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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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interessant?«
    Ardemir kniff die Augen zusammen und atmete tief durch. »Ich weiß es nicht«, sagte er, als er sich wieder nach vorn an die winzige Felsöffnung lehnte. »Ich weiß nur, was du mir bedeutest, und ich gehöre nicht zu dieser Gruppe.«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Ach nein?« Er wünschte, die Hände nach Vinae ausstrecken zu können. »Ich wollte dich immer nur beschützen. Undjetzt sieh uns an. Ich habe dich in diese Lage gebracht. Ich habe dir weh getan, konnte dich weder vor Daeron, den Intrigen und Machenschaften um die Krone und schon gar nicht vor mir selbst schützen.«
    »Es ist nicht deine Aufgabe, mich zu beschützen. Ich kann selbst mit Intrigen fertigwerden. Du bist der Letzte, vor dem ich Schutz brauche. Du ...«
    Ein Quietschen war zu hören, erneut das Klirren der Kette, dann eine fremde Stimme, die gedämpft zu ihm drang, doch als Ardemir die schweren Schlüssel hörte, wusste er, was das alles zu bedeuten hatte.
    »Vinae!« Mit aller Kraft zog er an den eisernen Fesseln.
    Sie waren gekommen, um Vinae zu ihrer Hinrichtung zu holen. Daeron würde sie tatsächlich töten lassen.
    »Vinae! Du musst dich wehren! Du kannst dich befreien! Lass das nicht zu! Vinae!«
    Sie gab keine Antwort, keine Abschiedsworte, nichts. Das Schweigen von ihrer Seite der Zelle sagte ihm alles. Sie würde nichts tun. Sie würde darauf vertrauen, dass er und Eamon die Fürsten besiegten.
    »Vinae!« Immer wieder stemmte Ardemir sich gegen die Fesseln. Er wusste, er müsste nur den Drachen befreien, und das ganze Verlies würde zusammenbrechen, doch dann wäre es noch schwerer für ihn, die fremde Kontrolle über seinen Geist zu verhindern.
    Was soll ich tun? Immer wieder jagte diese Frage durch seinen Kopf, während Vinae womöglich schon aufs Schafott geführt wurde. Was soll ich tun?
    Plötzlich wurde auch seine Zellentür geöffnet.
    Ardemir konnte nicht erkennen, wer zu ihm eintrat, denn das Licht einer Fackel blendete ihn. Seine Ketten wurden geöffnet, fremde Hände packten ihn an den Schultern. Er wurdeauf die Beine gezerrt und in einen Gang geschleift. Es dauerte eine Weile, bis der Schmerz in seinen Augen etwas nachließ und er einen Blick auf seine Umgebung werfen konnte, doch die Keller hier unter dem Schloss sahen alle gleich aus.
    Wenig später gelangten er und seine Begleiter auf den Schlosshof von Acre und hielten auf den Ausgang zu. Zwei Schlangenschilde hielten ihn jeder an einem Arm fest, weitere flankierten sie oder folgten ihnen mit einigem Abstand. Von anderen Elfen, Bediensteten oder Bewohnern war nichts zu sehen.
    Durch den Bogengang und das offen stehende Tor gingen sie schließlich hinaus und passierten den Käfig mit den vor sich hinblickenden Drachen auf dem Marktplatz. Zusammengepfercht zwischen den Gitterstäben war es ihnen kaum möglich, sich zu bewegen, geschweige denn irgendetwas gegen ihre Situation zu unternehmen, doch die fremde Kontrolle verhinderte solche Versuche ohnehin.
    Begafft von den Stadtbewohnern schritt die kleine Prozession die Hauptstraße entlang, bis sie die Stadt durch das Haupttor verließen.
    Vor dem Tor war ein mehrere Fuß hohes Schafott errichtet worden, inmitten einer kleinen Arena, an dessen Einzäunung sich die Schaulustigen drängten. Überall herrschte Gedränge, jeder wollte den besten Blick auf das Geschehen erhaschen.
    Ein Metallgerüst ragte hinter dem Schafott aus der Erde. Vage konnte Ardemir sich daran erinnern, mit den anderen Silberrittern daran vorbeigegangen zu sein, doch er war nicht Herr seines Körpers gewesen und so hatte er diesem Ungetüm keine Aufmerksamkeit geschenkt. Von der Spitze dieses Gerüsts, das höher als die Stadtmauern war, ging eine solch enorme Kraft aus, dass Ardemir die fremde Stimme in seinem Inneren lauter als jeden eigenen Gedanken hörte.
    Gern hätte er die Augen mit der Hand abgeschirmt, um nicht gegen die Sonne zu blicken; es war ihm, als sehe er auf dem Gerüst die Umrisse eines Elfen, dessen langes Haar im Wind flatterte.
    Ohne Genaueres zu erkennen, wusste Ardemir, was sich auf dem Gerüst befand: das Drachenherz. Von dort oben kontrollierte Fürst Menavor alle Drachen, Drachenelfen und beinahe alle Silberritter. Ardemir kam einen flüchtigen Moment lang der Gedanke, er könnte den Drachen entfesseln, dort hochfliegen und Menavor töten.
    Der plötzliche Trommelschlag, der in drohendem Rhythmus ertönte, riss seine Aufmerksamkeit wieder zum Schafott. Ardemir war mittlerweile in die Mitte der Arena gebracht

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