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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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getan, jede Gegenwehr erstickte er durch schiere Kraft, ohne Rücksicht, ohne einen einzigen Gedanken an die Folgen. Sie hatte nicht die geringste Möglichkeit, ihm zu entkommen. Mit seinem gesamten Gewicht drückte er ihren Körper in den Schlamm.
    »Ich brauche dich«, keuchte er in ihr Ohr, und als er endlich trotz ihrer Gegenwehr eins mit ihr wurde, hörte sie auf mit ihren Versuchen, zu entkommen. Es war, als wäre einen Momentlang die Zeit stehengeblieben. Sie starrte ihn an, voller Unglauben und doch mit demselben Fieber in den Augen, das in ihm wütete.
    Endlich siegte ihr Herz über ihren Verstand. Vinae legte ihre Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich herunter.

    Die Sonne war längst aufgegangen und stand bereits überraschend hoch, als Ardemir allmählich wieder zu sich kam.
    »Du hast dich sehr verändert«, holte ihn Vinaes Stimme endgültig ins Leben zurück.
    Ardemir blinzelte und wandte seinen Kopf zur Seite. Vinae lagen auf einen Ellbogen gestützt, neben ihm auf einer zerschlissenen Decke und sah ihn an. Zu seiner Überraschung war an ihr nicht mehr die geringste Spur ihres Abenteuers zu erkennen. Der Schlamm war von ihr abgewaschen, das Haar nun wieder genauso seidig, wie er es kannte, und sie trug sogar wieder ihr Brautkleid, das offensichtlich von den gröbsten Schmutz- und Blutspuren gereinigt worden war. Neben ihr lagen weitere Kleider, die wohl für ihn bestimmt sein sollten.
    »Wo hast du die her?«, fragte er voller Misstrauen. Er selbst hätte nichts dagegen gehabt hier noch weiter zu liegen und sich erst in ein paar Tagen um Dinge wie Kleidung zu kümmern.
    Vinae setzte ein schiefes Lächeln auf und deutete vage hinter sich. »Hab sie gestohlen«, erklärte sie ohne jeden Humor in der Stimme. »Zwei Stunden von hier gibt es einen kleinen Bauernhof. Die Sachen müssten dir passen.«
    »Aha.« Ardemir sah ihr in die Augen und suchte darin nach Antworten auf seine Fragen, welche er nicht zu stellen wagte.
    »Du bist stärker geworden«, brach sie schließlich ihr Schweigen. Ardemir war nicht sicher, ob er einen Vorwurf daraus zu hören glaubte. Dann hob sie jedoch ihre Hand und legtesie auf seine Brust. »Es ist dir deutlich anzusehen. Du bist breiter geworden, deine Muskeln ...« Sie schüttelte den Kopf, doch er wusste ohnehin, was sie meinte. Kein Elf hatte einen Körper wie er. Kein Elf war wie er – ein Drache.
    »Weißt du, wie das geschehen konnte?«, fragte sie weiter.
    Ardemir nickte und überlegte, ob er ihr davon erzählen sollte. Da sie ihn jedoch ohnehin bereits als Drachen gesehen hatte, sah er keinen Grund mehr, die Wahrheit noch länger zu verbergen. »In Derial«, erklärte er ihr. »Es waren Nebelpriester.«
    »Wie haben sie das gemacht?« Vinae sah auf und nahm zu seinem Bedauern ihre Hand weg. »Wie ist so etwas möglich?«
    »Ich weiß es nicht.« Er seufzte. »Es war Magie im Spiel. Und Nadeln. Seither ... Es begann langsam, ein Brennen, ein Verschieben der Knochen, Zerren an den Muskeln.« Er sah sie an. »Wut.«
    Erneut war sie nicht in der Lage, ihm in die Augen zu sehen, und so fuhr er fort. »Die Anführerin der Nebelpriester weiß, was los ist. Im Lager hat sie Andeutungen gemacht, doch ich wagte nicht ... Ich hielt mich von ihr fern, wollte es nicht wahrhaben, bis ...«
    »Bis dich die Wahrheit einholte.« Sie schüttelte ihren Kopf. »Die Priesterin hätte dir Antworten geben können, dir sagen, was du tun musst, dich heilen.«
    »Vielleicht. Doch es gab anderes, das meine Gedanken damals beschäftigte.«
    Vinae sah voller Schreck auf. Sie wusste, wovon er sprach – von ihrer Hochzeit. Sofort schalt er sich einen Narren, sie auf diesen Gedanken gebracht zu haben.
    »Ich muss zurück«, sagte sie mit zitternder Stimme, und obwohl er damit gerechnet hatte, trafen ihn die Worte wie eine Klinge ins Herz.
    »Nein«, erwiderte er ruhig.
    Vinae seufzte. »Du weißt, ich habe keine Wahl. Du musst genauso zurück, Ardemir. Du musst mit der Priesterin sprechen, du musst herausfinden, was los ist, wie dir geholfen werden kann.«
    »Das kümmert mich nicht.«
    »Aber mich kümmert es!« Schneller, als er reagieren konnte, sprang sie auf und packte das Kleiderbündel, um es auf ihn zu werfen. »Wir müssen los, Ardemir. Sofort. Wer weiß, wann es ... das nächste Mal passiert.«
    Ein Lächeln erhellte sein Gesicht. »Was?«, fragte er. »Wann was als Nächstes passiert?«
    Vinae riss die Augen auf und stolperte einen Schritt zurück, als er sich langsam erhob, ohne

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