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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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warum sollte uns so eine Kreatur verfolgen?
     
    Am nächsten Tag begannen sie mit dem Aufstieg in die Bergausläufer an der Nordflanke des Drachenhorsts. Allmählich wurde der Weg steiler und die Luft immer kälter. Ebenso allmählich begann Aikos rote Tigerin, sie erneut vor einer Gefahr zu warnen, die vor ihnen lag, und je näher sie der eisigen Spitze kamen, desto lauter wurde die Warnung. Dennoch setzten sie ihren Weg fort und trieben das langsame Vieh den steilen Weg entlang. Schließlich gelangten sie kurz vor Sonnenuntergang an eine Stelle, von der aus sie erkennen konnten, wie stark das vor ihnen liegende Gelände anstieg, und sie mussten einsehen, dass ihr Vieh auch das langsame Tempo der letzten Tage nicht würde durchhalten können.
    »Seht dort«, rief Arin, indem sie nach rechts vorn zeigte.
    Alle Herzen schlugen ein wenig schneller, denn in der Richtung ihres ausgestreckten Arms konnten sie die Anfänge des Weges erkennen, den ihnen die Bewohner Havens beschrieben hatten. Irgendwo tausend Fuß über ihnen und drei oder vier Meilen entfernt lag das Gesims, jedenfalls hatten die Stadtbewohner das behauptet. Diesem Weg würden sie in der Hoffnung folgen, den Ort zu finden, wo ein gewaltiger Drache lauerte.
    Egil wandte sich an Arin und Alos, der hinter ihrem Sattel auf der Kruppe des Pferdes saß. »Ich glaube, an dieser Stelle müssen wir die Tiere zurücklassen und zu Fuß weitergehen.«
    Arin musterte das Gelände und nickte dann.
    Zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch zischte Alos: »Lasst uns umkehren. Lasst uns umkehren, bevor es zu spät ist.«
    Arin schüttelte den Kopf. »Nein, Alos, wir machen weiter.«
    »Aber der Drache, der Drache, er wird sein Wort nicht halten. Er wird sein Wort nicht halten.«, stammelte der alte Mann.
    »Trotzdem, Alos, das Risiko müssen wir eingehen.«
     
    In einer grasbewachsenen, engen Schlucht schlugen sie in der Dämmerung ihr letztes Lager auf. Aus Seilen fertigten sie ein simples Gatter, mit dem sie den Eingang zur Klamm versperrten, sodass die Tiere eingepfercht waren.
    Den Abend verbrachten sie damit, die Gegenstände zu sortieren, die sie mitnehmen würden: Seile, Kletterausrüstung, Laternen, Proviant, Wasser und so weiter, auch Waffen, obwohl gegen einen Drachen Klingen und Pfeile nichts ausrichten konnten. Ferai nahm ihre Dietriche mit, Delon eine simple Flöte, Burel einen Wappenrock mit dem Kreis der Ilsitt… alle wählten ihre Ausrüstung sorgfältig aus, obwohl niemand wusste, was einem Drachen gefallen oder wovor er Hochachtung haben könnte – alle außer Alos, denn nun, da sein Pferd und die kostbaren Satteltaschen nicht mehr da waren, hatte er nur noch sich selbst und seine erbärmliche Furcht.
    Am nächsten Morgen schulterten sie kurz nach Tagesanbruch ihr nicht unerhebliches Gepäck und begannen mit dem Aufstieg. Aiko war immer noch bestürzt, dass Arins Rolle bei diesem Unternehmen darin bestehen würde, den Kraken aus dem Teich und ins Meer zu locken, also an einen Ort, wo der Drache sich mit ihm paaren können würde, doch ihr wollte keine vernünftige Alternative zu dem von ihnen ersonnenen Plan einfallen: Nur sie, Burel und Delon konnten die steile Klippe herab- und wieder heraufklettern, und Ferai, die ebenfalls sehr gut klettern konnte, würde die anderen durch den Berg zum Teich führen. Außerdem konnte Ferai weder zu den Bergsteigern gehören noch Krakenköder spielen, denn sie musste die Ketten lösen, mit denen die silberne Schatulle gesichert war. Egils Kraft war nötig, um eben jene silberne Schatulle zurück an die Oberfläche zu tragen, denn sie konnten nicht einfach nur den Drachenstein mitnehmen, weil sonst der Drache bemerken würde, was sie sich aus der Höhle geholt hatten. Gleichermaßen wurden alle drei Bergsteiger für das Rettungsunternehmen benötigt, denn sonst würde der Krakenköder entweder ein Opfer des Ungeheuers, falls die Bergsteiger ihn nicht rasch genug hochziehen konnten, oder in den Großen Mahlstrom gerissen, falls sie ihn gänzlich verfehlten. Es gab noch viele andere Gründe, warum die Gefährten sich so aufgeteilt hatten, doch dies waren die Hauptüberlegungen, und Aiko hatte dem nichts entgegenzusetzen. Was Alos betraf, so hatte er keine Rolle zu spielen, und über die Gründe, warum er an dieser Stelle überhaupt noch dabei war, ließen sich bestenfalls Vermutungen anstellen. Tatsache war, dass der alte Mann sich den steilen Weg emporkämpfte, auf jedem Schritt des Weges eine jammernde Bürde,

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