Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
und berührte die breite Lederschärpe an ihrer Hüfte, welche die verborgenen Shuriken enthielt, doch Arin ließ sie mit einem Blick innehalten. Die Dylvana drehte sich wieder um. »Ich bin die Abgesandte des Coron Remar von Darda Erynian und bin auf Geheiß von Lord Haushofmeister Revor hier. Er wird Euch sagen, dass meinem Wunsch Folge zu leisten ist.«
    »Habt Ihr dafür einen Beweis?«, fragte der Mann.
    »Nein, aber den kann ich beschaffen.«
    »Dann tut das«, erwiderte er und ging zur Tür. »Aber bis ich diesen Beweis sehe, werden die Hinrichtungen wie geplant vollzogen.«
    »Aber der Haushofmeister ist in See gestochen«, protestierte Arin. »Ich kann nicht…«
    Aus dem Flur drangen alarmierte Rufe und Waffengeklirr herein. Schreie, die den Gefährten das Blut in den Adern gefrieren ließen, hallten durch das Gefängnis. Hörnerschall erklang, und dunkelhäutige Männer, die mit Schwertern und Ketten bewaffnet waren, polterten die Treppe herunter.
    »Flucht!«, rief der Oberaufseher, doch ob dies ein Befehl war oder die Feststellung einer Tatsache, blieb ungewiss. Unabhängig davon zog er eine Waffe und stürzte sich mit klirrendem Stahl ins Getümmel.
    Aiko hatte ihre Schwerter ebenfalls gezückt, und Egil hielt seine Axt umklammert. Delon zog sein Rapier und sah Arin an: »Das ist unsere Gelegenheit, Ferai zu retten.« Seine ausgebildete Stimme übertönte sogar den Kampfeslärm.
    Arin, die ihr Langmesser gezückt hatte, nickte knapp, und Aiko ging voran. Die Schlacht hatte sich auf die Straße verlagert, und im Treppenhaus wurde nicht mehr gekämpft, obwohl hier und da Leichen lagen – sowohl Piraten als auch Wärter. Manche lebten noch, andere waren dagegen mausetot.
    Delon rannte die Steintreppe hinter Arin empor und rief dabei: »Ferai! Ferai!«
    Im oberen Stockwerk angekommen, fanden sie Tote und Sterbende vor. Und obwohl einer der getöteten Aufseher – der Sergeant – immer noch den Schlüsselring in den erkaltenden Fingern hielt, standen alle Zellentüren offen und waren leer, da sogar die Trunkenbolde und Schuldner ausgebrochen waren.
    Allem Anschein nach war der Trupp der Aufseher in einen Hinterhalt geraten, und die Ausbrecher hatten sich ihre Waffen angeeignet.
    Von Ferai war keine Spur zu sehen.
    Arin und ihre Gefährten sahen einander verblüfft an, während durch die Fenster beunruhigte Rufe und das Geschrei verängstigter Frauen und Kinder drangen.
    »Das Schiff«, sagte Delon. »Die Breeze. Ferai hat gesagt, sie würde uns dort treffen.«
    »Was?«, fragte Egil überrascht.
    »Sie hat gesagt, sie würde uns dort treffen«, wiederholte Delon. »Ich erkläre es später.«
    »Lasst uns gehen«, sagte Aiko. »Meine Tigerin warnt mich vor einer Gefahr.«
    »Aber die Verwundeten…«, protestierte Arin.
    »Jemand lässt ganz sicher gerade die Heiler kommen«, sagte Egil. »Außerdem wird der Oberaufseher sehr wahrscheinlich uns die Schuld für den Ausbruch der Gefangenen geben.«
    »In der Tat«, sagte Delon. »Und damit hätte er wohl auch Recht.«
    Aiko sah ihn mit schief gelegtem Kopf von der Seite an und wiederholte dann mit mehr Nachdruck: »Lasst uns gehen. Sofort.«
    Sie liefen die Treppe herunter und nach draußen und gerieten sofort in ein wildes Durcheinander brüllender Männer, die wie Jagdhunde auf der Verfolgung hierhin und dorthin liefen, während Piraten vor ihnen flohen.
    »Schnell zum Blauen Mond«, zischte Egil, »um unsere Sachen zu holen, und dann laufen wir zum Schiff.«
    Sie eilten durch die Straßen zu ihrer Herberge. Unterwegs blieb Egil plötzlich wie angewurzelt stehen. »Adon«, sagte er und zeigte durch die Dämmerung auf den Hafen.
    Unten in der Bucht ankerte ein Drachenschiff, an dessen Mast eine gestreifte Flagge wehte: schwarz, orange und golden.
    »Das ist ein jütländisches Schiff«, sagte Egil. »Ich nehme an, dass es auf der Suche nach uns ist.«
     
    »Äh, Euer Freund hat nach Euch gefragt«, sagte der Wirt. »Das ist noch nicht lange her.«
    »Freund?«, fragte Delon. Der Barde war allein, denn die anderen wären für einen Beobachter leichter zu erkennen gewesen.
    »Er hatte einen Akzent«, fügte der Wirt hinzu.
    »War er alt und eines seiner Augen weiß?«
    »Nein. Ein junger Mann mit blonden Haaren. Er trug schwarze Kleidung, nur sein Hut war orange und golden. Er war ein rechter Großsprecher, Herr, und hat gesagt, ich solle Euch nichts davon erzählen. Er sagte, er und seine Freunde wollten Euch überraschen. Er hat mir befohlen, den Mund zu

Weitere Kostenlose Bücher