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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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schüttelte den Kopf. »Nein, Raudhrskal. Dieses eine zu beschaffen, hätte meine Gebieterin und mich beinah das Leben gekostet. Aber ich habe das hier…« Aiko griff in ihren Rucksack und zog die Pfauenfeder heraus, die sie bei sich trug, seitdem sie am Teich von Königin Gudrun der Schönen gewesen war. Sie reichte dem Drachen die schillernde Feder mit den Worten: »Sie stammt von einem exotischen Vogel, den es hierzulande nicht gibt.«
    Mit funkelnden Augen streckte Raudhrskal eine Vorderpfote aus und nahm Aiko die glänzende Feder mit zwei säbelartigen Krallen ab. Der Drache hielt sie hoch ins Sonnenlicht und drehte und wendete sie, sodass sie strahlend hell leuchtete. »Das stammt von einem Vogel.«
    »Ja. Er wird Pfau genannt.«
    »Wenn mir danach ist, werde ich auf so einen Vogel Jagd machen.«
    Aiko nickte. »Sie sind auf den Inseln im südlichen Jingameer zu finden.«
    Delon räusperte sich. »Einen gibt es im Garten der Zitadelle von Gudrun, der Königin von Jütland.«
    Raudhrskal richtete den Blick auf den Barden und grinste. »Aha, das ist viel näher. Vielleicht fliege ich dorthin, um meinen Vogel zu bekommen.«
    Delon sah Aiko an und lächelte, und sie erwiderte es. Die Gesichter von beiden zeigten einen Ausdruck argloser Unschuld.
    »Habt ihr sonst noch etwas für mich?«
    Delon schüttelte den Kopf. »Nein, o mächtiger Raudhrskal. Dara Arin und ich haben Euch ein Lied gesungen. Meister Burel hat in Eurem Namen Ilsitt angerufen. Die edle Ferai hat zu Eurer Unterhaltung ihre Kunststücke vorgeführt. Meister Egil hat Euch die Sage erzählt, warum Drachenschiffe diesen Namen tragen. Und die edle Aiko hat Euch das in Honig eingelegte Ogruauge und die schillernde Feder gegeben, die Ihr nun habt. Außerdem stehen vier Stück Vieh bereit, um Euren Hunger zu stillen, wenn die Tat, die wir vorschlagen, vollbracht ist.«
    Der Kopf des Drachen fuhr zu Alos herum, und während der alte Mann sich unter seinem Blick wand, zischte Raudhrskal: »Was ist mit ihm? Bringt mir dieser Feigling keinen Respekt entgegen? Hat er keinen Tribut für mich?«
    Alos ächzte, fiel auf die Knie und erniedrigte sich, indem er die Stirn auf den Steinboden legte.
    »O Mächtiger, das Vieh ist sein Geschenk«, sagte Delon und zeigte dann auf das zerfetzte Geschirr, den Sattel und die Satteltaschen, die ein Stück weit hinter dem Drachen auf dem Gesims lagen. »Und vor zwei Nächten habt Ihr sein Pferd genommen.«
    »Ich habe das Pferd genommen, um euch zu zeigen, dass ich über euer Schicksal bestimmen kann, wie es mit beliebt.«
    »Ja, o Raudhrskal, was Ihr sagt, ist fraglos richtig.« Delon warf einen kurzen Blick auf die anderen, dann holte er tief Luft und riskierte alles. »Doch wir sind es, die Euch das anbieten, was ansonsten vielleicht für Euch unerreichbar ist.« Feuer loderte in den Augen des Drachen, doch Delon fuhr rasch fort: »Was ist mit unserem Angebot? Nehmt Ihr an, was wir Euch als Gegenleistung für das bieten, was wir wollen?«
    Raudhrskal kochte sichtlich, denn anzudeuten, dass irgendetwas für ihn unerreichbar war, grenzte an eine verächtliche Beleidigung. Dennoch zischte er: »Diese silberne Schatulle, ich spüre sie tatsächlich in der Höhle unten. Was enthält sie?«
    Delon schüttelte den Kopf. »Wir glauben, dass sie leer ist. Die Schatulle an sich ist ein altes Erbstück, das nur für die edle Ferai und ihre Familie von Wert ist. Sie verschwand vor ungezählten Jahren bei einem Schiffsunglück und galt als unwiederbringlich verloren, bis Dara Arin ihre Vision hatte. Wir glauben, dass sie von einem Kraken in die Höhle geschafft wurde.«
    Raudhrskal brüllte vor Zorn, und alle fuhren erschrocken zusammen, während Alos vor Entsetzen laut aufschrie. Der Drache fixierte Delon wutentbrannt. »Hältst du mich für einen Dummkopf, winziger Mensch? Ihr wärt nicht hergekommen, wenn die Schatulle nur ein altes Erbstück wäre. Sprich die Wahrheit!«
    Alos ächzte, fing an zu weinen und zischte: »Er weiß es. Er weiß es. Der Drache weiß es.«
    Die anderen wappneten sich, während Delon tief Luft holte und den Kopf hängen ließ. »O Raudhrskal, es ist klar, dass wir keine Geheimnisse vor Euch haben können. Verzeiht mir, dass ich nicht aufrichtig war, aber die Wahrheit ist« – Delon drehte sich um und zeigte auf Ferai – »dass die edle Ferai mit dieser Schatulle ihren Anspruch auf die Baronie Alnawald geltend machen kann.«
    Der Drache grinste hämisch und zischte: »Ich wusste doch, dass hinter eurem

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