Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
sagt, es gibt Anhänger der Göttin, die außerhalb dieses Irrgartens leben?«, fragte Ferai.
    Mayam lächelte. »In der Tat. Ohne sie wäre es schwierig, hier zu bleiben. Sie bringen uns Vorräte, die uns eine große Hilfe sind. Allein mit den Erträgen aus unseren Gärten würden wir nicht durchkommen.«
    »Gärten?«, sagte Ferai. »Aber woher kommt das Wasser dafür?«
    Mayam lächelte. »Es gibt hier irgendwo einen unterirdischen See, glauben wir, denn unsere Brunnen trocknen niemals aus.«
    »Ah, ich verstehe.«
    Sie aßen eine Weile schweigend, und dann fragte Delon: »Abgesehen von Euch, Burel, habe ich noch keinen anderen Mann hier gesehen. Sind sie…?«
    »Ich bin allein«, unterbrach Burel ihn.
    Delon lächelte. »Unter all diesen Frauen…«
    Burel zuckte die Achseln.
    »Normalerweise«, sagte Mayam, »gäbe es hier überhaupt keine Männer. Aber Burel ist ein besonderes Kind. Er ist hier in der Zuflucht des Labyrinths aufgewachsen.«
    »Aber Ihr seid doch gewiss schon einmal woanders gewesen, Burel«, sagte Ferai. »In der Stadt Aban oder an einem anderen Ort.«
    Burel schüttelte den Kopf. »Ich war noch nie außerhalb des Fallgatters.«
    Egils Blick wanderte zwischen Burel und der Äbtissin hin und her. »Hier gibt es ganz sicher eine Geschichte zu erzählen.«
    »In der Tat«, erwiderte Mayam. »Doch obwohl es Burels Geschichte ist, muss ich wohl zumindest einen Teil davon erzählen, denn ich war Zeugin der wichtigsten Ereignisse, wohingegen er noch gar nicht geboren war. Aber sie wird warten müssen, bis Ihr Eure Geschichte erzählt habt. Wie habt Ihr von dem Weg durch das Labyrinth erfahren? Und was führt Euch her?«
    Arin seufzte. »Wir sind einem langen gewundenen Pfad gefolgt und nicht nur dem durch den Irrgarten des Dämonen. Lasst mich von vorn beginnen, an einem Lagerfeuer in Darda Erynian, wo ich den grünen Stein von Xian zuerst erblickt habe.«
    »Den grünen Stein!«, rief Burel. Ein Ausdruck der Überraschung huschte über sein Gesicht und spiegelte sich auf Mayams Gesicht.
    »Wisst Ihr davon?«, fragte Arin.
    Mayam hob eine Hand und drehte sie. »Vielleicht. Erzählt Eure Geschichte, dann sehen wir weiter.«
     
    Es war beinah Mitternacht, als Arin mit ihrer Schilderung der bisherigen Ereignisse fertig war, die mit ihrer Vision in Darda Erynian begonnen und mit ihrer Reise durch das Labyrinth ihren vorläufigen Abschluss erreicht hatten.
    Mayam saß eine Weile schweigend da. Dann sah sie Alos an. Der alte Mann schlief mit dem Kopf auf der Tischplatte, und sein Schnarchen hallte leise durch die Kammer. »Es ist spät«, sagte die Äbtissin, »und Ihr seid weit gereist. Morgen ist noch früh genug, Euch zu erzählen, was wir wissen. Doch eines will ich Euch sagen: Burel scheint der von Euch Gesuchte zu sein – Der Verfluchte Bewahrer Des Glaubens Im Labyrinth. Und der grüne Stein aus Eurer Vision ist der Grund dafür, dass er verflucht ist.«

12. Kapitel
     
    Obwohl sie erst spät zu Bett gegangen war, stand Aiko vor dem Morgengrauen auf. Sie zog Lederkleidung, Stiefel und Helm an, nahm ihre Schwerter und Shuriken und verließ die Zelle, die ihr in der letzten Nacht von der Äbtissin zugewiesen worden war. Wie die kleine Kammer und alles andere an diesem Ort war der angrenzende Flur in den roten Felsen gehauen, und sie wandte sich nach links und nahm den nach draußen führenden Durchgang. Im großen Becken angelangt, ging sie zu einer Stelle, wo das Licht einfallen würde, sobald die Sonne im Osten aufging, denn sie wollte bei ihren Übungen mit dem Schwert die ersten goldenen Strahlen sehen. Doch sie stellte rasch fest, dass sie nicht allein mit diesem Wunsch war, denn Burel war bereits dort. Er trug einen Brustharnisch aus poliertem Metall, dazu Helm, Hose und Stiefel, und sein großes Schwert pfiff durch die kühle, schattige Luft der Morgendämmerung.
    Aiko stand im Halbdunkel und sah eine Weile zu, wie der große Mann leichtfüßig tänzelte, herumwirbelte, auf einen imaginären Gegner einstach oder mit weit ausholenden Hieben zuschlug. Dabei schwang er seine Waffen so, als sei er mit dem Stahl in der Hand geboren. Trotzdem betrachtete Aiko seine Übungen stirnrunzelnd, denn sie zeigten ihr, dass er nie einen echten Kampf bestritten hatte. Er schien die Waffe mühelos handhaben zu können, aber von der Technik des Schwertkampfs hatte er keine Ahnung.
    Um ihn nicht zu überraschen, pfiff Aiko ein Lied, als sie sich ihm näherte, und Burel unterbrach seine Übungen und blickte sie

Weitere Kostenlose Bücher