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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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Schlangenschilden hielt plötzlich einlanges Stück Eisen mit glühender Spitze in der Hand. Damit stachen sie auf ihn ein.
    »Komm schon«, hörte er eine Stimme nahe an seinem Gesicht. »Lass los, sonst machen wir mit ihr weiter.«
    Ein ihm fremd klingendes Brüllen drang aus seiner Kehle. Halte durch, versuchte er sich zu sagen, wenn du jetzt aufgibst, kehrst du nie wieder zurück. Halte durch!
    Es ging nicht.
    Schluchzend wie ein Kind und zugleich tierische Laute ausstoßend, zwang er sich, den Kopf zu heben. Er durfte Vinae nicht vergessen. Er musste wieder spüren, wie sie ihn berührt hatte, musste ihr Lachen auf seine dummen Witze hören, er durfte das alles nicht geschehen lassen.
    Erneut fing das silberne Glitzern des Kleides seinen Blick ein – so wie damals auf dem Markt, als er sie das erste Mal in solch einem gesehen hatte –, und als er Vinae durch den Schleier aus Feuer und Menavors Antlitz erkannte, brach er in die Knie. Zwei Schlangenschilde gingen auf sie zu. Beide hielten sie glühendes Eisen in der Hand.
    Vinae sah voller Angst zu ihm hinab. Ihr Kopfschütteln, während sie ihn mit diesen blauen Gletscheraugen anstarrte, brach kaum noch durch das Tosen des Drachens zu ihm durch. Sie versuchte ihm zu sagen, dass er sich durch ihre Qualen nicht aufgeben durfte, dass sie auch die Brandeisen aushalten würde, aber es war zu spät. Der erste von den Schlangenschilden ließ ein rot leuchtendes Metall auf sie herabfahren, und mit Vinaes gellendem Schrei verlor Ardemir sich in der Raserei einer Bestie.

»Wir können nicht warten.« Eamon kam die Steinstiege zum Balkon an der Schlossmauer hoch und kauerte sich neben Aurün und Nevliin in den Schatten einer Säule. Von hier aus überblickten sie die gesamte weiße Stadt und sahen auch den Drachenkäfig, der unter ihnen den Marktplatz einnahm. Einem ersten Impuls folgend wäre Aurün am liebsten sofort losgestürmt und hätte die Drachen befreit, doch Nevliin hatte ihr auf seine eigene, unverblümte Art klargemacht, wie dumm solch eine Idee sei. Die Drachen wurden von den Fürsten kontrolliert, und würden sie befreit, hätten sie eine gewaltige Macht gegen sich. Sie konnten von Glück reden, dass die Drachen eingesperrt waren und sie sich nicht auch noch mit ihnen herumschlagen mussten, nachdem sie bereits ein gutes Dutzend Wachen und Schlangenschilde aus dem Weg geräumt hatten.
    Auf direktem Weg durch das Haupttor, unten am Fuße des Hügels hätten sie nicht unbemerkt eindringen können, denn dort hatten sich wohl die gesamte Stadt und ein Gutteil der Wachen versammelt. Daher waren sie von der anderen Seite den Hügel hinaufgelaufen, stets geschützt von Felsen oder Bäumen, und hatten die Mauer nahe dem Schloss erklommen. Ihr Ziel waren die Verliese unter dem Gebäude, auch wenn Aurün lieber vorher das Drachenherz geholt hätte. Einzelne Krieger, die ihren Weg kreuzten, hatten sie töten müssen und hinter Steinfiguren versteckt. Auf ihrem Weg über den verlassenen Schlosshof hatten sie den Tumult bemerkt, der unten vorder Stadtmauer herrschte, und dann hatte Aurün das Drachenherz auf dem Metallturm entdeckt.
    Zwar hatten Nevliin und Eamon nicht ihre Pläne ändern wollen, aber sie beschlossen immerhin, sich genauer umzusehen. Daher waren sie auf den Balkon an der äußeren Schlossmauer getreten. Zwar war das entsetzliche Spektakel weit weg, trotzdem hatten sie begriffen, was vor sich ging. Vinae sollte getötet werden, und Ardemir würde von den Fürsten den Befehl erhalten, die Hinrichtung durchzuführen.
    »Wir müssen etwas tun!«, flüsterte Eamon, um nicht die Aufmerksamkeit weiterer Wachen auf sie zu lenken. »Er wird sie umbringen.«
    »Dafür haben wir keine Zeit«, kam es von Nevliin.
    »Aber irgendetwas müssen wir tun!«
    »Wir müssen Liadan holen, solange die dort unten beschäftigt sind.«
    Eamon streckte die Hand nach dem Weißen Ritter aus und packte ihn am Arm. »Sie ist meine Tochter!«, zischte er.
    »Ich weiß«, erwiderte Nevliin, und einen Moment lang schien tatsächlich Bedauern in seiner Stimme zu liegen.
    Aurün beobachtete, wie Ardemir, der Drache, seine Schwingen hob, was die Menge mit lautem Geschrei quittierte. Dann richtete der Drache sich auf.
    »Lasst uns erst das Herz holen«, erklärte Aurün. Solange sie nicht im Besitz dieses mächtigen Erbstücks war, könnte sie wohl niemals Ruhe finden. Das Schicksal ihres Volkes hing davon ab. Sie musste es zurückbekommen, denn sonst würde die Sklaverei ihrer Leute

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