vinaes Nähe vertreiben.
    »Königin Aurün.« Der Grogon machte tatsächlich noch eine Verbeugung.
    Dachte er wirklich, sie damit einlullen zu können?
    »Ich bedaure, was Eurem Volk widerfahren ist«, fuhr er, an die Drachenelfe gewandt, fort, »Ich biete Euch meine Hilfe an, Loyalität und Treue als Euer Verbündeter.« Sein Blick schweifte weiter zu Ardemir, ein Mundwinkel zuckte, dann wandte er sich wieder an Eamon.
    Ardemir konnte es nicht fassen. Der Grogon ignorierte ihn einfach!
    »Ich verstehe eure Skepsis«, fuhr der Dämon dann, an alle – oder auch nur an Eamon und Aurün gewandt, fort. »Es ist nicht leicht, in meiner Nähe zu sein. Ich bin, was ich bin, und kann daran nichts ändern. Die Göttin hat mich dazu gemacht.Ich hatte keinen Einfluss darauf, doch meine Taten bestimme

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