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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Nu ihre beiden Schwerter gezückt. Egil zog die Axt aus seinem Gürtel, drehte sich hierhin und dorthin und suchte in der Richtung des Geheuls, aber die hallenden Echos verwirrten seinen Orientierungssinn. Delon hatte sein Rapier gezogen, und Ferai hielt in jeder Hand einen Dolch. Arin hielt ihr Langmesser bereit, und ihre Augen suchten den Feind.
    »O je«, verkündete Mayam, als der lang gezogene Schrei schließlich verhallt war. »Ich hätte Euch warnen sollen.«
    »Uns warnen sollen?«, zischte Aiko, die immer noch den Feind suchte.
    »Steckt die Waffen weg. Ihr habt nichts zu befürchten. Das ist nur unser Dämon.«
    Arin sah die Äbtissin mit weit aufgerissenen Augen an. »Euer Dämon?«
    »Ja. Obwohl die Ursprünge der Legende echt sind, ist der Dämon eine Fälschung. Das furchtbare Gebrüll entstammt einem großen Horn, das von einem Blasebalg geblasen wird.
    Der Blasebalg selbst wird von einem schweren Gewicht betätigt, das von einer Winde gehoben und heruntergelassen wird. Wir lassen es zweimal täglich ertönen: bei Einbruch der Dunkelheit und um Mitternacht.« Die Äbtissin sah Arin an und zwinkerte. »Das hält die Fanatiker von Rakka vollkommen aus dem Labyrinth heraus… und auch andere unerwünschte Besucher.«
    Arin seufzte und steckte ebenso wie ihre Freunde die Waffe weg. Dann sagte die Dylvana: »Ich wollte, wir hätten vorher gewusst, dass die Gefahr nicht echt ist.«
    Aiko schüttelte den Kopf und tippte sich an die Brust. »Die Gefahr ist echt, Dara.«
    Die Äbtissin sah die Ryodoterin an und sagte: »Ich bin ganz Eurer Ansicht. Aber hier kann sie nicht hinein.«
    Sie folgten Mayam durch das Tor in den Tempel, wobei Burel den Abschluss bildete. Sie passierten eine hohe Diele und betraten eine längliche, ovale Halle mit einer hohen, kuppelförmig gewölbten Decke und einem polierten Boden. Die Halle wurde vom weichen gelben Licht zahlreicher Kerzen erleuchtet, die ringsum in Leuchtern an der Wand hingen. Bänke standen an den Wänden, die sich sanft nach rechts und links wölbten. Am anderen Ende stand ein Hochaltar, in dessen Vorderseite ein Kreis des Lebens eingemeißelt war – das Symbol Ilsitts oder auch Elwydds. In der Mitte des Bodens war ein weiterer Lebenskreis in den Boden getrieben. Mayam blieb im Eingang stehen und verneigte sich ehrerbietig, während Daumen und Zeigefinger kleine Kreise bildeten. Jenseits des Altars knieten zwei Akolythinnen, die leise zu beten schienen. Mayam ging nach vorn zum Altar, wobei sie, wie auch jene, die ihr folgten, einen Bogen um den in den Boden gemeißelten Lebenskreis schlug. Während sie sich dem Altar näherten, hörten sie jemanden zischen. Es war Alos, der hinter ihnen auf dem Boden kauerte und von Dämonen, Ungeheuern und Trollen fantasierte, während die Akolythinnen auf Sarainesisch auf ihn einredeten und ihn vergeblich zu beruhigen versuchten.
     
    »Nun, jemand hätte uns sagen müssen, dass es nur ein Horn ist«, schimpfte Alos, wobei er trotzig an dem großen Steintisch in die Runde schaute. »Einfach so Menschen halb zu Tode zu erschrecken und so etwas unvorbereitet auf sie loszulassen!«
    Sie warteten in einem Alkoven jenseits der Sakristei hinter Altar und Zeremonienhalle. Egil und Arin saßen Seite an Seite und hielten sich bei der Hand, während sie sich umsahen und den Raum begutachteten, obwohl es nicht viel zu sehen gab. Aiko saß Alos gegenüber und starrte den alten Mann ausdruckslos an.
    Ferai und Delon saßen einander gegenüber, und wenn ihre Blicke sich trafen, schauten sie sofort weg, als fürchteten sie sich vor dem, was ihr Kuss enthüllt hatte.
    Durch den steinernen Verbindungsgang hörten sie Gesänge, da die Anhängerinnen Ilsitts ihre Abendandacht feierten.
    Egil lächelte, sah Alos an und schüttelte den Kopf. »Es kam schon ziemlich unerwartet, dass muss ich zugeben.«
    »Unerwartet?«, sagte Burel, der gerade eintrat. Aus der Zeremonienhalle drangen immer noch die Lieder der Priesterinnen.
    »Das Dämonenhorn«, erwiderte Egil.
    »Ach, das. Wie Mayam schon sagte, es hält die Fäuste von Rakka fern.« Er ging in einen Nebenraum, und sie hörten, wie Wasser floss, und das Scheppern eines Kessels auf einem Gitter. Dann sagte er: »Aber Horn oder nicht, es hat Euch nicht daran gehindert, hierher zu kommen.« Nach kurzer Zeit kehrte er mit einem Tablett voller Tassen zurück, um gleich darauf wieder zu verschwinden.
    »Wie habt Ihr diese Vorrichtung gebaut?«, fragte Delon mit erhobener Stimme.
    »Das haben wir

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