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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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können, ist wichtiger, als sie zu verbergen.«
    »Ich hole Alos, während Ihr das Schiff klarmacht«, sagte Aiko und machte sich auf den Rückweg zu den Flachsballen.
    »Alos? Wer ist Alos?«, fragte Ferai, während sie kurz im Schatten verschwand und mit einem kleinen Tornister wieder auftauchte.
    »Er ist einer von den Einaugen Im Dunklen Wasser«, erwiderte Delon, ohne ihr diese seltsamen Worte näher zu erläutern. »Und nun lasst uns von hier verschwinden, bevor die Männer der Königsgarde oder noch mehr Jüten auftauchen.«
    Während sie zum Schiff eilten, fischte sie seinen Gürtel aus einer Tasche und reichte ihn Delon. »Danke. Die Gürtelschnalle gibt einen guten Dietrich für Zellentüren ab.«
    Delon lachte, nahm den Gürtel und legte ihn sich um die Taille.
    Sie erreichten die Breeze und kletterten an Bord. Während Arin und Egil damit begannen, die Segel zu hissen, sagte Delon: »Hilf mir bei diesen Tauen, Ferai.«
    »Diese Jüten, waren das die Männer in Schwarz?«
    »Aye. Männer in Schwarz mit orange-goldenen Hüten auf dem Kopf. Sie sind hinter uns her.«
    »Hm, die Jüten sind hinter Euch, die Königsgarde ist hinter mir her. Ich würde sagen, es wird Zeit zu verschwinden.«
    »Und früher, als Ihr glaubt, Mädchen«, sagte Egil. »Wenn es den übrigen Jüten in den Sinn kommt, nachzusehen, was aus ihrem Hinterhalt geworden ist, müssen wir lange unterwegs sein. Ihr Drachenschiff ist schneller als unsere Schaluppe.«
    »Still«, zischte Arin. »Jemand kommt.«
    Sie blickten auf den im Schatten liegenden Kai. Eine Gestalt mit einer Last auf den Schultern tauchte auf.
    Es war Aiko, und sie trug Alos, der immer noch weder Augen noch Ohren für die Welt hatte. Sie warf ihn wie einen Sack Korn über die Reling, kletterte dann selbst an Bord und ging zur Kabine, während Delon und Ferai die Schaluppe aus der Ankerbucht schoben und dann an Bord sprangen.
    Da nun alle auf dem Schiff waren, stachen sie unter den funkelnden Sternen in See.

3. Kapitel
     
    Als die Barke Rote Hindin gut die Hälfte ihrer Fahrt durch die Hilebucht hinter sich hatte – das Schiff war gut dreißig Seemeilen von Pendwyr entfernt und hatte noch siebenundzwanzig vor sich –, schreckte Lord Haushofmeister Revor mitten in der Nacht aus tiefem Schlaf hoch.
    Er hatte den flüchtigen Gedanken endlich festgehalten, der seit seinem Aufbruch aus Pendwyr in seinem Kopf kreiste.
    Er tastete auf dem Nachttisch neben seiner Koje herum, bis er den Lampenanzünder gefunden hatte. Augenblicke später war die winzige Kabine von gelbem Lampenlicht erfüllt.
    Er zog die Satteltaschen unter seiner Koje hervor und begann, die Schriftstücke zu durchsuchen. Schließlich fand er die gesuchte Liste, und inmitten der vielen darauf verzeichneten Namen fand er auch denjenigen, der ihn ins Grübeln gebracht hatte: Ferai.
    Könnte sie das Frettchen sein, das Dara Arin sucht?
    Er starrte aus dem Bullauge in die nächtliche Schwärze.
    Unwahrscheinlich, denn Ferai ist eine Diebin, und was würde eine Dylvana mit einer Diebin wollen? Trotzdem wäre es möglich.
    Lord Revor seufzte und betrachtete noch einmal die Liste.
    So oder so, die Sonne ist längst untergegangen, und damit ist es zu spät. Mittlerweile musste Ferai tot sein. Trotzdem, wäre ich nicht so in Eile gewesen…
    Lord Revor stopfte die Papiere in die Satteltaschen zurück und schob diese wieder unter die Koje. Dann blies er die Laterne aus.
    Eine Weile blieb er im Dunkeln auf dem Rand seiner Koje sitzen, dann legte er sich endlich wieder hin.
    Doch der Schlaf ließ noch lange auf sich warten.

4. Kapitel
     
    Kurz vor Morgengrauen galoppierte ein Königsgardist auf einem todmüden Pferd und mit einem erschöpften Reservepferd am Zügel durch die Straßen von Pendwyr. Er jagte am Blauen Mond vorbei, wo eine Gruppe von Jüten ungeduldig darauf wartete, dass die Männer und Frauen, die sie verfolgten, in ihre Zimmer zurückkehrten. Der Reiter wusste nicht, dass dort Männer in Schwarz, Gold und Orange auf der Lauer lagen. Und er wusste auch nichts von den Königsgardisten, die zur Stunde den Hafen durchsuchten und nach weiteren Piraten suchten, Verbündete der Schurken, welche augenscheinlich eine Gruppe ehrlicher Jüten getötet und ein Schiff gestohlen hatten – dem Hafenmeister zufolge die Schaluppe Breeze –, denn wer sonst würde solch eine Missetat begehen und diese unschuldigen Besucher erschlagen, um die Leichen dann am Kai für die Ratten liegen zu lassen? Der Reiter wusste nur eines,

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