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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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verließ die Terrasse. Er konnte nicht mehr so weitermachen. Das alles musste endlich ein Ende finden, oder er würde daran zerbrechen.
    Seine Beine waren schwer, und sein Herz wurde von einer eisernen Klaue zerdrückt, als er sich auf den Weg zu den Klippen machte, doch er musste diesen Pfad jetzt gehen. Er hatte sich vierundachtzig Jahre lang versteckt. Es wurde Zeit.
    Nevliin saß am Abgrund im Gras, von wo aus er aufs graue Meer hinausblickte. Eamon ließ sich wortlos neben ihm nieder. Unter ihnen, am Ende der Klippen, befand sich die Bucht, von welcher aus das Weltentor zugänglich war. Jener Ort, an welchem er sich von Nevliin verabschiedet hatte, um die Welt der Elfen für immer zu verlassen, jener Ort, an welchem sie sich beide von Vanora verabschiedet hatten. Und genau an dieser Stelle, an der er jetzt mit Nevliin saß, war er so oft mit Vanora gewesen. Hier an diesem Ort mussten sie die Vergangenheit endlich bewältigen, denn die Zukunft hielt genügend Herausforderungen bereit.
    »Ich habe dich mit Mairi sprechen hören«, begann Eamon, auch wenn er mit keiner Antwort rechnete, doch er wurde überrascht.
    »Hier scheinen alle ein Problem mit privaten Gesprächen zu haben«, antwortete Nevliin, ohne seinen Blick vom letzten goldenen Schein am Rande des Meeres zu nehmen. Aus der Nähe waren zwei verblasste Schnitte in Nevliins Gesicht zusehen, und auch um das rechte Auge lag noch ein bläulicher Schatten.
    »So ist das in einer Familie«, antwortete Eamon, wenn er daraufhin auch sofort merkte, dass es die falschen Worte gewesen waren.
    Nevliin quittierte sie zu seiner Erleichterung jedoch nur mit einem Nicken.
    Es war schwer, einen Anfang zu finden. Sie hatten sich in ihrem Leben so oft Schmerzen zugefügt, und das auf eine Weise, die eine Wiedergutmachung lächerlich erscheinen ließ, aber er musste es versuchen. Nur zusammen konnten sie sich der neuen Bedrohung stellen. Eine Entschuldigung wäre wohl angebracht, doch Eamon wusste, Nevliin würde sie nur wie Hohn erscheinen, also ließ er sie bleiben. Stattdessen versuchte er, sich – genauso wie Mairi vorhin – mit einem harmloseren Thema langsam anzunähern.
    »Du hast von einer Elfe gesprochen«, sagte er in Erinnerung an das Gespräch zwischen den beiden, »von einer Elfe, die in allem etwas Gutes sieht. Ich könnte mich nicht erinnern, solch einer jemals begegnet zu sein.«
    »Das bist du auch nicht.« Nevliin sah ihn nicht an. »Es ist die kleine Thesalis. Sie glaubt, ich hätte ein gutes Herz.« Er lachte verbittert. »Keine Sorge. Dein Urteil wird nicht in Frage gestellt. Sie glaubt auch, dass in den Fürsten des Sonnentals etwas Gutes steckt, daher weißt du, wie viel du auf ihre Einschätzung geben kannst.«
    Eamon nickte und fühlte sich nur noch furchtbarer. Als Freund müsste er Nevliin sagen, dass er tatsächlich ein gutes Herz hatte, dass irgendwo verborgen Güte war, doch er konnte es einfach nicht sehen. Er sah nicht, was Mairi, Rosa oder diese plötzlich erschienene Thesalis sahen, deren Name allein ihm schon Bauchschmerzen bereitete. Er hatte Meara und die Erinnerungan sie begraben. Sie hatte wie ein Fluch über ihm geschwebt, und auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, tat sie es noch. Die Erwähnung ihres Namens genügte, um sofort etwas in ihm zu erwecken, das er nicht zu ergründen wagte.
    »Du hast Liadan ebenfalls noch nicht verziehen«, versuchte er nun langsam die heikleren Themen anzusprechen, da es sich ohnehin nicht vermeiden ließ.
    »Das ist keine Frage von Verzeihen«, erwiderte Nevliin. »Es gibt nichts zu verzeihen. Ich ... ertrage sie einfach nicht in meiner Nähe.«
    »Und doch dienst du ihr.«
    Nevliin wandte sich um, und wieder einmal musste Eamon sich zusammennehmen, um nicht zurückzuweichen. »Was sollte ich sonst tun, Eamon? Es ist das Einzige, was ich kann.«
    »Du könntest nach Valdoreen zurückgehen. Auch dort hast du eine Aufgabe.«
    »Dort finde ich nicht, was ich suche.«
    »Den Tod.«
    Nevliin nickte und wandte sich wieder ab. »Was soll das alles hier, Eamon? Es gibt nichts zu sagen ... oder so viel, dass es nicht genügend Worte dafür gibt.«
    »Wir haben den Vorteil der Unsterblichkeit ... und somit Zeit.«
    »Ja, wir sind verflucht. Meine Zeit scheint nie zu enden.«
    »Darüber bin ich froh.«
    Nevliin lachte auf. »Spar dir das, Eamon. Wir beide sind keine Freunde. Unsere Freundschaft endete in jenem Sommer, als ich Lurness verlassen und mich Alkariel angeschlossen habe. Es mag ein Fehler

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