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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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lächelte.
    »Ach«, sagte er, doch er konnte nicht fortfahren, denn sein Bruder schob sich unsanft an ihm vorbei und baute sich vor Vinae auf.
    »Was sagst du da?«, keuchte er. »Vinae, bist du des Wahnsinns?«
    »Nein.« Das Zittern verschwand mit dem Gefühl, zu wissen, was zu tun war. Mit festem Blick sah sie Daeron in die bernsteinfarbenen Augen und schob ihr Kinn etwas vor. »Ich habe das Gift aus Euren Kammern gestohlen, Fürst Daeron«, gestand sie frei heraus. »Wie schon oft zuvor, und ich habe es in euer aller Essen gemischt.«
    »Lasst sie alle gehen.« Menavor winkte den Wachen, die sofort die Waffen von den Küchenleuten nahmen und zurücktraten. Die plötzlich Befreiten warfen sich bestürzte Blicke zu, waren jedoch klug genug, nicht mehr länger hier zu verweilen.
    »Wartet«, sagte Daeron, ob nun zu den Wachen oder zu den Bediensteten, wusste niemand, und so wurde sein Befehl ignoriert.
    »Aber wieso?«, meinte Menavor. »Die anderen sind unschuldig. Hier haben wir unsere Täterin.« Er lachte auf. »Glaube nicht, dass dich deine Stellung schützen wird, Vinae. Dein Kopf wird fallen.«
    Vinae war es, als kühlte das Blut in ihren Adern bis zum Gefrieren ab, doch sie nickte entschlossen und, wie sie hoffte, auch tapfer. Vielleicht hatte sie auf Gnade gehofft, auf Daerons Einfluss, doch es spielte keine Rolle. Die Fürsten würden sie nicht mehr schützen, Daeron würde sie nicht mehr schützen, genauso wenig wie ihre Mutter. Meara stand daneben und sagte nichts, doch Vinae hatte auch keinen Gefühlsausbruch ihrerseits erwartet.
    »Das ist doch Unsinn!«, mischte sich dann jedoch Daeron ein. Er packte Vinae an den Schultern und beugte sich dicht über sie. »Vinae«, beschwor er sie mit eindringlichem Blick, »sag die Wahrheit. Ich weiß, du willst die anderen schützen, aber das ist es doch nicht wert. Für solch eine Tat kann dir niemand mehr helfen, verstehst du das denn nicht?«
    »Ich habe sehr gut verstanden«, erwiderte sie und versuchte zurückzutreten, doch sein Griff war unbarmherzig. »Ich habe Euch zu vergiften versucht und werde meine Strafe entgegennehmen.« Seine Hände sanken von ihr herab, und er richtete sich auf.
    »Ach ja?«, sagte er. »Wieso? Wieso solltest du uns alle vernichten? Deine Mutter, mich ?«
    Plötzlich fielen ihr sofort tausend Gründe ein, und sie sah Daeron an, dass er ihr glaubte und all die Verachtung spürte, die sie stets so perfekt verborgen hatte.
    »Na, das hätten wir«, kam es von Menavor, während Daeron sie immer noch anstarrte. »Den Weg zum Kerker kennst du ja.« Er deutete auf eine der Wachen. »Aber diesmal bitte in eine Todeszelle, mein Freund.«
    Der Fürst hatte kaum ausgesprochen, da kam wieder Leben in Daeron. »Nein«, fuhr er dazwischen, was die Wache unschlüssig stehen bleiben ließ. »Das lasse ich nicht zu. Nicht, ehe ich die Wahrheit kenne.« Erneut packte er Vinae an den Schultern, doch dieses Mal schüttelte er sie heftig. »Du schützt jemanden!«, fuhr er sie an. »Ich weiß es genau. Du würdest so etwas niemals tun. Wen? Wen schützt du?« Sein Griff wurde immer härter. »Rede endlich! Wen schützt du?«
    »Niemanden.« Ihre ruhige Antwort ließ ihn aufschreien, so dass selbst die Wachen zusammenzuckten. Seine Faust donnerte auf den Servierwagen.
    »Ich kann dich zum Reden bringen«, drohte er ihr unverblümt.»Sag mir, wer es war, und dir wird nichts geschehen. Glaube nicht, dass ich dich einfach aufs Schafott gehen lasse. Vorher wirst du reden!«
    Angst schlich sich langsam in ihr Innerstes, doch sie durfte es sich nicht anmerken lassen. Es war nicht die Angst vor dem Tod, sondern vor der Folter. Die Angst, ihr Geheimnis preiszugeben, doch sie würde Kraft finden und durchhalten. Sie würde nichts verraten. Niemals.
    »Ich schütze niemanden«, brachte Vinae aus enger Kehle hervor.
    »Lass sie doch«, sagte Menavor zu Daeron. »Sie hat gestanden. Die Sache ist erledigt.«
    »Nein.« Daeron winkte in eine der dunklen Ecken der Säulengänge. »Veresil!«, rief er, und sofort trat der Anführer seiner Mördergruppe mit zwei seiner Schlangenschilde aus den Schatten. »Bring sie hinunter! Du weißt, wohin.« Er wandte sich an Vinae. Seine Augen blitzten. »Du wirst reden«, sagte er und stürmte an ihr vorbei hinaus aus dem Saal.
    Vinae hörte noch das entnervte Seufzen Menavors, das beruhigende Murmeln ihrer Mutter, dann wurde sie auch schon gepackt und weggezerrt.
    Unsanft schleiften die Schlangenschilde sie unter Veresils Führung

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